FCK mit neuem Gesicht: Der Maskenmann und das Kollektiv
1. FC Kaiserslautern stoppt mit Sieg in Uerdingen den Negativtrend, weil Vorgabe des Trainers umgesetzt wurden – und weil neue Spieler in Führungsrolle rücken.
Von Tommy Rhein
Sportredakteur Mainz
Einmal eingeleitet, einmal vorbereitet, einmal vollstreckt: Timmy Thiele ist an allen FCK-Toren beteiligt.
(Foto: imago)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
DÜSSELDORF - Da sind mal beim 1. FC Kaiserslautern gleich haufenweise Steine von den Herzen gepoltert. Bei Trainer Boris Schommers, dessen Durchgreifen unter der Woche wohl Früchte trug. Bei Christian Kühlwetter, der seine Torflaute beenden konnte und auch bei knapp 1500 Fans, deren Auswärtsfahrt sich nach vielen Rückschlägen endlich wieder lohnte. Der 3:0 (1:0)-Sieg des FCK beim KFC Uerdingen hat viele Gesichter. Matchwinner beim Drittligisten war jedoch ganz sicher Timmy Thiele. Der Angreifer ging voran, war allen Treffern beteiligt.
„Es war für uns alle befreiend“, sprach er nach der Partie für das Kollektiv. „In unserer Mannschaft stimmt es eben und wir wissen, dass wir nur gemeinsam aus dem Tabellenkeller rauskommen können.“ Unter der Woche krachte es gewaltig bei den Pfälzern. Trainer Schommers schickte Kapitän Christoph Hemlein vorübergehend zur zweiten Mannschaft, machte Carlo Sickinger zum neuen Kapitän. „Ich möchte die Strukturen verändern“, sagte er und hoffte darauf, dass nun andere Spieler vorangehen.
Thiele setzt das um. Doch generell brachte der FCK erstmals seit Wochen wieder von Beginn an das auf den Platz, was der Trainer fordert. Die Pfälzer waren sofort im Spiel, suchten die Zweikämpfe, spielten nach vorne. Die Anfangsphase, die in den vergangenen Spielen stets bereits in Gegentoren mündete, überstand der FCK diesmal, ohne dass der KFC überhaupt auf das Tor der Gäste schoss. „Wir haben richtig gut reingefunden und hatten diesmal eben den glücklichen Moment auf unserer Seite“, freute sich Schommers. Damit spielte der Trainer auf die 42. Minute an. Uerdingens Innenverteidiger Assani Lukimya beförderte eine scharfe Flanke Dominik Schad ins eigene Netz. Nachdem sich der FCK zuletzt oft genug selbst mit Eigentoren auf die Verliererstraße brachte, war er diesmal der Nutznießer. Das gab Rückenwind. Nach Wiederanpfiff wirbelte der FCK die KFC-Abwehr regelrecht durcheinander. Hendrick Zuck, erstmals in dieser Saison überhaupt in der Startelf, vergab ebenso eine Großchance (46.) wie Kühlwetter (47.), der sich wenige Minuten später aber mit dem 2:0 belohnte. Thiele hatte mit einem Zuckerpass vorbereitet. In der 66. Minute bediente Philipp Hercher dann Thiele ebenso stark – die Partie war gelaufen.
„Ich habe heute den einen oder anderen Spieler gesehen, der einen Schritt nach vorne gemacht hat“, sagte Schommers, ohne Namen zu nennen. Tatsächlich präsentierte sich der FCK als starkes Kollektiv. Florian Pick, der zuletzt fast schon als Alleinunterhalter auftrat, zählte zwar nicht zu den Scorern, war aber läuferisch und kämpferisch ebenso stark wie Zuck, der überraschend auf der linken Seite beginnen durfte. Auch die Abwehr ließ nur wenig zu, der Sieg geriet nie wirklich in Gefahr. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Uerdingen sich so präsentierte, wie der FCK in den vergangenen Wochen – blass, ideenlos. Die Pfälzer haben sich nun vorerst davon befreit. Der nächste Schritt muss nun jedoch Kontinuität bringen, soll die Party vom Samstag keine Eintagsfliege bleiben.