Mainz 05 bestätigt: Adam Szalai soll gehen

aus Mainz 05

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Adam Szalai von Mainz 05.  Foto: dpa

Der Stürmer und der FSV werden getrennte Wege gehen. Dies habe „rein sportliche Gründe“ und nichts mit einem Gehaltsverzicht zu tun, so der Verein.

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MAINZ. Im DFB-Pokalspiel gegen den TSV Havelse durfte er noch mal 30 Minuten ran. Beim Bundesliga-Auftakt bei RB Leipzig gehörte Adam Szalai schon gar nicht mehr zum Kader des FSV Mainz 05. Jetzt ist klar: Der ungarische Stürmer hat keine Zukunft mehr bei den Rheinhessen. „Wir haben Adam mitgeteilt, dass er in unseren sportlichen Planungen keine Rolle mehr spielen wird“, erklärte 05-Sportvorstand Rouven Schröder am Montagabend.

„Aus unserer Sicht ist es unwahrscheinlich, dass er die von ihm erhofften Einsatzzeiten in dieser Saison bei Mainz 05 erhält, gerade im Hinblick auf die für ihn wichtige Vorbereitung für die ungarische Nationalmannschaft und die EM im kommenden Sommer.“ Schröder und FSV-Cheftrainer Achim Beierlorzer informierten den 32-Jährigen am gleichen Morgen über diesen Schritt. Szalai, dessen Vertrag noch bis Juni 2021 läuft, wurde daraufhin freigestellt, um sich einen neuen Verein suchen zu können. Bei der nächsten Trainingseinheit der Profis am Mittwoch wird der Ungar also schon nicht mehr dabei sein.

„Bild“ will von Gehaltszwist wissen, FSV dementiert

Wie kam es zu der plötzlichen Entscheidung? Die „Bild“-Zeitung hatte am Montagnachmittag vermeldet, es sei zum Zerwürfnis zwischen Szalai und dem Klub aufgrund des Gehaltsverzichts in der Corona-Zeit gekommen. Der Verein habe den Profis mitgeteilt, dass es vorerst keine Zurückzahlungen geben könne – obwohl man dies laut „Bild“ zugesagt habe für den Moment, wenn die nächste Rate der Medienerlöse geflossen sei. Szalai habe „vehement interveniert“. Die 05er dementieren dies, eine solche Zusage habe es nicht gegeben, einzig die mögliche Aussicht auf Rückzahlungen.

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Ein angeblicher Zwist soll nach Aussagen der Mainzer also keine Rolle gespielt haben. „Rein sportlicher Natur“ seien die Beweggründe, so der Verein. Dem Vernehmen sollen die Verantwortlichen mit dem Fitnesszustand des Ungarn nicht zufrieden gewesen sein. Das Trainerteam soll Szalai immer wieder nahegelegt haben, an seiner Schnelligkeit und Ausdauer zu arbeiten – ohne Erfolg. Ob die 05er den mutmaßlich zeitnah freiwerdenden Kaderplatz neu besetzen, ist unklar. Mit Jean-Philippe Mateta, Karim Onisiwo, Robin Quaison, Jonathan Burkardt, Abass Issah und Marlon Mustapha verfügen die Mainzer eigentlich über genug einsatzbereite Angreifer, zudem könnte der derzeit verletzte Dong-won Ji (Sehnenreizung im Knie) ja auch wieder dazustoßen.

Klar ist: Szalai gehört zu den Spitzenverdienern im Team. Aber auch das ist offensichtlich: Szalai, der vor einem Jahr als Führungsspieler geholt wurde, hat die Erwartungen nicht erfüllt. Der 32-Jährige kam in 27 Liga-Auftritten in der zurückliegenden Spielzeit nur auf einen Treffer. „Natürlich waren beide Seiten damit nicht zufrieden“, hatte Schröder im Sommer gesagt. Über eine Trennung hätten sich sowohl Spieler als auch Klub keine Gedanken gemacht. Szalai könne noch „elementar wichtig sein“, hatte Schröder gehofft. Nun kommt es anders. Das Kapitel Szalai, das so viele Erinnerungen bei den 05-Fans hervorruft, endet also. Szalai gehörte zwischen 2010 und 2013 zu den legendären „Bruchweg-Boys“. Jetzt geht seine Reise in Kürze woanders weiter.