SVWW macht es wieder wie im Mai 2019

Ahmet Gürleyen köpft für den SVWW zum 1:2-Anschlusstreffer in Ingolstadt ein Foto: Schultheiß/Hübner

Der Fußball-Drittligist gewinnt schon wie im Relegations-Rückspiel vor drei Jahren mit 3:2 beim FC Ingolstadt - nach einem 0:2-Rückstand.

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INGOLSTADT. Erinnerungen an 28. Mai 2019 wurden wach. Damals vollbrachte der SVWW mit dem 3:2-Erfolg im Relegationsrang-Rückspiel in Ingolstadt den überraschenden Coup und Zweitliga-Aufstieg. Nun, über drei Jahre später, gelang im Drittliga-Spiel beim FC Ingolstadt wieder ein 3:2 (1:2)-Sieg. Und das völlig verdient und nach einem 0:2-Rückstand. Mit solchen Leistungen wird der SVWW ein Wort um den Aufstieg mitreden.

Der SVWW musste dabei weiter auf seinen an der Schulter verletzten Stammkeeper Florian Stritzel verzichten. Auch Bjarke Jaobsen schaffte es nicht mehr, nach seinem heftigen Pferdekuss im Spiel zuvor gegen Osnabrück. Für ihn rückte Sebastian Mrowca auf die Abräumer-Position.

Wiesbaden startet gut ins Spiel

In den ersten 20 Minuten waren die Hessen die bessere Mannschaft. Ingolstadt wirkte im Aufbau fahrig, doch die Gäste konnten dies nicht ausnutzen. Die Umschaltmomente über die schnellen Benedict Hollerbach und Kianz Froese waren da, wurden aber nicht gut zu Ende gespielt. Ein Schuss von Hollerbach aus 20 Metern war zu zentral. Die größte Gefahr gingen durch zwei Ecken des Kapitäns Florian Wurtz aus.

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In der 21. Minute hatte dann der Ingolstädter Stürmer Patrick Schmidt einen guten Moment, setzte sich im Konter geschickt gegen Mrowca durch und passte anschließend auf Tobias Bech, der von links in die Mitte zog und knackig ins kurze Eck vollendete. Torwart Arthur Lyska hatte das Nachsehen, traf aber keine Schuld. In der Folge hatte der junge Keeper eins, zwei Unsicherheiten in seinem Spiel. Aber auch am zweiten FCI-Treffer in der 37. Minute konnte er nichts ausrichten. Eine scharfe Flanke von Pascal Testroet auf den zweiten Pfosten nickte erneut Bech ein, der damit nach den zwei späten Treffern beim Ingolstädter 2:2 in Essen die letzten vier Tore für die Schanzer erzielt hat. Der Zweitliga-Absteiger wirkte in dieser Phase souveräner als zu Beginn des Spiels.

Der SVWW hatte aber eine schnelle Antwort parat. Nach einem abgeblockten Freistoß flankte Thijmen Goppel perfekt auf Ahmet Gürleyen. Und der Innenverteidiger, der beim 0:1 noch zu passiv war, vollendete ebenso perfekt mit dem Kopf zum Anschlusstreffer. Und kurz vor der Halbzeit hatte Brooklyn Ezeh sogar den Ausgleich auf dem Fuß. Doch seinen strammen Schuss aus halblinker Position entschärfte FCI-Torwart Marius Funk.

Hohes Tempo für ein Drittliga-Spiel

Beide Team gingen unverändert in die zweite Halbzeit. Und wieder kam der SVWW wacher aus der Kabine. Einen Rechtsschuss von Ezeh hätte fast Wurtz mit der Hacke ins Tor verlängert. Auf der Gegenseite ging ein Einwurf von Goppel an der Mittellinie nach hinten los. Doch den Schuss von Testroet parierte Lyska. Dann stand Wurtz bei einem Froese-Schuss im Weg. Das Spiel hatte weiter für Drittliga-Verhältnisse ein hohes Tempo. Der eine oder andere technische Fehler und Unsauberkeit im Spiel schlich sich bei beiden Teams dabei immer wieder ein.

Der SVWW war aber stets bemüht, den Ausgleich zu erzielen. Die größte Möglichkeit hatte dazu wieder Wurtz, doch sein Schuss wurde von Visar Musliu kurz vor der Linie geblockt. Keine Frage, ein Remis wäre zu diesem Zeitpunkt mehr als verdient gewesen. Ingolstadt bot einiges an, der SVWW wollte es zunächst nicht annehmen. In der 66. Minute war es aber dann so weit. Ezeh rettete einen Ball noch vor der Torauslinie und passte auf Hollerbach, der seinen Gegenspieler Bech mit zwei Finten vernaschte und den Ball leicht abgefälscht ins lange Eck zum 2:2 vollendete.

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Ingolstädter wirken ratlos

Der SVWW war die spielbestimmende Mannschaft. Ingolstadt wirkte ratlos. Auch die Einwechslungen von Rüdiger Rehm fruchteten nicht, während auf der Gegenseite Markus Kauczinski lange mit einem Wechsel wartete. Dann führte ein wenig Slapstick zur Gäste-Führung. Erst verursachte Torwart Funk eine unnötige Ecke, als er mit dem Ball in der Hand die Auslinie nach hinten überquerte. Der Abpraller nach der Ecke landete bei Mrowca, der zuvor noch einige Wackler im Spiel hatte. Doch sein Linksschuss ging vom Innenpfosten an den Rücken von Keeper Funk und von dort ins Tor. Die vom Entstehen glückliche, aber vom Spielverlauf absolut verdiente Führung.

In der Schlussphase feierte der neue Stürmer Ivan Prtajin noch seine Premiere. Nur kurz nach seiner Einwechslung hatte er schon die Entscheidung auf dem Kopf. Und auch der andere Einwechselspieler Lucas Brumme hätte das erlösende 4:2 erzielen können. Doch auch so gingen die drei Punkte im Gepäck mit nach Wiesbaden.

Am Montag, 5. September, muss der SVWW um 19 Uhr zum nächsten Auswärtsspiel in Saarbrücken antreten.