Der 1. FC Kaiserslautern trauert zwar um Horst Eckel, führt seinen sportlichen Aufwärtstrend aber souverän fort. Am Samstag gelingt der zweithöchste Saisonsieg.
Von Thommy Rhein
Strahlende Gesichter im Dauerregen: Philipp Hercher (links) und Mike Wunderlich bejubeln das 2:0.
(Foto: imago/Jan Huebner)
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KAISERSLAUTERN - Das letzte Heimspiel des Jahres 2021 war für den 1. FC Kaiserslautern in vieler Hinsicht ein Besonderes. Einen Tag nach dem Tod von Vereinslegende und Weltmeister Horst Eckel spielte der FCK in schwarz , gedachte einem ganz großen Akteur der eigenen Klubgeschichte . Gleichzeitig war gegen Viktoria Köln aber auch ein Sieg nötig, um in der Dritten Liga weiter im Aufwind zu bleiben. Mit dem 4:0-Sieg lieferte der FCK genau das aber auch ab, blieb wieder ohne Gegentor und untermauerte seine Ambitionen, in dieser Saison tatsächlich um den Aufstieg mitzuspielen. Daniel Hanslik (4./48.), Philipp Hercher (20.) und Jean Zimmer (87.) besorgten die Tore.
Schon lange vor dem Anpfiff starteten am Samstag rund um den Betzenberg die Trauer-Feierlichkeiten zum Tod von FCK-Legende Horst Eckel. Vor dem Stadion wurden Kränze niedergelegt, in der Arena ertönten nur leise, melancholische Klänge aus den Boxen. Die Roten Teufel, die ganz in schwarz antraten, spielten zudem fast die komplette erste Halbzeit im Dauerregen. Das hinderte den FCK, bei dem Torwart Matheo Raab (nach Krankheit), Kevin Kraus, Hikmet Ciftci und René Klingenburg in die Startelf rückten, aber nicht daran, ihren Aufwärtstrend fortzusetzen. Die Partie hat gerade einmal vier Minuten auf dem Buckel, da brachte Kapitän Hendrick Zuck eine Ecke herein, Marlon Ritter feuerte aus der Distanz, traf zwar nur Mitspieler Philipp Hercher, aber von dessen Körper sprang die Kugel zu Daniel Hanslik, der zum 1:0 abstaubte. Traumstart also. Die spielstarken Gäste aus Köln durften in der Folge viel Ballbesitz haben, setzten sich aber nur selten durch. Kaiserslautern verteidigte hingegen meist sicher und war vorne effektiv. Wieder gab es eine Ecke, diesmal von Mike Wunderlich hereingebracht, Kevin Kraus verlängert per Kopf und am langen Pfosten war Hercher zur Stelle – 2:0 (20.).
Köln steckte zwar nicht auf, war aber weiterhin nur durch Standardsituationen und Distanzschüsse gefährlich. Marcel Risse prüfte auf diese Art den wieder ins Tor zurückgekehrte FCK-Keeper Matheo Raab mehrfach (27./32./45.), aber lediglich der letzte Versuch, der an die Hintertor-Stange knallte, war wirklich der Rede wert. Kaiserslautern blieb in dieser Phase indes eher ungefährlich, versuchte Köln vom eigenen Strafraum fernzuhalten. Nach Wiederbeginn merkte man dann den Gästen den Willen an, direkt weiter Druck zu machen. Der FCK hatte aber wieder eine Antwort parat. Einen Konter spielten Hanslik und Kenny Prince Redondo mit einem starken Doppelpass zu Ende, Hanslik markierte den Doppelpack (48.). Die Vorentscheidung, auf die der FCK fast noch einen Treffer hätte folgen lassen. Diesmal brach Marlon Ritter über die linke Seite durch, fand den freien Hercher, der im Eins-gegen-eins mit Viktoria-Keeper Moritz Nicolas aber den Kürzeren zog (50.). Im direkten Anschluss scheiterten dann auch noch Ritter mit einem Schussversuch und René Klingenburg per Seitfallzieher.
Köln hatte auf diesen Nackenschlag zunächst keine Antwort mehr, während der FCK defensiv absicherte und Kräfte schonte. Entsprechend wenig Höhepunkt sahen die 10.000 Zuschauer Mitte der zweiten Halbzeit. Trainer Marco Antwerpen versuchte, durch Wechsel ein wenig für frischen Wind zu sorgen. Dominik Schad kam für den unter der Woche angeschlagenen Hercher (60.), Jean Zimmer ersetzte Wunderlich (77.), der unmittelbar vorher noch per Freistoß immerhin für eine Torchance sorgte. In der 80. Minute sorgte dann der Gäste-Torwart für die nächste Chance der Pfälzer. Von Schad unter Druck gesetzt, spielte Nicolas die Kugel genau in die Füße von Hanslik, dessen Schuss dann aber am Außenpfosten landete. Sein viertes Tor wollte der FCK dann aber doch noch erzielen. Redondo steckte für Zimmer durch, der frei auf Nicolas zulaufen konnte und endgültig den Deckel auf diese, dann doch einseitige Partie machte (87.). Mit diesem Sieg im Rücken geht es für den FCK nun am Freitag (19 Uhr) mit dem letzten Vorrundenspiel bei Türkgücü München weiter.