Ob der Abwehrchef der Frankfurter Eintracht am Samstag in Dortmund auf dem Platz steht, ist fraglich. Sollte Hinteregger verletzt ausfallen, wird es eng in der Defensive der SGE.
FRANKFURT. Martin Hinteregger (28) hält die Frankfurter Eintracht ziemlich in Atem. Der Stellenwert des Abwehrchefs ist so hoch, dass auch jede noch so kleine Mittelung seinen Gesundheitszustand betreffend hohe Wellen schlägt. Seit zwei Spielen, in Leipzig und gegen Union, hat Hinteregger wegen einer eher leichteren Oberschenkelverletzung gefehlt. Übers Wochenende hat er sich mit Instagram-Einträgen gemeldet und dabei nicht nur bei den Fans, sondern auch bei den Verantwortlichen für einige Aufregung gesorgt.
Hübner will Hintereggers Oma einladen
Erst zeigte er sich auf einem Foto wohlgelaunt nach einer MRT-Untersuchung in München, kommentiert mit den Worten: „Ich weiß jetzt, was ich habe, mir geht es gut.“ Dabei war die Diagnose genau die gleiche wie schon zwei Wochen zuvor, eine Faszienverletzung am Oberschenkel. Am Sonntag hat sich Hinteregger dann mit seiner Großmutter ablichten lassen und deren Kochkünste als bestes Heilmittel gepriesen. „Wir überlegen, seine Oma einzuladen, damit die Verletzten schneller fit werden“, sagte nun Manager Bruno Hübner mit einen Augenzwickern, „Hinti ist schon speziell.“
Abseits von sozialen Netzwerken geht es beim österreichischen Nationalspieler um eine stinknormale Muskelverletzung. „Was da festgestellt wurde, haben wir schon gewusst“, sagt Hübner deutlich. Hinteregger pendelt in den letzten Tagen zwischen München, dort hat er die MRT-Untersuchung vornehmen lassen und dort hat der Frankfurter Mannschaftsarzt Dr. Florian Pfab seine Praxis, seiner Heimat in Kärnten und Treffen mit seinem Personal-Trainer, dem ehemaligen deutschen Stabhochspringer Tim Lobinger. „Alles in Absprache mit uns“, beeilt sich Hübner zu sagen. Am Montag wurde ein weiteres MRT-Bild gemacht, es gab auch ein weiteres Gespräch mit Lobinger. Am Dienstag wird Hinteregger nun zurückerwartet in Frankfurt.
Wenig Auswahl für die Dreierkette
Und was ist nun mit der Ausfallzeit, was mit einem Einsatz am Samstag beim Spiel in Dortmund? Hübner: „Da tun wir uns mit einer Prognose schwer. Es kann sein, dass er von heute auf morgen sagt, er kann spielen. Wir denken da Tag für Tag“. Ein wenig Hoffnung gibt es also noch für einen Einsatz gegen die Borussia. Ein Risiko freilich werde Trainer Adi Hütter sicher nicht eingehen, so wichtig das Spiel in Dortmund auch ist. „Es wird eine enge Absprache mit den Medizinern, dem Trainer und dem Spieler geben“, sagt Hübner. Vielleicht ja auch mit der Oma…
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Kann Hinteregger wieder nicht spielen, steht die Eintracht durchaus vor einem Problem. Denn Makoto Hasebe, der logische Vertreter in der Abwehrmitte, wird ja wegen einer Gelbsperre sicher fehlen. Und so würde sich die Abwehr von alleine aufstellen, Tuta rechts, Stefan Ilsanker in der Mitte, Evan Ndicka links. In Leipzig vor drei Wochen hat das gut geklappt, die Eintracht hat beim Titelanwärter einen Punkt geholt. Aber jetzt kommt mit Erling Haaland noch einmal ein ganz anderes Kaliber auf die Not-Abwehr zu. Hübner: „Unser Vertrauen in Stefan Ilsanker ist riesengroß.“
Von Peppi Schmitt