Nilsson schießt den SVWW spät zum Sieg

v.l.n.r. Gustaf Nilsson (SVWW), Tobias Fölster (Havelse Foto: Frank Heinen/rscp

Der Fußball-Drittligist SV Wehen Wiesbaden gewinnt dank eines Foulelfmeters in der 93. Minute gegen den TSV Havelse mit 2:1.

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WIESBADEN. Es war wieder die 93. Minute, wie schon in Osnabrück eine Woche zuvor. Es schien so, als müsste sich Fußball-Drittligist SV Wehen Wiesbaden gegen den TSV Havelse mit einem enttäuschenden 1:1 zufrieden geben. Doch ein Foulelfmeter in der Nachspielzeit, den Gustaf Nilsson sicher verwandelte, brachte dann doch das 2:1 und den ersten Heimsieg in dieser jungen Saison.

Nach 45 schwachen Minuten weckte erst die Rote Karte für Abwehrspieler Ahmet Gürleyen die Gastgeber auf. Doch die erste Führung in Unterzahl von Nilsson retteten die Hessen zunächst nicht über die Zeit. Dem Aufsteiger gelang in der Schlussphase der zwischenzeitliche Ausgleich. Bis eben die Nachspielzeit kam.

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Die erste Halbzeit war schwere Kost. Statt rassiger Strafraumszenen waren vielmehr Missverständnisse und Fehlpässe ins Nichts zu sehen. Symptomatisch die Szene, als Dominik Prokop alleine in die gegnerische Hälfte unterwegs war, viel Platz hatte, dann zu spät einen Fehlpass zum Gegner spielte und anschließend aus Frust mit einem taktischen Foul die Gelbe Karte kassierte.

Richtige Chancen waren denn auch nicht auf dem Zettel. Der erste Torschuss von Thijmen Goppel nach zwölf Minuten ging sogar übers Stadiondach. Der Kopfballversuch von Nilsson rund zwei Meter über die Kiste. Ein Schuss aufs Tor war gegen das defensive Bollwerk der Norddeutschen nicht dabei. Aber auch die Gäste überboten sich in Harmlosigkeit. Der Versuch nach einer halben Stunde von Julius Langfeld stellte für Keeper Florian Stritzel, da viel zu zentral, keine Probleme dar.

So blieben noch die größten Aufreger-Szenen, als das Schiedsrichter-Gespann um Eric Müller bei der Beurteilung von Fouls, Einwürfen und Ecken, meist zum Nachteil des SVWW, daneben lag. Die Unparteiischen passten sich damit dem Niveau der Spieler an.

Last-Minute-Elfmeter bringt Wiesbaden den Sieg

Rüdiger Rehm musste zur Pause reagieren und brachte für den völlig indisponierten Johannes Wurtz als frische Kraft Benedict Hollerbach in die Partie. Der sorgte auch gleich für Betrieb und frischen Wind. Er holte einen Freistoß raus, den Prokop aus halblinker Position an die Latte setzte.

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Doch der Elan verpuffte schnell wieder. Nach einem Ballverlust von Goppel marschierte Langfeld durch das gesamte SVWW-Mittelfeld. Keiner konnte oder wollte ihn stoppen. Erst Gürleyen kurz vor dem Strafraum mit einer Notbremse. Die Rote Karte für den Innenverteidiger war nach gut 50 Minuten die Folge. Es war aber bezeichnend, dass der schwache Aufsteiger diese Überzahl zunächst nicht nutzen konnte.

Im Gegenteil. Der SVWW hielt die Partie offen und nutzte einen Standard zur Führung. Eine Ecke von Prokop landete nach 66 Minuten genau auf dem Kopf von Nilsson, der eine Etage höher als der Rest im Strafraum inklusive der drei Gegenspieler um ihn herum mustergültig einköpfte. Vier Minuten später hatte der Schwede nach Flanke des eingewechselten Dennis Kempe gar die Chance zum 2:0. Die Hausherren waren in Unterzahl mit Kontern auch in der Folge die gefährlichere Mannschaft. Dem Aufsteiger fiel nicht viel ein. Doch ein Geistesblitz reichte zum Ausgleich. Eine Flanke segelte auf den völlig freien Yannik Jaeschke, der volley zum 1:1 vollendete.

Dann kam die Nachspielzeit. Und der Schiedsrichter zeigte nach einem Foul an Florian Carstens auf den Punkt. Und Nilsson ließ sich die Chance mit einem knallharten Schuss in die Tormitte nicht entgehen. Wie schon beim 1:0 in Osnabrück eine Woche zuvor war es die 93. Minute. Diesmal war der Sieg aber verdient.

Schon am Mittwoch (19 Uhr) geht es für den SVWW mit der Auswärtspartie beim MSV Duisburg weiter. Das nächste Heimspiel steigt am nächsten Samstag (14 Uhr) gegen den 1. FC Magdeburg.