Carsten Wehlmann, Sportlicher Leiter des SV Darmstadt 98, muss mit deutlich weniger Geld planen als andere. Er bestätigt: Patric Pfeiffer wird gehen, Mathias Honsak bleiben.
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Herr Wehlmann, wie haben Sie den Moment des Aufstiegs empfunden?
Die Anspannung in der Schlussphase war extrem, es war mächtig Betrieb auf der Bank, die Jungs waren heiß. Mit dem Abpfiff war auf einmal alles voller Menschen, man lag allen in den Armen. Ich bin ein Typ, der das dann auch mal für sich genießen will. Das war Erleichterung, Freude, Emotionen, alles, was da zusammenkommt. Das muss man erst mal ein bisschen sacken lassen. Und dann kamen auch schon die ersten Bierduschen.
Wie wichtig war dieser Sieg an genau diesem Abend?
Es hatte sich schon etwas Druck aufgebaut, der Kopf hatte plötzlich eine Rolle gespielt. Ich hatte aber das Gefühl: Heute rocken wir das.
Was war anders?
Die Jungs hatten in der Trainingswoche eine gewisse Lockerheit, aber auch den Fokus und den Willen. Ich wusste irgendwie: Das wird funktionieren. Es war nicht unser bestes, aber ein gutes Spiel. Es ging in erster Linie aber ums Ergebnis.
Wie sehen Sie Ihre Rolle bei dem Aufstieg?
Es geht nicht um mich. Ich bin der, der nun mal den Kopf hinhalten muss, aber wir machen das alles gemeinsam. Es geht überhaupt nicht um meinen Namen und um mein Gesicht, es geht um die Gesamtentwicklung. Und die hat schon in der vergangenen Saison in die absolut richtige Richtung gezeigt. Zur Erinnerung: Wir hatten in der Saison zuvor Serdar Dursun, Victor Palsson und andere verloren, dann war auch plötzlich noch der Trainer weg. Dann hat sich das alles aber nach und nach entwickelt, es war auch mal ein Spektakel dabei wie das 6:1 gegen Ingolstadt.
Doch dann kam die Niederlage am 33. Spieltag in Düsseldorf.
Wenn man oben dran schnuppert, will man das dann auch erreichen. Es war aber die Enttäuschung über etwas „vermeintlich Verpasstes“. Die Jungs hatten am ersten Trainingstag direkt schon wieder Lust, das weiterzuführen. Luca Pfeiffer war weg, Tim Skarke auch. Wieder personeller Aderlass also. Aber wir haben uns angepasst, der Trainer hat die Spielweise angepasst. Und das hat funktioniert.
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Filip Stojlkovic sollte schon im Sommer 2022 kommen. Das funktionierte nicht. Wie schwer war das ohne zweiten echten Stürmer?
Der Trainer hat die Mannschaft anders aufgestellt. Mannschaft und Trainer zeichnet aus, dass sie auf solche Situationen reagieren können. Wir waren schon vorher an Filip dran, aber es hatte halt nicht geklappt.
Die Dreierkette war dann ein bisschen aus der Not geboren, oder?
Ja, schon. Wobei Torsten die Variante durchaus schon im Kopf hatte. Aber wir haben es mit unseren Möglichkeiten geschafft, nach der Auftaktniederlage in Regensburg 21 Spiele in der Liga ungeschlagen zu bleiben. Das ist sensationell und ungewöhnlich für einen Verein wie Darmstadt 98 in dieser starken, ausgeglichenen Zweiten Bundesliga.
Sie haben fast alle Spieler aus dem aktuellen Kader verpflichtet.
Ja, bis auf Fabian Holland, Tobias Kempe und Marvin Mehlem. Fabi und Tobi haben das hier schon mal miterlebt, das ist auch ein kleines Puzzlestück. Sie haben den Neuen immer die Werte vermittelt, die hier gelten. Auch das sind Bausteine.
Warum ist der Zusammenhalt in Darmstadt eigentlich so ungewöhnlich?
Man schaut schon darauf, wenn man die Gespräche führt. Man weiß natürlich erst, wie ein Spieler tickt, wenn er da ist. Aber man informiert sich bestmöglich. Uns ist wichtig, dass die Jungs Bock auf uns haben. Wir müssen sie mit anderen Sachen überzeugen als andere, und wir überzeugen sie mit Darmstadt 98. Der Junge muss einfach Bock darauf haben, bei uns zu sein.
Spieler sind nicht nur Material in Darmstadt?
Das ist uns extrem wichtig, weil wir als Gruppe funktionieren müssen. Weil wir nicht sagen können: Wir holen jetzt einfach mal den oder den. Er muss immer charakterlich und auch finanziell ins Gefüge passen. Das ist eine Stärke von innen heraus, die uns auszeichnet.
Der Großteil des Kaders hat noch Vertrag. Wie wichtig ist das?
Sehr wichtig, weil wir weiterhin nur als Gruppe funktionieren können. Bei allen Transfers, die jetzt noch kommen, muss auch das berücksichtigt werden.
Peter Niemeyer hat 2015 gesagt, dass es das schwerste damals war, als erfahrener Spieler in eine Mannschaft zu kommen, die gerade zusammen gerade aufgestiegen ist. Es hat funktioniert. Ist das ein Modell auch für das Jahr 2023?
Grundsätzlich trauen wir den Jungs zu, in der Bundesliga zu spielen. Wir haben im Pokal gegen Gladbach und Frankfurt gespielt, da hatten wir alle Möglichkeiten. Das waren natürlich Highlightspiele, aber nächste Saison haben wir 34 Highlights. Der mannschaftliche Erfolg steht immer im Vordergrund, es darf keine Neider geben. Jeder muss wissen, was seine Rolle ist. Auch, wenn er mal auf der Bank sitzt.
Erfahrung braucht es aber schon, oder?
Wir wissen, dass das ein anderes Kaliber wird. Wir waren in der Zweiten Liga im Mittelfeld, was das Budget angeht. In der Bundesliga sind wir unter 18 Mannschaften der zwanzigste. Da braucht es kreative Lösungen. Wir brauchen einen guten Mix aus Erfahrung und Gruppenkompatibilität.
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Wird Ihnen eigentlich zu wenig gewürdigt, was der SV 98 erreicht hat?
Für die Möglichkeiten, die wir haben, ist es eine Sensation. Wir waren in der Saison zuvor auch Vierter, aber es ist trotzdem außergewöhnlich, dass wir es so hinbekommen. Das sehen viele aber auch genau so.
Nun haben die ganz großen Namen wie Bremen und Schalke gefehlt diesmal, Teams wie Hannover, Düsseldorf oder Nürnberg haben geschwächelt.
Wir schauen wirklich nur auf uns. Wir haben uns den Respekt verdient. Es gibt immer noch größere und potentere Mannschaften in der Zweiten Liga, was das Budget angeht.
Der Spieleretat wird bei rund 25 Millionen Euro liegen. Korrekt?
Es kommt ein bisschen drauf an, wie die letzten Spiele enden. Aber in diesem Rahmen bewegen wir uns, ja.
Was wenig ist für Liga eins.
Ich sage ja auch nicht im Scherz, dass wir unter 18 Teams auf Platz 20 stehen, was den Etat angeht. Wir hatten auch in der Zweiten Liga weniger Möglichkeiten als andere, aber wir haben etwas daraus gemacht. Genau das wollen wir auch in Liga eins.
Letzte Saison hieß es, dass alle Spieler bei Aufstieg einen neuen Vertrag bekommen. Das ist jetzt nicht so, oder?
Das wird diesmal nicht so sein, ja. Wir haben jetzt noch ein Spiel, und in dem wollen wir natürlich unseren Tabellenplatz behaupten. Dann setzen wir uns zusammen und analysieren das alles in aller Ruhe. Letztes Jahr hatten wir relativ viele auslaufende Verträge in unterschiedlichen Konstellationen, das ist diesmal anders.
Namen wie Andreas Müller vom 1. FC Magdeburg kursieren derzeit in Gerüchteküchen. Ganz große Namen werden dort aber nicht genannt derzeit.
Es gibt immer Gründe, so etwas in der Öffentlichkeit zu platzieren. Aber damit setzen wir uns nicht öffentlich auseinander. Das haben wir bisher auch immer ganz gut hinbekommen.
Patric Pfeiffer hat noch nichts unterschrieben. Er dürfte somit ablösefrei gehen.
Bei uns hat er nichts unterschrieben, das stimmt. Wir haben lange probiert, den Vertrag zu verlängern. Es hat sich aber nicht realisieren lasen für uns. Er wollte eine neue Herausforderung suchen, was okay ist. Er hat eine super Entwicklung genommen und seinen sportlichen Wert noch einmal unter Beweis gestellt. Ich gehe auch nicht davon aus, dass sich diese Entscheidung nach dem Aufstieg noch einmal ändert.
Wie könnten Transfers aussehen?
Leihgeschäfte, ablösefreie Spieler – es gibt verschiedene Gedankenspiele, wir müssen kreative Lösungen finden. Das kann sich aber auch bis zum Ende des Transferfensters Ende August ziehen. Der komplette Kader wird ganz sicher nicht schon am ersten Trainingstag auf dem Platz stehen.
Was verändert sich für Sie persönlich in Liga eins?
Die Arbeit verändert sich nicht groß. Die öffentliche Wahrnehmung wird vielleicht größer sein, aber die Vorfreude ist riesig. Auch bei anderen Vereinen übrigens auf uns, obwohl jeder weiß, wie schwer es hier wird. Ich freue mich auf die großen Klubs, aber speziell auch auf die Derbys. Ich habe das gegen Frankfurt zum ersten Mal hier erlebt, das war außergewöhnlich.
Sehen Sie denn die Möglichkeit, den Klassenerhalt zu schaffen?
Ja.