Im letzten Testspiel zeigte sich die Eintracht bereit für den Ernstfall. Gegen St. Etienne gewannen die Frankfurter 2:1. Am 8. August steht das Pokalspiel gegen Mannheim an.
FRANKFURT. Es hat noch nicht alles geklappt, aber vieles. Die Frankfurter Eintracht hat im letzten Test vorm Pokalspiel in Mannheim gegen AS St. Etienne mit 2:1 (2:0) gewonnen. Vor allem in der ersten Halbzeit war der Ball flüssig durch die eigenen Reihen gelaufen, die beiden Neuzugänge Christopher Lenz und Rafael Santos Borré mit einem Elfmeter hatten die Überlegenheit in eine klare Pausenführung umgemünzt. Nach dem Wechsel kamen die Franzosen besser ins Spiel, vor allem durch die vielen Auswechslungen bei der Eintracht. Thiöothee Kolodziejczak sorgte für den Gegentreffer. Die 10.000 Zuschauer jedenfalls waren zufrieden bei ihrer Rückkehr in die Arena.
Gelöste Stimmung im Stadion
10.000 Zuschauer? Es fühlte sich zu Beginn an wie ein volles Haus. Die Stimmung war gelöst, es war laut, die Fans waren begeistert, endlich wieder dabei zu sein. Als „Im Herzen von Europa“ ertönte, war das alleine schon Gänsehaut pur. Als Dankeschön an die Fans für die Unterstützung in den letzten eineinhalb Jahren lief die Mannschaft schon vor dem Anpfiff eine Ehrenrunde. Allerdings: Je länger das Spiel dauerte, desto ruhiger wurden die Zuschauer. Auch sie müssen sich offensichtlich erst wieder daran gewöhnen, dabei zu sein.
Am Vormittag hatte der neue Trainer seine erste personelle Entscheidung getroffen und sich auf Sebastian Rode als Nachfolger von David Abraham festgelegt. Stellvertreter sind Makoto Hasebe, der die Mannschaft wegen einer Verletzung von Rode auch aufs Feld geführt hat, und Martin Hinteregger. „Sebastian Rode ist als echter Hesse mit seiner großen Erfahrung und Persönlichkeit der ideale Kapitän für unsere Mannschaft und ein starker Repräsentant von Eintracht Frankfurt. Das gilt auch für seine Stellvertreter Makoto Hasebe und Martin Hinteregger“, sagte Glasner, „gemeinsam mit Kevin Trapp im Tor besitzen wir eine fantastische Achse.“
Das zeigte sich dann auch im Spiel. Die Eintracht war von Beginn an eine konzentrierte Einheit, machte deutlich, dass sie bereit sein wird, wenn es nächste Woche mit dem Pokalspiel in Waldhof ernst wird. Die Frankfurter wirkten konzentriert, spielten ihre Stärken aus. Trapp reagierte prächtig, als er gefordert war. Hinteregger wurde bei jedem gewonnenen Zweikampf gefeiert, und davon gab es einige. Hasebe spielte als sei er höchstens 27 und nicht 37. Danny da Costa fühlte sich wieder daheim und Christopher Lenz deutete an, warum ihn die Eintracht aus Berlin geholt haben. Lenz erzielte in der 12.Minute die Führung, die Vorarbeit hatten Kamada, Da Costa und Borré geleistet.
Und der Neue?
Stichwort Borré: Der Neue hielt, was er versprochen hatte. Der Kolumbianer war fleißig, schnell, torgefährlich und an allen brenzligen Situationen beteiligt. Und er trat auch gleich ein wenig in die Fußstapfen von André Silva. Als es in der 40.Minute nach einem Foul an Kamada Elfmeter gab, nahm Borré sich den Ball und verwandelte so cool wie es sein Vorgänger immer getan hatte.
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Auch nach der Pause zeigte die Eintracht weiter eine sehr, sehr solide Leistung, obwohl der Trainer nach und nach zehn Spieler einwechselte. Es dauerte ein paar Momente bis die nun neu zusammengestellte Mannschaft wieder ihren Rhythmus gefunden hatte. Und das nutzten die Gäste in der 74.Minute zum Anschlusstreffer. Nach einem wunderbar gefühlvoll hereingespielten Eckball von Bouango verlängerte Kolodziejczak mit dem Hinterkopf ins lange Eck.
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Von Peppi Schmitt