Viktoria Griesheim hofft auf Sprung in sichere Zone
Nach dem 3:0 gegen Hünfeld will Viktoria Griesheim seine gute Entwicklung fortsetzen. Beim SV Neuhof soll sich auch der Effekt der Verpflichtung von Mohamadou Idrissou verstärken.
Von Jens Dörr
Mohamadou Idrissou soll mit seiner Erfahrung auch ein bisschen mehr Ruhe in das Spiel von Viktoria Griesheim bringen.
(Foto: Jens Dörr)
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GRIESHEIM - Mit Neuzugang Mohamadou Idrissou an Bord fährt Fußball-Hessenligist SC Viktoria Griesheim am Sonntag (15 Uhr) zur Partie beim SV Neuhof. Bei einem Sieg in Osthessen winkt der Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz, nachdem sich die Griesheimer durch ihr 3:0 über den Hünfelder SV an die Schwelle der sicheren Zone gespielt hatten. In Neuhof soll sich ein „Goldener Oktober“ fortsetzen, denn auch nach dieser Partie warten in Heimspielen mit Steinbach und Bad Vilbel schlagbare Gegner mit gleichem Ziel wie die Viktoria – Klassenerhalt.
Richard Hasa sieht die Grundlage für die knifflige Aufgabe inzwischen geschaffen. „Wir sind mit der Kaderzusammenstellung zufrieden“, sagt der Griesheimer Trainer, der noch nach den ersten Spieltagen viel Bewegung im Team erlebte, etwa die Zugänge Liam Fisch und Mohamadou Idrissou kommen und Younes Bahssou gehen sah. Alleiniges Problem: „Wir haben leider viele Ausfälle.“
Dabei denkt Hasa weniger an den langzeitverletzten Younes Laguenaoui, sondern eher an die seit mehreren Wochen fehlenden Fabian Windeck und Alexandru Paraschiv sowie eine Reihe von angeschlagenen Akteuren. „Wir spielen momentan mit einigen Leuten, die normalerweise nicht spielen würden“, sagt Hasa und bezieht das nicht auf die Qualität, sondern den Gesundheitszustand dieser Spieler. Liam Fisch, Nick Volk, Enes Arslan: Sie liefen zuletzt immer wieder trotz Blessuren auf, auch weil die Viktoria zwar genügend (gerade sehr junge) Leute in der Hinterhand hat, doch die Qualität nach den ersten 13, 14 Spielern des Kaders merklich abnimmt. Ganz normal, dass die gerade dem Juniorenalter entwachsenen Fußballer in der Hessenliga nicht gleich eine Hilfe sind – aber eben doch immer eine enorme Herausforderung, wenn gleichzeitig die Liga gehalten werden soll.
Fürs Neuhof-Spiel gibt es zumindest die Hoffnung auf eine Rückkehr von Windeck. Ein Fragezeichen steht hinter Cameron Royo, der sich gegen Hünfeld beim Aufwärmen verletzte. Seinen Aufholprozess in Sachen fußballspezifischer Fitness hat Stürmer Idrissou begonnen, soll nun Woche für Woche von der bislang eher moralischen Hilfe zur echten Offensivunterstützung seiner Mannschaft werden. „Seine Erfahrung tut uns gut“, glaubt Hasa. „Gerade nach vorne fehlt uns ein Tick Ruhe.“
Eben die soll der 40-jährige Idrissou ins Spiel bringen und dabei eine 20-jährige Karriere im Profibereich auf die oft nur halb so alten Mitspieler abstrahlen. Beim 3:0 gegen Hünfeld war immer wieder auffällig, wie die Griesheimer nach Eroberungen in der Abwehr den Ball sehr schnell wieder verloren und sich kaum noch vom Druck befreien konnten. Konter effektiv ausspielen oder die Partie durch mehr Ballzirkulation in den eigenen Reihen beruhigen und die Zeit zum Durchschnaufen nutzen: So muss die Marschroute gerade für die Phase der eigenen Führungen lauten.
In Neuhof wartet ein international aufgestellter Gegner, dessen meiste Spieler aus Ost- und Südosteuropa stammen. Mit zehn Punkten aus neun Partien sind die Osthessen ein bisschen besser gestartet als die Griesheimer, sicherten sich zuletzt ein 1:1 bei Aufsteiger Zeilsheim. Mit einem Sieg würde die Viktoria den SV Neuhof überholen.