Zwei Elfmeter, ein direktes Freistoßtor, ein Eigentor – das Bundesliga-Duell zwischen Mainz 05 und Schalke 04 hatte viel zu bieten. Das Ergebnis gefiel den 05ern indes gar nicht.
MAINZ. Der FSV Mainz 05 hat seine Niederlagen-Serie in der Fußball-Bundesliga zwar beendet, den ersten Saisonsieg aber erneut verpasst. Nach sechs Niederlagen zum Auftakt trennten sich die Rheinhessen nun im Keller-Duell der sieglosen Teams vom FC Schalke 04 beim 2:2 (2:1). Ihre beiden Treffer erzielten die Mainzer per Foulelfmeter. Den ersten verwandelte Daniel Brosinski (6.), den zweiten Jean-Philippe Mateta (45.+1). Mark Uth hatte dazwischen für die Schalker mit einem direkt verwandelten Freistoß ausgeglichen (36.). Für den Ausgleich war Jeremiah St. Juste mit einem Eigentor verantwortlich (82.). Die Mainzer gehen damit als Tabellenletzter in die Länderspielpause.
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Die erste Halbzeit:
05-Trainer Jan-Moritz Lichte vertraute diesmal zwei Eigengewächsen und stellte Jonathan Burkardt sowie Leandro Barreiro in die Startelf. Die Belohnung dafür folgte schnell. Schon in der dritten Minute kam Burkardt, bedrängt von Matija Nastasic, nach einem Top-Pass von Jean-Paul Boetius zu Fall. Doch es dauerte drei weitere Minuten, bis sich das Schiedsrichter-Team um Patrick Ittrich auf einem Elfmeterpfiff festgelegt hatte. Und Elfmeter können die Mainzer, da haben sie bekanntlich längst den Bundesliga-Rekord der am meisten verwandelten Strafstöße am Stück. Entsprechend sicher verwandelte Brosinski (6.).
Die Mainzer hatten die aufgrund des Fehlstarts verunsicherten Schalke nun dort, wo sie sie haben wollten. Doch sie machten nichts daraus. Vielmehr überließen sie den Gästen weitgehend das Geschehen, was diese immer wieder zu gefährlichen Situationen nutzten. Auch die Umstellung auf eine Dreierkette brachte die Mainzer nicht besser in die Zweikämpfe. Als dann 05-Kapitän Danny Latza direkt vor der Strafraumlinie Goncalo Paciencia foulte, kam das, was sich anbahnte: der Schalker Ausgleich. Aus dem Stand zwirbelte Uth den Freistoß in den Winkel.
Die Mainzer waren kaum noch im Spiel. Und gingen dann doch überraschend wieder in Führung. Nach einem feinen Pass von Burkardt stieß Mateta in den Strafraum vor. Kabak foulte den Stürmer. Und diesmal schnappte sich Mateta den Ball und verwandelte ebenso sicher wie Brosinski beim 1:0 (45.+1). Fast hätte Mateta sogar anschließend noch auf 3:1 gestellt, scheiterte aber bei einer Großchance an Schalke-Keeper Frederik Rönnow. Der 05-Vorsitzende Stefan Hofmann sagte in der Pause bei „Sky“: „Das Spiel läuft überraschend flüssig. Ich hätte noch intensivere Zweikämpfe erwartet. Schalke hat etwas mehr Ballbesitz, aber wir setzen auch Konter. Insgesamt bin ich zufrieden.“
Die zweite Halbzeit:
8:1 führten die Schalker nach 50 Minuten in der Eckball-Statistik. Und das schien sich nun auszuzahlen, als 05-Keeper Robin Zentner am Ball vorbeisegelte und Ozan Kabak zum vermeintlichen 2:2 vollendete. Allerdings ergab die Analyse des Videoschiedsrichters, dass Kabak den Ball mit dem Arm angenommen hatte und der Treffer deshalb nicht zählte. Nach einem Top-Konter hatte Burkardt dann die Chance, auf 3:1 zu stellen. Frei vor Rönnow schoss er aber auf den Keeper (57.).
Latza handelte sich dann die Gelbe Karte ein, seine fünfte im siebten Saisonspiel, weshalb die Mainzer im nächsten Spiel beim SC Freiburg auf ihn verzichten müssen. Die Schalker erhöhten nun den Druck auf das Mainzer Gehäuse. So streifte ein Schuss von Uth hauchdünn am langen Pfosten vorbei (70.). Aber auch die 05er hatten noch eine Riesenchance, die Mateta vergab (78.). Kurz darauf folgte dann die Mainzer Ernüchterung. 05-Torhüter Zentner fälschte eine Hereingabe des Schalkers Steven Skrzybski so ab, dass sie seinem Mitspieler St. Juste ans Knie prallte und von dort ins eigene Tor (82.). Zum ersten Mal seit 22 Spielen wieder hatten die Schalker in einem Bundesliga-Spiel mehr als einen Treffer erzielt.