FCK-Stürmer Timmy Thiele im Aufwind: “Wir müssen kreativer...

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Timmy Thiele (vorne) und Christian Kühlwetter stehen für eine zuletzt verbesserte FCK-Offensive.  Foto: dpa

In Lotte wurde Stürmer Timmy Thiele zum Matchwinner für den 1. FC Kaiserslautern. Für den Königstransfer endete damit eine zeitweilige Ladehemmung. Die Offensive bleibt...

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KAISERSLAUTERN. Es war ein Befreiungsschlag für Timmy Thiele. Zunächst köpfte der Angreifer den Fußball-Drittligisten in der 86. Minute zur 1:0-Führung in einem umkämpften Spiel in Lotte, fünf Minuten war er Vorbereiter des 2:0. Schluss mit Ladehemmung. „Tore tun immer gut“, sagt der 27-Jährige, der vor der Saison als Königstransfer zu den Pfälzern kam. 400.000 Euro soll der Stürmer gekostet haben. In 28 Spielen kommt er bislang auf fünf Treffer und sechs Vorlagen. Eine ordentliche Bilanz, wenn man die insgesamt durchwachsene Offensive der Roten Teufel zum Maßstab nimmt.

„Wir müssen kreativer werden“, sieht Thiele eine mögliche Lösung für die schwache Ausbeute im gegnerischen Strafraum. Unter Trainer Sascha Hildmann, der Kaiserslautern seit inzwischen zwölf Spielen betreut, sieht Thiele das Team aber bereits im Aufwind. „Am Anfang lag der Fokus darauf, dass die Defensive stabil wird. Das funktioniert bereits gut. Es ist ja nicht einfach, beides auf einmal zu optimieren.“

Standardsituationen sind auf dem Trainingsplan – aber noch ohne Ertrag

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Im Training arbeiten die Pfälzer längst daran, effektiver im Angriff zu werden. Beispielsweise durch Standards. Beim 0:0 gegen Braunschweig standen 16:0-Ecken zu Buche, ohne Ertrag. „Wir trainieren das, aber das greift noch nicht wirklich“, sagt Thiele. „Aber generell gilt: je mehr Chancen wir uns erarbeiten, desto weniger Druck haben die Angreifer, die Bälle auch zu verwerten.“ Klammert man die Standardsituationen aus, funktioniert das in den vergangenen Wochen bereits gut. Gegen Jena etwa oder in der zweiten Halbzeit gegen Zwickau, mitunter auch in Karlsruhe oder Köln präsentierten sich die Roten Teufel offensiv verstärkt, ideenreicher. Beim 4:1 gegen Jena hatte Thiele daran einen eher ungewohnten Anteil – nämlich als Linksaußen. „Ich habe diese Position auch in der Jugend gespielt und kann das mit meiner Geschwindigkeit auch“, sagt er. Abgeneigt ist er also nicht, diesen Part öfter zu spielen. Eine Rückkehr des angeschlagenen Christian Kühlwetter (Oberschenkelverletzung), der Thiele zuletzt aus der Spitze verdrängt hatte, könnte genau das bereits am Sonntag (13 Uhr) gegen Osnabrück bewirken. „Ich spiele beide Positionen gerne“, so Thiele.

Thiele in der Hinrunde noch ein Gesicht des Misserfolgs

Für den Angreifer scheint jedenfalls vieles einfacher zu sein als in der Hinserie, als die Pfälzer oft harmlos agierten – und Thiele als Stürmer oft als vermeintlich Hauptschuldiger dastand. Auch wegen der hohen Erwartung an den teuersten Neuzugang. Die habe ihn aber kaum gehemmt, wie er erklärt: „Seine Leistung muss man so oder so abrufen. Ich versuche einfach, mein Spiel durchzudrücken.“ Die Probleme im Sturm seinen eher etwas, was das Team gemeinsam lösen will. „Offensive und Defensiv sind beides Aufgaben, die die ganze Mannschaft betreffen“, sagt Thiele. „Es funktioniert nicht, wenn man den Angriff auf zwei oder drei Spieler abwälzt.“ Inzwischen sieht das Angriffsspiel längst besser aus als noch in der Hinrunde. Und Thiele hat spätestens in den letzten fünf Minuten in Lotte auch wieder reichlich Selbstvertrauen getankt.

Von Tommy Rhein