Eintracht-Manager: „Wir müssen in die Köpfe der Spieler“

aus Eintracht Frankfurt

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Bruno Hübner von Eintracht Frankfurt. Archivfoto: dpa

In zwei Monaten beendet Eintracht-Sportdirektor Bruno Hübner seine Karriere. Im Internet erzählt er von seinen Wünschen, den Problemen mit Amin Younes und der Trainersuche.

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FRANKFURT. Bruno Hübner (60) ist noch für zwei Monate Sportdirektor bei der Frankfurter Eintracht, dann beendet er seine Karriere. Sein größter Wunsch: Die Eintracht mit der Qualifikation für die Champions-League verlassen. „Wir schaffen das, davon bin ich überzeugt“, sagt er. In einem Pressegespräch beantwortete Hübner am Donnerstag viele Fragen vorm Endspurt der Saison. Unser Mitarbeiter Peppi Schmitt hat die Antworten aufgezeichnet.

Zur Trainersuche: „Ich werde da nicht mehr gefragt und das ist auch richtig so. Die Verantwortlichen, die in Zukunft das Sagen haben, müssen das alleine entscheiden. Sie müssen sich die Zeit nehmen, die richtige Entscheidung zu treffen. Ich bin relativ optimistisch, dass das gelingt. Denn die Eintracht ist gut aufgestellt und hat ein intaktes Umfeld.“

Zur aktuellen sportlichen Situation: „Wir müssen für die restlichen drei Spiele zur Leichtigkeit zurückfinden. Daran arbeitet der Trainer mit der Mannschaft. Der Ansatz ist, dass wir auch so schon eine fantastische Saison gespielt haben. Wir haben alles selbst in der Hand. Die anderen können 30:0 gewinnen, wenn wir gewinnen, hilft es ihnen nichts. Die Spiele gegen Mainz, Schalke und Freiburg sind schwer, aber machbar. Wir müssen in die Köpfe der Spieler kommen, das versuchen wir. Adi hat damit beim Training angefangen. Wir zeigen die Bilanz der Rückrunde auf, zeigen Spiele und Tore. Das ist der Weg. Und: In den wichtigen Spielen waren wir bisher immer da.“

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Zur Frage, ob Trainer Hütter eine „lame duck“ sei: „Das wurde vor drei Jahren auch über Niko Kovac gesagt. Aber er war der richtige Trainer fürs Endspiel gegen Bayern. Und Adi ist der richtige Trainer für die drei Endspiele jetzt. Er ist ehrgeizig. Er erreicht die Mannschaft, es passt kein Blatt Papier zwischen Spieler und Trainer. Alle, wirklich alle, wollen diesen Erfolg. Wenn wir merken, dass jemand dem Erfolg im Weg steht, werden wir reagieren.“

Zu den Problemen von und mit Amin Younes. „Er ist ganz wichtig für uns. Er ist ehrgeizig, zu hundert Prozent fokussiert. Er ist aber nicht zufrieden, weil er mehr helfen möchte. Darum haben wir ihn in dieser Woche zu einem Vertrauensmann nach Belgien geschickt. Das haben wir bei Ante Rebic, Filip Kostic und Martin Hinteregger auch schon gemacht und gute Erfahrungen damit gemacht. Amin wird dementsprechend frisch zurückkommen. Bei seinem Vertrag können wir zweimal die Kaufoption gegenüber dem SSC Neapel ziehen. Da haben wir keinen Druck.“

Zum nächsten Gegner Mainz 05 und den ausgeliehenen Spielern Danny da Costa und Dominik Kohr: „Das wird eine ganz schwere Aufgabe. Mainz ist ein Beispiel, wie gut es sein kann, alte Strukturen wieder aufleben zu lassen. Das haben sie sehr gut gemacht, da kann man nur den Hut ziehen. Danny und Dominik sind dort große Bestandteile des Erfolgs. Es ist für alle eine Win-win-Situation. Die Spieler haben Spielpraxis gesammelt und werden mit breiter Brust zurückkommen, das hilft uns. Und jetzt helfen sie Mainz.“

Zur Zukunft von Filip Kostic und Luka Jovic: „Ich denke, Filip wird genau abwägen. Er weiß, was er an der Eintracht hat. Da bin ich ganz entspannt. Bei Luka ist alles abhängig von Real Madrid. Es wird bestimmt intensive Gespräche geben. Das wird die erste große Herausforderung für den neuen Sportvorstand.“

Von Peppi Schmitt