In einer spektakulären Partie hat der SV Darmstadt 98 sein Auswärtsspiel beim SC Paderborn am Freitagabend mit 3:2 gewonnen. Dursun traf doppelt.
PADERBORN. Der SV Darmstadt 98 hat sich mit einem wahren Kraftakt vorerst etwas Luft im Abstiegskampf verschafft. Beim SC Paderborn gewannen die Lilien am Freitagabend mit 3:2 (1:1). Es war eine rassige Partie, in der Serdar Dursun (2) und Marvin Mehlem für ganz wichtige drei Punkte sorgten.
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Lilien-Trainer Markus Anfang stellte seine Mannschaft zweimal um: Für den verletzten Innenverteidiger Lukas Mai begann Patric Pfeiffer, der somit erstmals seit dem 30. Januar (1:1 in Regensburg) wieder Minuten auf dem Platz bekam. Außerdem rückte der zuletzt gelb-gesperrte Nicolai Rapp wieder ins Team. Für ihn musste – etwas überraschend – Tobias Kempe auf die Bank.
Paderborn hat zunächst mehr vom Spiel
Immerhin: Marvin Mehlem konnte trotz seiner jüngsten Knieprobleme spielen. Eine defensive Ausrichtung trotzdem, allzu viele Offensivkräfte standen nicht in der Startformation. Auf der Bank saß außer Adrian Stanilewicz derweil überhaupt keiner mehr für die Defensive – da gehen die Lilien aktuell einfach auf dem Zahnfleisch.
Die Gastgeber hatten zunächst mehr vom Spiel, doch wirklich zwingend war das alles nicht. Die Lilien standen wie erwartet äußerst kompakt, allerdings handelte sich Pfeiffer schon nach sieben Minuten die Gelbe Karte ein – wegen eines Handspiels im Mittelfeld. Eine harte Entscheidung von Schiedsrichter Daniel Schlager.
Der SCP kam kurz darauf zur ersten Torchance: Christopher Antwi-Adjeis Schuss flog knapp rechts am Tor vorbei (11.). Die Lilien berappelten sich – und hatten Riesenpech, dass Serdar Dursuns Fallrückzieher aus kurzer Distanz an den rechten Pfosten klatschte (14.). Das wäre ein Treffer Marke „Tor des Monats“ gewesen.
Dörfler fällt Honsak - Elfer
Fünf Minuten später war es dann aber doch soweit: Johannes Dörfler brachte Honsak im Strafraum zu Fall, da gab es keine Debatten – Elfmeter. Dursun nahm sich dessen in Abwesenheit Kempes an, diesmal erlaubte er sich auch mal keine Spielereien und verwandelte trocken und sicher – 0:1 (19.).
Die Gastgeber schockte dies jedoch nicht, und sie bekamen ebenfalls einen Strafstoß. Chris Führich lockte Patrick Herrmann ins Duell – und fiel. Auch hier gab es keine Diskussionen, das war eine klare Sache. Dennis Srbeny ließ sich die Chance nicht entgehen – 1:1 (24.). Viel passiert danach nicht mehr. Ron Schallenberg köpfte noch einmal nach einer Ecke über das Darmstädter Tor (41.), das war´s.
Nach der Pause bot sich weiterhin das gleiche Bild: Darmstadt konzentrierte sich auf die Defensive, Paderborn suchte Lücken. Julian Justvan versuchte es mal aus 20 Metern – rechts vorbei (50.). Fünf Minuten später stand es dann aber doch 2:1 – Führich zirkelte den Ball aus 20 Metern Entfernung ins Netz (55.).
Tor aberkannt - na und?
Darmstadt musste kommen – und sei kamen. Honsak köpfte übers Tor (64.). Dann stand es – anscheinend - 2:2: Fabian Holland passte auf Marvin Mehlem, der setzte Tim Skarke in Szene – und der ließ SC-Torwart Leopold Zingerle keine Chance (66.). Schiedsrichter Schlager schaute sich die Szene aber noch mal an – und gab den Treffer nicht, weil im Vorfeld ein Foul von Holland an Dörfler passiert war. Sei´s drum, dachten sich die Lilien. Und trafen eben kurzerhand durch Mehlem zum 2:2 (68.). So muss das sein. Und die Lilien drehten das Spiel sogar komplett: Dursun zog aus 20 Metern Entfernung volley ab – extrem sehenswert, das 2:3 (75.) Und ganz wichtig