Eintracht ringt Werder Bremen bei Torfestival nieder

aus Eintracht Frankfurt

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Frankfurts Randal Kolo (l.) jubelt mit dem Torschützen Jesper Lindstrom über das 2:3. Foto: dpa/Carmen Jaspersen

Auch wenn es am Ende nochmal knapp wurde: Die Frankfurter Eintracht sichert sich dank eines spektakulären 4:3-Erfolgs in Bremen den ersten Liga-Sieg der Saison.

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BREMEN. Der Bann ist gebrochen. Die Frankfurter Eintracht hat nach saisonübergreifend elf Spielen ohne Sieg endlich wieder einen „Dreier“ eingefahren. Die Frankfurter siegten bei Werder Bremen mit 4:3 (3:2), der erste Auswärtssieg seit dem 5.März bei Hertha. Der Erfolg war verdient, hing am Ende aber am seidenen Faden. Es gab im Weserstadion viel Grund zur Freude für die Eintracht. Mit dem Sieg ist der Saisonstart doch noch geglückt, auf die Pleite gegen Bayern sind nun drei Spiele ohne Niederlage gefolgt. Die Neulinge Mario Götze (1:0) mit seinem ersten Saisontor und Kolo Muani (2:2) mit seinem zweiten spielten überragend. Die beiden anderen Treffer schossen Jesper Lindström (3:2) und Djibril Sow (4:2). Die Bremer trafen durch Anthony Jung, Leo Bittencourt und einem Elfmeter von Niklas Füllkrug. Dem Trainer war die Erleichterung anzumerken. „Wir haben 60 Minuten ein großartiges Spiel gemacht“, sagte Oliver Glasner, „über 90 Minuten war es ein verdienter Sieg.“

Der Frankfurter Trainer hatte nur eine Veränderung gegenüber dem Spiel gegen Köln vorgenommen. Für Rafael Borré kam Daichi Kamada in die Mannschaft. Taktisch blieb es bei einer Vierer-Abwehrkette, in der Offensive spielte Kolo Muani als alleinige Spitze vor den beiden offensiven Kreativkräften Kamada und Mario Götze.

Von Beginn an zeigte die Eintracht ihre zwei Gesichter: unsicher hinten, brillant vorne. Die Frankfurter waren zu Beginn die klar bessere Mannschaft, die die Gastgeber mit viel Druck überraschten. Schon nach 70 Sekunden musste Jung nach einem Kopfball von Kamada den Ball von der Linie kratzen. Nur ein paar Augenblicke später lag der Ball aber im Tor. Rode und Muani hatten glänzend über links vorbereitet, der starke Götze mit einem trockenen Schuss aus 18 Metern flach ins Eck getroffen. Die Eintracht schien alles im Griff zu haben, doch dann kehrte in der Abwehr der Tiefschlaf ein. In der 14. Minute das 1:1. Gleich zweimal brachte Evan Ndicka den Ball völlig unbedrängt nicht weit genug aus dem Strafraum. Beim zweiten Mal fiel der Ball genau vor die Füße von Anthony Jung. Der linke Verteidiger traf mit dem rechten Fuß ins kurze. Ausgerechnet Jung, der seine Jugend bei der Eintracht verbracht hat.

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Der sitzt: Mario Götze trifft zum 1:0 für die Frankfurter Eintracht und eröffnet den Torreigen im Bremer Weserstadion. Foto: dpa/Carmen Jaspersen
Der sitzt: Mario Götze trifft zum 1:0 für die Frankfurter Eintracht und eröffnet den Torreigen im Bremer Weserstadion. (© dpa/Carmen Jaspersen)

Der zweite Bremer Angriff brachte schon das zweite Tor. Rode hatte im Mittelfeld gefoult, Marvin Duksch den Freistoß schnell ausgeführt. Leonardo Bittencourt stand acht Meter vor dem Tor völlig frei und „überlupfte“ Trapp mit einem Kopfball. Uns so war aus einer verdienten Führung innerhalb weniger Minuten en verdienter Rückstand geworden. Immerhin: Die Eintracht ließ sich davon nicht umwerfen. Sie kämpften zurück und kamen durch Kamada schnell zu einem zweiten Tor. Doch im Vorfeld hatte Muani ganz knapp im Abseits gestanden. In der 27.Minute lief Lindström alleine aufs Tor, scheiterte aber an Torwart Jiri Pavlenka. Fünf Minuten darauf der Ausgleich. Friedl war ein böser Fehlpass unterlaufen, Kamada setzte sofort Muani ein. Und der Franzose setzte sich gegen zwei Gegner durch und erzielte sein zweites Bundesligator.

Eintracht bringt Bremen zurück ins Spiel

Nun war die Eintracht wieder im Vorteil. Doch erneut patzte die Eintracht. Trapp konnte mit einer tollen Parade einen Flachschuss von Mitchell Weiser abwehren, den Abpraller brachte Niklas Füllkrug, bedrängt von Tuta, nicht im Tor unter. Schiedsrichter Ittrich ließ trotz der Proteste des Bremers weiterlaufen. Der direkte Gegenzug führte in der 39. Minute zur Führung: Rode gelang ein wunderbarer Pass auf Lindström. Und im zweiten Duell mit Pavlenka setzte sich diesmal der Frankfurter mit einem Lupfer durch.

Und wie die erste Halbzeit endete, so startete die zweite - mit einem Treffer für die Eintracht. Muani spielte den Ball zu Kamada, der legte überlegt ab und Sow schoss noch überlegter ein. Aus gut 16 Metern traf er in den Winkel, das 2:4 in der 48. Minute. Doch die Eintracht machte in der Folge zu wenig aus ihrer spielerischen Überlegenheit. Im Gegenteil. Die Frankfurter schläferten sich selbst ein, spielten nun eine ganze Menge Fehlpässe und kamen nur durch Kamada in der 59. Minute zu einer weiteren Gelegenheit. Die Bremer fanden auch keine Mittel, kamen aber durch die Nachlässigkeiten der Eintracht zurück ins Spiel. Der eingewechselte Buchanan hatte eine Chance zum 3:4. Und dann wurde es in der Nachspielzeit noch einmal richtig spannend. Ndicka berührte Duksch im Strafraum. Der VAR schaltete sich ein und Schiedsrichter Ittrich entschied nach TV-Studium auf Elfmeter, Niklas Füllkrug verwandelte in der 92.Minute. Und jetzt war nochmal richtig was los. Tuta wäre in der 95. Minute nach einem Schuss von Bremens Edeljoker Burke fast ein Eigentor unterlaufen. Der Schlusspfiff erlöste die Eintracht schließlich.

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Von Peppi Schmitt