Tobias Kempe und Phillip Tietz treffen für den SV Darmstadt 98 gegen einen völlig desolaten „Club“. Die nächste Partie beim SC Paderborn wird somit zum absoluten Topspiel.
DARMSTADT. Der SV Darmstadt 98 hat nach zuletzt drei Unentschieden in Folge am Samstag wieder mal einen Sieg in der Zweiten Fußball-Bundesliga gefeiert. Gegen den 1. FC Nürnberg gewannen die Lilien völlig verdient mit 2:0 (2:0) und gehen somit mit einem Erfolgserlebnis in die Länderspielpause. Diese endet am 30. September (Freitag, 18.30 Uhr) mit einem Auswärtsspiel beim SC Paderborn – ein echtes Spitzenspiel wird das.
Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht musste Matthias Bader (muskuläre Probleme) ersetzen, für ihn spielte Frank Ronstadt. In der Dreierkette setzte Lieberknecht zudem auf Jannik Müller, Christoph Zimmermann saß diesmal 88 Minuten lang nur auf der Bank.
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Es dauerte gerade mal acht Minuten, bis die Lilien führten. Braydon Manu setzte sich rechts stark durch, Tobias Kempe netzte aus zentraler Position volley ein. Ein paar bange Sekunden mussten die Lilien exakt zehn Minuten später überstehen, als ein vermeintliches Handspiel von Müller im Strafraum gecheckt wurde – für einen Elfmeter reichte das aber nicht. Fabian Schnellhardt hätte kurz danach auf 2:0 stellen können, seinen Schuss parierte Ex-Lilien-Keeper Christian Mathenia noch zur Ecke (26). Nach dieser stand es dann aber doch 2:0: Kempes Standard netzte Phillip Tietz mit dem Kopf ein (27.) – das nennt sich Effektivität.
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Die Gäste hatten im ersten Durchgang zwar etwas mehr Ballbesitz, doch was sie damit anfangen konnten, wussten sie nicht wirklich. Der SV 98 stand zudem hinten sicher, da war einfach kein Durchkommen. Hinzu kam, dass sich der „Club“ erstaunlich viele Fehlpässe und Patzer im Aufbauspiel leistete und auch kämpferisch komplett enttäuschte. Blutleer nennt man das. Es sprach folglich alles für die Lilien – doch dass diese auch mal eine 2:0-Führung verspielen können, ist ja spätestens seit dem 3:3 beim 1. FC Kaiserslautern bekannt.
Kempe von Becher getroffen
Zwar brachte FCN-Trainer Robert Klauß mit Johannes Geis und Christoph Daferner nach dem Wechsel zwei frische Kräfte, doch das brachte wenig. Beim „Club“ herrschte zunehmend Frust, Gelbe Karten gegen Erik Wekesser (Meckern) und Enrico Valentini (derbes Foul an Manu) zeugten davon. Und auch die Nürnberger Fans benahmen sich daneben: Als Kempe eine Ecke ausführen wollte, ging er – von einem Becher getroffen – zu Boden. Szenen, die man nicht sehen will (65.).
Es blieb letztlich beim 2:0 – weil Nürnberg bis auf einen Schuss von Wekesser, der knapp am Tor vorbeiflog (90.), partout nichts einfiel und weil Darmstadt das Resultat äußerst clever verwaltete. Und somit mit drei Punkten in die Länderspielpause geht.
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