Turbulentes Spiel: 05er verlieren deutlich in München

aus Mainz 05

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Sadio Mane (M) von München kämpft mit Alexander Hack (l) und Robin Zentner von Mainz um den Ball.

Nach einer schwachen Defensivleistung unterliegt der FSV Mainz 05 dem FC Bayern klar, obwohl die Rheinhessen teilweise starken Offensivfußball spielen.

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München. Der Höhenflug des FSV Mainz 05 ist vorerst gestoppt. Nach drei Pflichtspielsiegen in Folge, bei denen die Rheinhessen keinen einzigen Gegentreffer kassiert hatten, verlor das Team von Trainer Bo Svensson beim FC Bayern München 2:6. Zwar war die Partie zum Leidwesen der 05er früh entschieden, wies dafür aber einen hohen Unterhaltungswert auf. Beide Teams spielten sich zahlreiche Torchancen heraus. Der Unterschied: Der Rekordmeister nutzte seine im Gegensatz zu den Mainzern eiskalt.

Svensson hatte drei personelle Veränderungen im Vergleich zum 5:0-Heimsieg gegen den 1. FC Köln vorgenommen: Kapitän Silvan Widmer und Leandro Barreiro rotierten für die erkrankten Danny da Costa und Dominik Kohr in die Startelf, Jonathan Burkardt durfte überraschend anstelle des zuletzt formstarken Marcus Ingvartsen ran. Svenssons Matchplan wurde jedoch früh durchkreuzt, weil seine Mannschaft die Anfangsphase der Partie verschlief. Sadio Mané passte den Ball vom linken Flügel aus in den Mainzer Strafraum, wo Jamal Musiala für Serge Gnabry durchließ, der freistehend aus rund sechs Metern zum 1:0 einschob (5.).

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Nachdem sie in den ersten zehn Minuten überfordert gewirkt hatten, fingen sich die Rheinhessen zwar wieder. Spielten die Hausherren konzentriert nach vorne, wurde es aber trotzdem meistens gefährlich. So auch in der 28. Spielminute, als Musiala nach Doppelpass mit dem Ex-05er Eric-Maxim Choupo-Moting per Flachschuss zum 2:0 traf. So löchrig sich die Mainzer Defensive präsentierte, so mutig spielte aber auch die Offensive auf. Nachdem bereits Karim Onisiwo (6.) und Burkardt (22.) aus vielversprechenden Positionen zum Abschluss gekommen waren, hätten die Gäste in Minute 32 den Anschlusstreffer erzielen müssen. Barreiro schickte auf dem rechten Flügel Widmer, der in die Mitte zu Burkardt flankte. Erst setzte der Youngster den Ball an die Querlatte, dann knallte Jae-sung Lee den Nachschuss an den Pfosten.

Deutlich effizienter war der FC Bayern. Sadio Mané tanzte auf links zunächst Edimilson Fernandes und dann Alexander Hack aus, welcher den Stürmer per Grätsche im Strafraum zu Fall brachte. Den daraus resultierenden Strafstoß trat Mané selbst. 05-Torwart Robin Zentner parierte den unpräzisen Schuss zwar, war beim Nachschuss des Schützen aber machtlos – 3:0.

Ingvartsen trifft erneut

Obwohl die Partie zu diesem Zeitpunkt bereits entschieden schien, zeigte der Bruchweg-Club Moral und spielte weiter nach vorne. Mit Erfolg: Burkardt wurde von Münchens Keeper Sven Ulreich im Strafraum elfmeterwürdig gefoult (45+3). Zwar lenkte der Keeper den Strafstoß, den der Gefoulte selbst geschossen hatte, über die Querlette. Nach dem darauffolgenden von Aaron getretenen Eckball köpfte Widmer dann aber zum 1:3 aus Sicht der 05er ein.

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Falls bei den Rheinhessen in der Halbzeitpause noch einmal die Hoffnung auf einen Punktgewinn aufgekeimt war, wurde diese in der 58. Spielminute zerstört, als Münchens Leon Goretzka nach Mané-Flanke zum 4:1 einköpfte. Das hatte sich angedeutet, schließlich hatte Choupo-Moting bereits vier Minuten zuvor den Pfosten getroffen. Wie schon im ersten Durchgang spielte sich der FSV Mainz 05 einige Torchancen heraus, nutzte diese aber schlicht nicht so abgezockt wie die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann. So beförderte Widmer den Ball nach Flanke von Aaron aus kurzer Distanz nur ans Außennetz (49.) und der eingewechselte Aymen Barkok traf per Vollspann nur das Außennetz (65.). In der Schlussphase hörte der offene Schlagabtausch keineswegs auf: Für den FCB durften sich Mathys Tel (79.) und Choupo-Moting (86.) in die Torschützenliste eintragen lassen, für den FSV knipste der eingewechselte Marcus Ingvartsen (82.). Der Däne erzielte damit sein fünftes Tor im fünften Pflichtspiel in Serie. Womöglich hätte Ingvartsens Abschlussstärke den Mainzern bereits früher in dieser Partie gutgetan, obgleich die 2:6-Niederlage in der Allianz-Arena vor allem auf die schwache Defensivleistung der Rheinhessen zurückzuführen war.