Da ist der erste Saisonsieg des 1. FC Kaiserslautern. Die Roten Teufel zeigten das vom Trainer geforderte „neue Gesicht“ und siegten am Ende souverän gegen den Aufstiegsfavoriten.
KAISERSLAUTERN. Kaiserslautern. Viel wurde in den letzten Tagen geschimpft, geredet und analysiert. Nun hat der 1. FC Kaiserslautern auf dem Rasen eine Antwort gegeben. Die ersten Saisontore, der erste Saisonsieg – und das gegen einen durchaus ambitionierten Gegner. Das 3:0 (2:0) gegen 1860 München beendet den Fehlstart der Roten Teufel in der Dritten Liga, auch wenn die Pfälzer nun natürlich noch nachweisen müssen, solche Leistungen auch dauerhaft auf den Rasen zu bekommen. René Klingenburg (26.) und Muhammed Kiprit (33.) trafen für die Roten Teufel, die in einem offenen Schlagabtausch am Samstagnachmittag das effektivere Team waren. Mike Wunderlichs Freistoßtreffer machte spät den Deckel auf die Partie (87.).
Wie erwartet stellte FCK-Trainer Marco Antwerpen das Team im Vergleich zur 0:4-Schlappe in Berlin um, wechselte gleich fünffach. Hikmet Ciftci kam zu seinem ersten Saisoneinsatz und ersetzte den verletzten Felix Götze, auch Muhammed Kiprit (für Daniel Hanslik) gab sein Startelf-Debüt. Außerdem rotierten René Klingenburg, Dominik Schad und Kenny Prince Redondo (für Marius Kleinsorge, Hendrick Zuck und Julian Niehues) in die Anfangsformation, die sich in einem 4-1-4-1-System sortierte. Tatsächlich zeigte die Mannschaft auch vom Start weg ein verändertes Gesicht. Offensiv mutig und mit Ideen, während in der Defensive weiterhin ein paar Wackler drin waren. So entwickelte sich schnell eine sehr offene Partie mit vielen Torraumszenen. Keanu Staude vergab die erste für 1860 München (5.), praktisch im Gegenzug ließ Jean Zimmer die Großchance für den FCK liegen (5.). Sascha Mölders für 1860 (10.), Kiprit und Ciftci für den FCK (11./12.) und dann wieder Erik Tallig für München (13.) ließen weitere Gelegenheiten quasi im Minutentakt folgen. Im Anschluss beruhigte sich das Spiel etwas, ehe Schiedsrichter Frank Willenborg Mitte der ersten Halbzeit zur Trinkpause bat.
Nach der Unterbrechung hellwach: Klingenburg löst den Knoten
Die kurze Unterbrechung kam der FCK völlig recht. Antwerpen und Co-Trainer Frank Döpper schworen die Mannschaft nochmals ein, justierten ein wenig nach – und es fruchtete direkt. Schnell gewannen die Pfälzer nach einem Einwurf der Löwen den Ball, Zimmer flankte nach innen, wo Klingenburg artistisch und unhaltbar abschloss. Es war das erste Saisontor überhaupt für den 1. FC Kaiserslautern – und eine spürbare Erlösung für das Team (26.). Den Roten Teufeln fiel nun einiges leichter und sie legten nach. Klingenburg eroberte den Ball, Philipp Hercher verlängerte schnell auf die Außenbahn, wo erneut Zimmer die Vorlage gab und in der Mitte diesmal Kiprit abschloss (33.). Das Spiel wurde in der Folge hektischer, auch weil Schiedsrichter Willenborg lange wartete, ehe er Verwarnungen zog. Die Pfälzer behielten das Spiel aber unter Kontrolle, brachten die Führung sicher in die Halbzeit und ließen auch nach Wiederbeginn zunächst keine Großchancen zu. Stattdessen hatten Redondo (59.) und Mike Wunderlich (Freistoß/61.) Gelegenheiten, auf 3:0 zu erhöhen.
Die Gäste aus München taten sich weiter schwer, eine Antwort auf das nun deutlich selbstbewusstere und auch defensiv stabilere Spiel der Roten Teufel zu finden. Mölders vergab in der 66. Minute aus zentraler Position, die bis dahin beste Münchener Chance im zweiten Durchgang. Kaiserslautern zog ich in dieser Phase ein wenig zurück, es folgte jedoch die zweite Trinkpause – und Antwerpens erster Wechsel. Niehues kam für Ciftci. Doch 1860 blieb in dieser Phase weiter leicht am Drücker, Philipp Steinharts Schuss ging jedoch über das Tor (70.). Wenig später musste Boris Tomiak den Ball kurz vor der Linie klären. Dennoch hätte der FCK den Sack zumachen können oder gar müssen. Nach einem Missverständnis zwischen Quirin Moll und Keeper Marco Hiller war Redondo plötzlich vor dem leeren Tor, traf auf spitzem Winkel aber nur den Außenpfosten. Da hätte der Linksaußen durchaus mehr rausholen können (74.). Für die Schlussphase brachte Antwerpen mit Alexander Winkler (für Marvin Senger) und Elias Huth (für Kiprit) weitere frische Kräfte. Zunächst beruhigte sich das Spiel aber wieder, da auch der zuvor spürbare Druck der Löwen aus München ein wenig nachließ.
Stattdessen machte dann eben der FCK den Deckel drauf. Mike Wunderlich brachte einen Freistoß von der Seite überraschend scharf auf das Tor, Keeper Hiller machte zudem keine gute Figur – das 3:0 (87.). Damit waren die drei Punkte eingetütet und die Roten Teufel brachten die Führung auch souverän über die Nachspielzeit. Schon am Dienstag (19 Uhr) hat der FCK die Möglichkeit, an den ersten Saisonsieg anzuknüpfen. Dann geht es beim Halleschen FC weiter.
Von Tommy Rhein