Die Eintracht kann es zuhause nicht mehr. Die Hessen unterliegen dem Nachbarn aus Mainz - durchaus verdient gegen taktisch disziplinierte und kämpferisch überzeugenden Gäste.
FRANKFURT. Fußball verkehrt bei der Frankfurter Eintracht seit dem Re-Start der Bundesliga: Auswärts klappt es plötzlich besser, zuletzt zwei Siege innerhalb von vier Tagen in Wolfsburg und Bremen, jetzt die nächste Heimniederlage. Nach dem 1:3 gegen gegen Borussia Mönchengladbach und dem 3:3 gegen den SC Freiburg setzte es nun einen 0:2 (0:1)-Niederlage gegen den FSV Mainz 05. Und da schon vor Corona gegen Union Berlin zu Hause verloren wurde, ist die Heimstärke nun komplett Vergangenheit. Der Sieg der Mainzer war durchaus verdient, die Eintracht hatte über die gesamte Spielzeit keine Mittel gefunden gegen die taktisch disziplinierten und kämpferisch überzeugenden Gäste. Moussa Niakhaté und Malong Kunde waren die Torschützen für die Mainzer.
Einen Tick offensiver hatte der Frankfurter Trainer seine Mannschaft aufgestellt. Für Mittelfeldspieler Mijat Gacinovic spielte von Beginn an Stürmer Bas Dost. Und in der Defensive wurde auch einmal getauscht. Für David Abraham spielte Stefan Ilsanker in der Abwehrkette. Das war in diesem Fall keine gute Idee. Denn der zweifache Torschütze von Bremen hatte diesmal keinen besonders guten Tag erwischt. Die Mainzer Angreifer entwischten ihm und Martin Hinteregger ein paarmal. Doch zuerst Robin Quaison in der 29.Minute und dann Taiwo Awoniyi in der 31. Minute verpassten die Führung für die Gäste. Die gelang den Mainzern dann zwei Minuten vor der Pause. Brosinski hatte eine Eckball scharf nach innen geschlagen, Abwehrspieler Moussa Niakhaté stieg höher als Ilsanker und köpfte ein. Und dann hatten die Frankfurter in der Nachspielzeit der ersten Hälfte Glück, nicht noch den zweiten Treffer zu fangen, Jean-Philippe Mateta schoss aus einem Meter hoch übers Tor.
Gute Abwehrleistung der Gäste
Die Eintracht hatte ihre liebe Mühe und Not mit den taktisch gut eingestellten Gästen. Die Mainzer attackierten die Frankfurter Schwungräder Makoto Hasebe und Sebastian Rode früh und unterbanden damit viele Angriffe schon im Ansatz. So waren die Gastgeber gezwungen immer wieder mit hohen Bällen zu operieren. Bas Dost kam zwar oft mit dem Kopf an den Ball, konnte ihn dann aber nicht wirklich präzise weiterleiten. So kam die Eintracht nur zu zwei halben Gelegenheiten. Jeweils schoss Filip Kostic knapp am langen Eck vorbei.
Zur zweiten Halbzeit brachte Hütter mit Mijat Gacinovic und Timmy Chandler für Touré und Dost zwei frische Spieler. Am Geschehen auf dem Rasen änderte sich nichts, die Mainzer waren irgendwie bissiger, griffiger, einen kleinen Tick besser. Das drückte sich aus in der einer guten Abwehrleistung der Gäste, die weiterhin so gut wie keine Frankfurter Chancen zuließen. Chandler zog einmal am langen Eck vorbei, Gacinovic schoss knapp vorbei, viel mehr kam nicht vors Mainzer Tor. Auf der anderen Seite erzielten die Gäste zwei Treffer, allerdings wurde beide wegen klarer Abseitsstellungen zu Recht nicht anerkannt. In der 77.Minute dann die Entscheidung. Nachdem der beste Frankfurter Hasebe im Mittelfeld einen Zweikampf verloren hatte, ging der kurz zuvor eingewechselte Kunde alleine auf und davon und schob den Ball ins lange Eck. Diesmal war es kein Abseits, die Mainzer führten 2:0. Und das durchaus verdient. Und sie brachten den Erfolg absolut sicher und souverän über die Zeit.
Von Peppi Schmitt