Anna Hofmann und Liv Grete Köntopp Überraschungs-Meister
Eigentlich wollten die Kanutinnen des WSV Lampertheim bei der offenen deutschen Meisterschaft im Kanumarathon nicht Letzter werden. Am Ende sprang der Titelgewinn heraus.
Anna Hofmann und Live Grete Köntopp bereiten sich auf den Kanu-Marathon bei der deutschen Meisterschaft vor.
(Foto: WSV)
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LAMPERTHEIM - (red). „Es hat sehr weh getan, aber viel Spaß gemacht. Das war nicht unser letzter Marathon“, sagten Anna Hofmann (15) und Liv Grete Köntopp (14) vom WSV Lampertheim. Sie gewannen bei der offenen deutschen Meisterschaft im Kanumarathon in Kassel vor der britischen Nationalmannschaft den Titel im K2 über 16 Kilometer. Dabei waren die Lampertheimerinnen mit dem Vorsatz ins Rennen gegangen, bloß nicht Letzte zu werden. Denn normalerweise fahren beide die 500 Meter als Hauptstrecke, und Hofmann ist noch nie einen Marathon gefahren.
Die Besonderheit ist nämlich, dass man unterwegs aussteigen und über Land laufen muss, das Boot geschultert, am Ende dieser sogenannten Portage wieder einsteigen muss, um schnell weiterzupaddeln. Die beiden Athletinnen mussten während des Rennens drei solche Portagen bewältigen.
Die Entscheidung fiel an der letzten Wende. Köntopp steuerte das Boot in einer Ideallinie um die Wendebojen und forcierte deutlich das Tempo. Die Britinnen versuchten alles, aber sie mussten die Lampertheimer Mädchen ziehen lassen. Diese hatten am Ende eine halbe Minute Vorsprung.
Liv Grete Köntopp startete tags drauf noch im Einer. Zu Beginn lief alles nach Plan. Doch nach drei Stürzen – Aufstehen, Boot ausleeren und wieder lospaddeln – lag die Lampertheimerin ziemlich am Ende des Feldes. „So konnte das nicht enden. Ich war so wütend.“ Die Wut im Bauch setzte Kräfte frei. Köntopp holte Boot um Boot auf und landete am Ende auf dem zweiten Platz der deutschen Meisterschaften im Kanumarathon.