Aufsteiger FV Mümling-Grumbach behauptet sich als Außenseiter im Odenwälder Gruppenliga-Derby beim TSV Höchst mit 2:1. Die Gäste legen den größeren Willen an den Tag.
HÖCHST - Im Derby der Fußball-Gruppenliga Darmstadt hat sich der FV Mümling-Grumbach beim TSV Höchst mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung den ersten Saisonsieg erkämpft.
TSV Höchst – FV Mümling-Grumbach 1:2 (0:1). „Wir hätten gerne mal einen Dreier, und gegen Höchst wäre das natürlich umso schöner“, hatte Mümling-Grumbachs Marcel Winkler zu Beginn der Woche noch gesagt und auf eine weitere Willensleistung seiner Elf gehofft – und die bekam der Trainer auch. Zwar starteten die Höchster zunächst druckvoll, doch die Gäste ließen dem TSV von Beginn an kaum Raum für gelungene Offensivaktionen. Ein Freistoß von Markus Rinnert, der über das Tor ging, blieb noch die spannendste Torraumszene. Viel spielte sich im Mittelfeld ab, wo der FV sehr gut verschob und mit viel Leidenschaft agierte.
Nach der ersten Viertelstunde kamen die Gäste auch spielerisch besser in die Partie und versuchten nun immer wieder, ihrerseits Nadelstiche zu setzen. Ein Ballverlust in der Gäste-Abwehr brachte aber zunächst Rico Blecher in Position, dessen Schuss aufs kurze Eck von Mümling-Grumbachs Schlussmann Matthias Zatocil entschärft werden konnte. Die erste Torannäherung der Gäste erfolgte in Form eines Freistoßes von Patrick Kepper, den der Höchster Torhüter Thomas Wolf ebenfalls abwehren konnte. Nur sieben Minuten später durften die Gäste dann aber jubeln: Nach einem missglückten Eckball des TSV verloren die Gastgeber den Ball im Mittelfeld, und Patrick Kepper spielte Bastian Weis frei, der jedoch alleine vor Wolf scheiterte. Den Abpraller spielte Patrick Besler mit viel Übersicht zu Christopher Hörr, der zum 1:0 einschoss (29.). Auch in der letzten Viertelstunde der ersten Hälfte hielten die Gäste den TSV effektiv vom eigenen Tor fern.
Die zweite Hälfte gestaltete sich ähnlich wie die erste: Höchst hatte zwar mehr Ballbesitz vorzuweisen, konnte das aber für keine klare Offensivaktion nutzen. Das Spiel der Gastgeber wirkte über große Phasen „statisch und einfallslos“, wie es Pressesprecher Jens Krätschmer beschrieb. Mümling-Grumbach störte den Höchster Spielaufbau immer wieder mit aggressivem Anlaufen und viel Einsatzbereitschaft. Der Lohn folgte prompt: Luis Speckhardt hatte sich erfolgreich über die linke Seite durchgesetzt und mit einer mustergültigen Flanke Hörr bedient, der sich am Fünfmeterraum gleich gegen zwei Gegenspieler durchsetzte und per Kopf zum 2:0 einnicken konnte (63.). Im Gegenzug folgte die erste Höchster Chance der zweiten Hälfte: Kevin Seiler setzte einen Eckball per Hinterkopf am Tor vorbei. Als Seiler kurz darauf erneut in den Mümling-Grumbacher Strafraum eindrang, lief ihm Speckhardt in die Hacken und brachte den Höchster zu Fall. Schiedsrichter Patrick Rodrigues (Offenbach) entschied auf Strafstoß, den Rinnert sicher verwandelte (74.). Ein Aufbäumen war in der Schlussphase auf Seiten der Gastgeber allerdings nicht mehr erkennbar. Ein Schuss von Christoph Eisenhauer bereitete Zatocil keine Probleme, und ein letzter Versuch von Yannick Muth aus dem Gewühl heraus ging am Tor vorbei. Krätschmer fand danach vor allem lobende Worte für den ersatzgeschwächten Gegner: „Mümling-Grumbach hat eine starke Mannschaftsleistung gezeigt. Sie waren das leidenschaftlichere Team. Bei uns ist etwas Tristesse eingekehrt. Ein Punkt aus drei Heimspielen – das hatten wir uns anders vorgestellt.“ Auf der Gegenseite jubelte Mümling-Grumbachs Vorstand Thomas Schmauß: „Die Mannschaft mit dem größeren Willen hat verdient gewonnen. Wir haben uns als Team präsentiert, diszipliniert gearbeitet, jeder war für jeden da und wir hatten immer wieder was dagegenzusetzen.“ Am Sonntag (27.) um 15.30 Uhr steht für Höchst die nächste Aufgabe beim Tabellenelften SV DJK Eintracht Bürstadt auf dem Plan. Mümling-Grumbach möchte beim sieglosen Tabellenvorletzten SKV Büttelborn nachlegen.