Der SV Wehen Wiesbaden bleibt oben dran in der Dritten Liga. Gegen Hansa Rostock feierte der SVWW einen verdienten Heimsieg - um den die Rot-Schwarzen unnötig zittern mussten.
WIESBADEN. Im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Unterhaching änderte SVWW-Trainer Rüdiger Rehm seine Startelf auf drei Positionen: Tobias Schwede, Moritz Kuhn und Phillip Tietz saßen zu Beginn nur auf der Bank. Dafür startete Marc Lais als Zehner, Benedict Hollerbach Rechtsaußen und Marvin Ajani als rechter Verteidiger.
Bei Hansa stand der ehemalige SVWW-Keeper Markus Kolke in der Startelf.
Zwei Riesenchancen für Hansa
Die Partie begann umkämpft, Rostock, das mit einem Sieg an die Tabellenspitze hätte klettern können, startete bissig in den Zweikämpfen und hatte in der 4. Minute direkt die erste Chance zur Führung, Michel Niemeyer spielte einen schlampigen Rückpass in die Füße von Hansa-Stürmer John Verhoek. Dessen Querpass nahm Maurice Litka im Sechzehner an, umdribbelte Wehens Keeper Tim Boss, doch sein Abschluss aus spitzem Winkel ging ans Außennetz.
Den ersten SVWW-Abschluss verzeichnete Gianluca Korte, dessen Schuss vom rechten Sechzehnereck allerdings einige Meter das Hansa-Gehäuse verfehlte.
Die Gastgeber kamen besser ins Spiel, doch die nächste große Chance hatten erneut die Gäste. Nach einem Abwurf von Kolke ging es über Korbinian Vollmann und Bentley Baxter Bahn schnell über rechts. Bahn setzte Verhoek in Szene, der jedoch im Eins-gegen-Eins an Tim Boss scheiterte.
Auch nach Standards war die Hansa gefährlich. Maurice Litka trat einen Freistoß in der 24. Minute von rechts brandgefährlich aufs lange Eck, doch Boss lenkte den Ball zur Ecke. Klare Torchancen hatten die Gastgeber in der ersten halben Stunde keine zu verzeichnen. Paterson Chato brachte aus 18 Metern lediglich einen harmlosen Schuss zustande (28.).
Überraschender Führungstreffer durch Hollerbach
Rostock agierte überlegen, Rostock agierte ballsicherer, Rostock hatte die besseren Chancen. Doch die Führung fiel für den SV Wehen Wiesbaden: Hansa-Sechser Jan Löhmannsröben spielte einen kapitalen Fehlpass im Aufbau zu Gianluca Korte. Dessen Pass in die Mitte ließ Paterson Chato geschickt durchrutschen, Benedict Hollerbach, dem vorher noch nicht viel gelungen war, hatte Zeit, nahm den Ball im Sechzehner an und versenkte links hoch in die Maschen (35.).
Rostock wirkte etwas aus der Spur gebracht und Wehen kam in der 40. Minute zur nächsten Chance, als es den ersten Konter konsequent ausspielte. Erneut kam Hollerbach zum Abschluss, doch seinen Schuss parierte Kolke. Und die Gastgeber blieben dran. Nach einem Einwufrf flankte Hollerbach in die Mitte, Maurice Malone, heute ganz vorne in der Spitze aufgeboten, nahm den Ball, schoss kurzer Distanz aus der Drehung, doch Kolke tauchte ab und fischte den Ball aus dem kurzen Eck. Der SVWW hatte sich die Führung gegen Ende der ersten Halbzeit verdient.
SVWW hellwach, Rostock im Tiefschlaf
Diesmal kam der SVWW hellwach aus der Kabine, verzeichnete durch Malone in der 47. Minute den ersten Abschluss, der aus zentraler Position knapp rechts vorbeiging. Nur wenig später das 2:0 für den SVWW: Malone marschierte über links durch und legte quer auf Hollerbach, der aus Nahdistanz keine Mühe hatte, ins verwaiste Tor einzuschieben.
Hansa stand nun völlig neben sich, leistete sich immer wieder Fehler im Aufbauspiel und wackelte bei Kontern bedenklich. Der SVWW spielte es mit wenigen Kontakten ansehnlich nach vorne, Gianluca Korte vergab freistehend aus linker Position das 3:0, sein Flachschuss strich haarscharf am langen Pfosten vorbei (52.).
Harmlose Hansa verkürzt durch Verhoek
Rostock fand weiter vorne kaum statt, musste verletzungsbedingt den dritten Wechsel bereits in der 67. Minute vornehmen, Horn ersetzte Daedlow. Fast aus dem Nichts daher der Anschlusstreffer der Hansa. Der ebenfalls eingewechselte Manuel Farrona Pulido ging links durch den Strafraum und passte in die Mitte zu John Verhoek, der nur noch einzuschieben brauchte (68.). Die Hansa agierte jedoch auch in der Folge nicht besonders zielstrebig, machte weiter viele Fehler im Aufbauspiel. Lediglich eine Flanke von Korbinian Vollmann segelte gefährlich durch den Sechzehner der Hessen (80.). Auf der Gegenseite parierte Kolke einen Kopfball von Malone, der nach der Einwechslung von Phillip Tietz auf der rechten Außenbahn agierte.
Es lief die 85. Minute, als Hansa dann die Riesenchance zum Ausgleich hatte: Nach einer Ecke brannte es im SVWW-Strafraum lichterloh, doch Sascha Mockenhaupt klärte zweimal in höchster Not gegen Verhoek. Danach hielt das SVWW-Bollwerk um den umsichtigen Florian Carstens aber hinten dicht und fuhr den verdienten Heimsieg nach Hause. Der den SVWW auf den sechsten Tabellenplatz hievt. Die Aufstiegsplätze sind somit wieder in Reichweite.