Viele Fehler, aber kaum Ideen: Der 1. FC Kaiserslautern lässt beim 0:3 gegen Jahn Regensburg viel vermissen und kassiert verdient seine erst zweite Saisonniederlage.
KAISERSLAUTERN. Es sollte nach sechs Unentschieden in Serie endlich wieder ein Heimsieg werden. Am Ende stand am Sonntagnachmittag eine 0:3-Niederlage des 1. FC Kaiserslautern gegen Jahn Regensburg auf der Anzeigetafel des Fritz-Walter-Stadions. Und das völlig verdient, nachdem der FCK seine wohl schwächste Saisonleistung zeigte. Andreas Albers (8./57.) und Prince Owusu (87.) besorgten die Treffer für die Gäste, die in der Anfangsphase zudem zweimal das Aluminium des FCK-Gehäuses trafen. Das Gefühl, die Pfälzer könnten einmal mehr einen Rückstand drehen, kam am Ende hingegen nicht auf.
Dass FCK-Trainer Dirk Schuster kein Freund von Umstellungen ist, zeigte sich mal wieder in der Startelf. Nach dem 1:1 in Hamburg aus der Vorwoche vertraute der Coach auf das gleiche Team und somit auch erneut auf die Dreierkette in der Hintermannschaft. Anders als in Hamburg ließ die Abwehrreihe gegen Regensburg aber vom Start weg große Lücken. Der Gegener nahm das dankbar an. Zunächst scheiterte Haralambos Makridis noch an der Querlatte (6.), wenig später schlug die Kugel dann aber im Gehäuse der Roten Teufel ein.
Ungünstiger Start
Lasse Günther hatte außen viel zu viel Platz, flankte über FCK-Torwart Andreas Luthe hinweg und fand Andreas Albers, der ebenfalls recht ungehindert einköpfen konnte (8.). Ein ungünstiger Start für die Pfälzer, die noch froh sein konnten, nicht abermals bestraft zu werden. Kevin Kraus vertändelte den Ball im Aufbauspiel, Kaan Caliskaner lief alleine auf Luthe zu, traf aber erneut nur Aluminium (11.). Kaiserslautern hatte den Warnschuss nun endlich gehört und bekam mehr Kontrolle über die Partie.
Im Anschluss waren es dann auch die Roten Teufel, die mehr für die Offensive taten. Philipp Klement (15.) und Boris Tomiak (18.) ließen ersten Halbchancen aber ungenutzt. Die Partie wurde indes intensiver, war von Unterbrechungen geprägt. Und Kaiserslautern hatte weiterhin Mühe, wirklich Druck aufzubauen. Fast hätte Gäste-Torwart Dejan Stojanovic dann entscheidend am Ausgleich mitgewirkt, als er nach einer Ecke patzte und der Ball so gefährlich durch den Strafraum segelte - allerdings war kein Roter Teufel da, um die Szene auszunutzen (30.).
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Auch Torjäger Terrence Boyd hatte in dieser Phase einmal mehr nicht den nötigen Torriecher. Einmal lief er alleine auf Stojanovic zu (34.), zweimal scheiterte nach guten Flanken per Kopfball (36./45.). Gefährlicher wurde es in dieser Phase abermals auf der Gegenseite - wieder auf Einladung der FCK-Abwehr. Luthe war beim Versuch von Albers diesmal aber mit einer starken Parade zur Stelle, Erik Durm rettete im Anschluss (42.).
Formationswechsel zur Halbzeit
Dirk Schuster hatte zur Halbzeit genug gesehen und stellte seine Formation um. Kraus blieb in der Kabine, für ihn kam der offensive Aaron Opoku und somit die Umstellung auf Viererkette. Statt neuem Schwung herrschte zunächst aber erneut Gefahr im FCK-Strafraum. Günther brachte eine Standardsituation scharf nach innen, Caliskaner war per Kopf zur Stelle und Luthe packte erneut eine Glanzparade aus (46.). Regensburg zeigte also, dass sie hier durchaus gewillt waren, möglichst für eine Vorentscheidung zu sorgen. Kaiserslautern fand hingegen weiter nicht in sein Spiel. Die Quittung folgte in der 57. Minute. Nach einem Eckball verlor Tomiak den Luftzweikampf gegen Albers, der seinen zweiten Treffer einköpfte - 2:0 für die Gäste. Nun standen die Roten Teufel wahrlich vor einer großen Aufgabe, hatten zuletzt aber oftmals bewiesen, nach Rückständen durchaus zurückschlagen zu können. Dirk Schuster setzte zudem weitere Impulse von außen, wechselte dreifach aus. Für Marlon Ritter, Erik Durm und Philipp Klement kamen nach einer knappen Stunde Jean Zimmer, Mike Wunderlich und Lex-Tyger Lobinger ins Spiel.
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Es brauchte aber ein paar Minuten und eine erneute Chance der Gäste, die Joshua Mees aber nicht platziert genug auf das FCK-Tor brachte, ehe die Pfälzer selbst wieder gefährlich wurden. Und wieder war es Boyd, der Stojanovic per Kopf zu einer Parade zwang (73.). Der Start einer druckvollen Schlussoffensive? Nein. Kaiserslautern fand auch im Anschluss offensiv keine Lösungen, während die Gäste clever verteidigte und ihrerseits versuchten, Nadelstiche zu setzen. Einen davon brachte schließlich der eingewechselte Prince Osei Owusu zum 3:0 im FCK-Tor unter, wenn auch zunächst eine längere Überprüfung des VAR nötig war (87.).
Bei diesem deutlichen, aber letztlich nicht unverdienten Ergebnis für Regensburg und der zweiten Saisonniederlage des 1. FC Kaiserslautern blieb es dann auch. Mit weiterhin sechs Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz muss in der Pfalz zwar keine Panik ausbrechen. Nach nun sieben Spielen ohne Sieg (zuvor sechs Unentschieden) wäre ein baldiger Sieg im Endspurt der Hinrunde aber sicher wichtig, um erst gar keine Unruhe entstehen zu lassen. Die nächste Gelegenheit dazu hat der FCK am kommenden Freitag (18.30 Uhr) im Gastspiel bei Hansa Rostock.
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Von Tommy Rhein