Von den rückläufigen Autoverkäufen war auch Opel mit einem Zulassungsminus von 6,6 Prozent betroffen.
(Archivfoto: Jung)
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DARMSTADT/MAINZ - Das war ein Kaltstart ins neue Autojahr – und wohl Folge von Konjunktursorgen: Den fünften Monat in Folge ging nach den Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) der Absatz der Pkw-Neuzulassungen zurück. Und zwar um 1,4 Prozent auf 265 702 Einheiten nach einem Einbruch von 8,1 Prozent im vierten Quartal. Interessanter freilich ist, dass der krisengeschüttelte Diesel seinen Abwärtstrend im Januar gebremst hat. 91 623 Verkäufe bedeuten ein Plus von 2,1 Prozent. Erstmals seit Ausbruch der Krise 2015 stieg damit der Marktanteil wieder, und zwar von 33,3 auf 34,5 Prozent. Anfang 2017 freilich waren es noch über 45 Prozent gewesen.
„Es deutet sich eine zaghafte Erholung, zumindest eine Stabilisierung an“, so Peter Fuß, Partner der Beratungsgesellschaft EY. Von einer Renaissance des Diesel freilich sei man weit entfernt. So lange Fahrverbote diskutiert würden auch für neue Modelle und Wiederverkaufswerte sinken, werde das so bleiben. „Unsicherheit ist Gift für den Absatz von Dieselfahrzeugen“, so Fuß. Dabei ist diese Antriebstechnologie Teil der Lösung mit Blick auf die Treibhausgas-Problematik. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß neuer Pkw lag nach KBA-Angaben nämlich bei 158,7 Gramm je Kilometer auf Basis des realitätsnäheren WLTP-Verbrauchszyklus, der generell höhere Werte ausweist. Ab 2021 freilich müssen 95 Gramm erreicht werden im Flottenmix, sonst drohen von der EU Milliardenstrafen. Da wird es ohne Diesel nicht gehen. Denn 4648 E-Autos sind trotz 68 Prozent Zuwachs im Januar keine relevante Größe; Hybride kamen auf 15 171 (plus 66 Prozent).
Opel gehörte mit einem Zulassungsminus von 6,6 Prozent auf 16 225 Autos zu den Verlierern ebenso wie BMW (minus 7,5 Prozent), VW (6,5), Mercedes (4,3) und an der Spitze Porsche mit minus 54 Prozent. „Das Vertriebsergebnis von Opel auf dem deutschen Markt im Januar ist auf das strategische Ziel der Konzentration auf profitable Vertriebskanäle zurückzuführen“, hieß es dazu in Rüsselsheim. Der Rückgang erkläre sich nahezu komplett durch geringere Hersteller-, Händler- und Autovermieter-Zulassungen. Topseller war im Januar der Astra (in beiden Varianten insgesamt rund 4200 Einheiten), gefolgt vom Corsa mit gut 3000. Zum aktuellen Stand der CO2-Emissionen wolle man sich nicht öffentlich äußern, so ein Sprecher. Von den deutschen Marken gewann Ford mit 15 Prozent (21 064 Autos) am stärksten gefolgt von Smart (plus 7,6 Prozent) und Audi (3,1).
Die tschechische VW-Tochter Skoda (Weiterstadt) blieb größter Importeur, fuhr aber mit minus 1,6 Prozent auf 14 668 Autos ebenfalls ein Minus ein. Mit 5,5 Prozent Marktanteil bleibt man Opel (6,1) aber auf den Fersen.