Eintracht Frankfurt verhält sich wie gewohnt defensiv auf dem Transfermarkt, trotzdem poppt das ein oder andere Gerücht auf. Das unwürdige Schauspiel um Kevin Trapp geht...
FRANKFURT. Wenn die Frankfurter Eintracht am Montag mit dem ersten Teil der obligatorischen und von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) vorgeschriebenen medizinischen Tests in die neue Saison startet, wird nur ein neuer Spieler dabei sein. Ragnar Ache, bereits im Februar von Sparta Rotterdam verpflichtet, wird zum ersten Mal auf seine neuen Kollegen treffen. Zudem kehren ja mit Tuta, Dejan Joveljic, Rodrigo Zalazar und Aymen Barkok vier zuletzt verliehene Spieler zurück. Leihspieler „Nummer fünf“ Simon Falette spielt noch die Saison bei Fenerbahce Istanbul zu Ende, und „Nummer sechs“ Jetro Willems erholt sich noch von einer schweren Knieoperation. Was die meisten Eintracht-Fans am meisten interessieren wird: Torhüter Kevin Trapp (30) wird beim Trainingsstart dabei sein.
Nachdem Sportvorstand Fredi Bobic und Aufsichtsratschef Wolfgang Steubing den Nationalspieler ins Schaufenster gestellt haben, nehmen die Gerüchte um einen Verkauf kein Ende mehr. Erst sollte es der AC Mailand sein, der ihn unbedingt haben wollte, dann Hertha BSC und nun soll er von seinen eigenen Beratern laut „Sport-Bild“ bei Betis Sevilla angeboten worden sein. „Real Betis“ ist nur der „zweite Verein“ hinter dem FC Sevilla in der andalusischen Metropole und dümpelt im hinteren Mittelfeld der spanischen Tabelle. Nicht nur darum ist ein Wechsel des bekannt ehrgeizigen Trapp dorthin sehr unwahrscheinlich. Offizielle Äußerungen dazu gibt es freilich nicht. Trapp befindet sich noch in Urlaub und die vor ein paar Wochen in dieser Angelegenheit noch so gesprächigen Eintracht-Bosse schweigen inzwischen. Im Grunde wird da ein ziemlich unwürdiges Schauspiel auf dem Rücken eines Stammspielers ausgetragen, der noch bis 2024 unter Vertrag steht und noch vor gar nicht so langer Zeit zum „neuen Gesicht der Eintracht“ erklärt worden war. Der Ausgang dieser Personalie ist weiter völlig offen.
Fakt ist, dass sich die Eintracht auf dem Transfermarkt was eigene Verstärkungen angeht sehr defensiv verhält. Diese Geduld hat sich ja schon in den letzten Jahren ausgezahlt. Das eine oder andere Gerücht aber ist nun doch aufgepoppt. Zwei junge Spieler werden mit den Frankfurtern in Verbindung gebracht: Der 22 Jahre alte Österreicher Dejan Ljubicic und der 19 Jahre alte Amerikaner Brenden Aaronson. Beide sind im Mittelfeld zu Hause, bekleiden aber völlig verschiedene Positionen. Ljubicic, der auch vom englischen Zweitligisten FC Brentford umworben wird, spielt bei Rapid Wien im defensiven Mittelfeld, kann aber auch in der Abwehrkette eingesetzt werden. Dem Landsmann von Trainer Adi Hütter, einst Juniorennationalspieler, werden unter anderem Qualitäten bei der Spieleröffnung zugeschrieben. Aaronson, der im Februar sein Debüt in der amerikanischen Nationalmannschaft gefeiert hat, spielt bei Philadelphia Union im offensiven Mittelfeld und soll in die Kategorie der spielstarken Vorlagengeber gehören. In Philadelphia ist übrigens der ehemalige Eintracht-Keeper Oka Nikolov im Trainerstab beschäftigt, was durchaus ein Vorteil für die Frankfurter sein könnte. Denn für Aaronson sollen sich auch die TSG Hoffenheim, der SC Freiburg und Borussia Mönchengladbach interessieren.
Von Peppi Schmitt