Toller Erfolg für den Kronberger Nachwuchs-Triathleten Henry Graf. Bei den olympischen Jugendspielen kämpfte sich der Athlet aus dem Taunus auf Platz neun.
HOCHTAUNUS - Auf der südlichen Seite der Erdkugel sorgte ein junger Triathlet aus dem Taunus für Furore. Henry Graf (MTV Kronberg) wurde nach seinem famosen Auftritt beim Quali-Rennen im spanischen Banyoles vom Nationalen Olympischen Komitee (NOK) für die "Olympischen Jugendspiele" nominiert, die aktuell mit ihrer dritten Auflage in Buenos Aires stattfinden.
Der 16-jährige Kaderathlet feierte in Südamerika einen tollen Erfolg und erkämpfte sich auf der Sprintdistanz als Neunter eine Top-Ten-Platzierung. Graf kletterte nach den 750 Metern Schwimmen im Green Park der argentinischen Metropole als Achter aus dem Wasser. Auf den folgenden 20 Radkilometern machten Alessio Crociani (ITA) sowie Dylan McCullough (NZL) gleich mächtig Druck, setzten sich vom Rest des Feldes ab und fuhren an die Spitze. In einer achtköpfigen Verfolgergruppe konnte Graf sein Tempo fahren, sehr gut mithalten und ging schließlich als Sechster auf die abschließenden fünf Laufkilometer. Hier musste der MTVler dann aber ein paar Federn lassen, verlor noch drei Plätze und belegte mit 55:07 Minuten schließlich Rang neun. Das Leistungsniveau in diesem Wettkampf war extrem hoch, hatte Graf am Ende doch nur 1:40 Minuten Rückstand auf Sieger Dylan McCullough (NZL).
"Top-Ten war das Ziel und das Schwimmen lief ganz gut. Beim Radfahren in der Verfolgergruppe habe ich versucht, nicht zu viel zu arbeiten und Kräfte zu sparen. Ins Laufen bin ich etwas schwer reingekommen, aber mit Platz neun bin ich sehr zufrieden", fasst der Gymnasiast sein Rennen bei einem Interview mit dem DOSB zusammen. Rundum zufrieden mit der erbrachten Leistung war auch Steffen Justus, Bundestrainer für den Triathlon-Nachwuchs. "Der Rennverlauf war wie vorher gedacht. Dass der Neuseeländer von vorne wegfährt, haben wir vermutet. Henry hat sich auf dem Rad gut in der Gruppe aufgehalten, ist dann in die Top-Ten gelaufen und hat mit einem tollen Endspurt sogar noch 15 Sekunden auf den Engländer Calum Young gutgemacht."
Der Lohn fürs bärenstarke Abschneiden in der Einzelkonkurrenz war für Graf die Berufung in die (gemischte) Staffel, bei der mehrere Teams der einzelnen Kontinente um Edelmetall kämpfen. Zum Team Europa III gehörte neben Graf noch die Deutsche Marie Horn (SK Ramsau), Igor Bellido (ESP) sowie Emilie Noyer (FRA). Das konditionsstarke Quartett musste jeweils Sprint-Rennen über 300 Meter Schwimmen, 6,3 Kilometer mit dem Rad und 2,1 Kilometern Laufen absolvieren. Den Anfang machte Marie Horn, gefolgt von Graf (er startet als Leichtathlet übrigens für den Königsteiner LV), der an die Französin Noyer übergab, ehe der Spanier Bellido das Team komplettierte. Nach insgesamt 1:28:59 Stunden hatte das gemischte Quartett allen Grund zum Jubeln, wurde das Team doch mit der Bronzemedaille belohnt. Lediglich Europa I (Bendix-Madsen, Crociani, Weber, Montez) mit 1:26:12 Stunden sowie Ozeanien I (Derbyshire, McCullough, Roderick, Ferris) in 1:28:59 Stunden waren etwas schneller als Henry Graf und seine Mitstreiter unterwegs.