Bremen beendet Liga-Serie von Eintracht Frankfurt

aus Eintracht Frankfurt

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Frankfurts Mittelfeldspieler Filip Kostic (vorne) und Bremens Abwehrspieler Theodor Gebre Selassie kämpfen um den Ball.  Foto: dpa/ Carmen Jaspersen

Die Positivserie von Eintracht Frankfurt in der Fußball-Bundesliga ist vorbei. Der Champions-League-Kandidat verlor am Freitagabend mit 1:2 (1:0) bei Werder Bremen.

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FRANKFURT. Die Erfolgsserie der Frankfurter Eintracht ist eine Woche nach dem Sieg gegen Bayern München gerissen. Nach elf Spielen ohne Niederlage hat es die Frankfurter am Freitagabend bei Werder Bremen erwischt. 2:1 (0:1) stand es nach 90 Minuten für die Bremer, die sich den Erfolg mit einer disziplinierten Abwehrleistung erkämpft hatte. Gebre Selassie und Joshua Sargent drehten mit zwei Treffern nach der Pause die Partie, nachdem André Silva die Eintracht mit seinem 19. Saisontor in Führung gebracht hatte. Es war erst die dritte Saisonniederlage der Frankfurter und die erste seit dem 11. Dezember.

Die einzige gute Nachricht für die Eintracht: Trotz der Niederlage blieben sie auf einem Champions-League-Platz. Am Ende waren sie bei der Eintracht richtig sauer. Im Kabinengang kam es noch zu einem Gerangel zwischen Hinteregger und Füllkrug, auch Manager Bruno Hübner war im heftigen Austausch mit Werder-Trainer Florian Kohfeldt. "Hier wird immer zu viel geredet, auch von draußen", sagte Kapitän Makoto Hasebe, "auf dem Platz haben wir uns sehr schwer getan, weil Werder gut gestanden hat."

Sow für Ndicka

Der Frankfurter Trainer hatte sich für die erwartete Aufstellung entschieden. Djibril Sow kehrte ins Team zurück, ersetzte den in der Anfangself den gesperrten Evan Ndicka. Makoto Hasebe spielte „Libero“, im Angriff war André Silva nach kurzer Pause wieder dabei. Und die Eintracht begann dann so, wie sie zuletzt aufgehört hatte: Ballsicher, dominant, überlegen. Und wieder klappte die frühe Führung nach dem üblichen Muster. Filip Kostic flankte in der 9. Minute hoch nach innen, André Silva stieg höher als Toprak und köpfte genau in den Torwinkel. Ein tolles Tor, aber in der Entstehung glücklich, denn die Entscheidung des Schiedsrichters zuvor nach einem Zweikampf auf Eckball zu entscheiden, war falsch. Das war zwar schwer zu erkennen, doch Sow war zuletzt am Ball.

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Die Führung spielte der Eintracht in die Karten, die nun die Partie ziemlich sicher kontrollierte. Bis zur 25. Minute agierte Werder nur defensiv, wagte sich kaum nach vorne. Silva hatte in der 18. Minute noch eine gute Gelegenheit, scheiterte aber an Torhüter Pavlenka. Und Younes hätte in der 30. Minute sogar ein Kopfballtor erzielen können. Doch das ist nun mal nicht die Kernkompetenz des Frankfurter Spielmachers. Dann kamen die Bremer besser ins Spiel. Vor allem Milod Rashica machte der Eintracht nun Probleme. Zunächst scheiterte er mit einem Freistoß aus 18 Metern an Torwart Trapp, dann traf er in der 34.Minute mit einem Schrägschuss nur die Latte.

Starke Defensivleistung von Bremen

Und Rashica war auch der Mann, der nach der Halbzeit das Spiel drehte. In der 47. Minute gelang ihm ein wunderbarer Pass auf Gebre Selassie, der völlig frei im Strafraum auftauchte uns ins lange Eck traf. Der Rettungsversuch von Kostic kam zu spät. Der Video-Schiedsrichter überprüfte eine Abseitsstellung, doch der Treffer zählte. Genauso wie in der 62. Minute. Diesmal stand Sargent hautnah an der Abseitslinie, wieder frei im Strafraum, und wieder war der Ball drin. Da merkte man deutlich das Fehlen des gelbgesperrten linken Innenverteidigers Evan Ndicka. Die Eintracht hatte damit das Spiel aus der Hand gegeben. Und kam diesmal nicht wieder zurück. Alleine Filip Kostic mit einem Weitschuss und Silva mit einem Schuss von der Strafraumgrenze kamen dem Ausgleich noch nahe. Doch Torwart Jiri Pavlenka reagierte beide Male glänzend. Den Bremern war es nach unsicherem Beginn zunehmend besser gelungen, das Spiel der Eintracht zu stören. Mit einer langen Zeit ultradefensiven Leistung hielten sie vor allem Younes und Kamada quasi aus dem Spiel.

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Die Eintracht bemühte sich, das konnte keiner den Spielern vorwerfen. Aber spielerisch passte es diesmal nicht. Und vor allem fanden sie keine Lösung gegen die „grüne Abwehrmauer“ der Bremer. Auch als der Trainer eine Viertelstunde vor dem Ende mit Aymen Barkok, Ajdin Hrustic und Luka Jovic drei frische Kräfte brachte, änderte sich nicht mehr viel an der Ungefährlichkeit im Angriffsspiel der Eintracht. Zwar drückten die Gäste Werder in deren eigenen Strafraum, aber die Flanken waren zu unpräzise, die Bremer standen einfach zu dicht. Da half es auch nichts mehr, dass Abwehrspieler Martin Hinteregger quasi nur noch im Sturm spielte. Diesmal war es einfach zu wenig gegen biedere, aber kampfstarke und sehr konzentrierte und disziplinierte Bremer. So gab es trotz der Feldüberlegenheit keine wirklichen Ausgleichschancen mehr.

Von Peppi Schmitt