Eintracht-Profis bei der Euro vor allem auf der Bank
Die EM-Ausbeute der SGE-Spieler ist bislang überschaubar: Die Einsatzzeit ist gering, die Punkteausbeute auch. Am Samstag begegnen sich zwei Spieler zumindest auf dem Platz.
Von Peppi Schmitt
Den einzigen Sieg mit einem Frankfurter in der Anfangself hatte es für Österreich mit dem 3:1 gegen Nordmazedonien gegeben.
(Foto: dpa)
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FRANKFURT - Es läuft nicht wirklich gut für die Nationalspieler der Frankfurter Eintracht bei der Europameisterschaft. Achtmal waren die Nationalmannschaften der „Adler“ bislang bei der Euro 2020 im Einsatz, nur zweimal durften sie sich über Siege ihrer Mannschaften freuen. Und mit Ausnahme von Martin Hinteregger bei den Österreichern sind die anderen Frankfurter nur Einwechselspieler oder Bankdrücker. Stefan Ilsanker ist bei „Austria“ über einen Kurzeinsatz noch nicht hinausgekommen, Torwart Kevin Trapp war beim ersten Spiel der DFB-Auswahl nur die „Nummer drei“ hinter Manuel Neuer und Bernd Leno. Frederik Rönnow geht es bei Dänemark hinter Kasper Schmeichel und Jonas Lössl genauso. Die Schweizer Steven Zuber und Djibril Sow wurden bislang nur spät eingewechselt. Und André Silva hat es trotz seiner Klasse bei Portugal ganz, ganz schwer, über die Rolle des „Jokers“ hinauszukommen.
Die Frankfurter in der Reservistenrolle
Den einzigen Sieg mit einem Frankfurter in der Anfangself hatte es am ersten Spieltag für Österreich mit dem 3:1 gegen Nordmazedonien gegeben. Im zweiten Spiel am Donnerstagabend aber waren die Österreicher gegen die Niederlande beim 0:2 ziemlich chancenlos. Martin Hinteregger hat wieder durchgespielt, in Topform aber konnte er sich bisher noch nicht präsentieren. Die Eintracht-Kollegen Zuber und Sow sind enttäuscht über ihre Reservistenrollen bei der Schweiz und wohl noch mehr über das Abschneiden ihrer Mannschaft. Ein Unentschieden (1:1) gegen Wales und eine klare Niederlage gegen Italien (0:3) setzten die Eidgenossen vor dem letzten Spiel gegen die Türkei mächtig unter Druck. Nur ein Sieg kann noch in die nächste Runde helfen. Den brauchen übrigens auch die Österreicher im direkten Duell mit den punktgleichen Ukrainern. Und natürlich auch die bisher punktlosen Dänen von Torwartersatz Rönnow, die nur noch mit einem klaren Sieg gegen Russland weiterkommen können.
Zum direkten Duell zweier „Frankfurter“ kommt es am Samstagabend zwischen Kevin Trapp und André Silva. Beide, der deutsche Torwart und der portugiesische Torjäger, werden wieder nur auf der Bank sitzen. Silva und Portugal könnten sogar eine Niederlage verkraften, hätten trotzdem noch gute Chancen aufs Achtelfinale. Die deutsche Mannschaft aber würde mit einer weiteren Pleite mit mehr als einem Bein am Abgrund stehen.
Während sich also sieben Eintracht-Profis mehr schlecht als recht bei der Euro mühen, haben drei andere nach der Saison noch Länderspiele am anderen Ende der Welt absolviert, konnten inzwischen aber den Urlaub antreten. Daichi Kamada mit Japan und Ajdin Hrustic mit Australien waren erfolgreich in der WM-Qualifikation unterwegs. Und Dejan Joveljic hat seine Chance in Abwesenheit von einigen Stars bei zwei Freundschaftsspielen, unter anderem gegen Japan, mit der serbischen Nationalmannschaft genutzt.
Der Rest des Frankfurter Kaders kann sich die Kollegen seit dem 23.Mai am Fernsehschirm anschauen. Unter anderen Sebastian Rode, Filip Kostic, Makoto Hasebe, Amin Younes oder Erik Durm haben viel Zeit, sich gut zu erholen. Erst am 1.Juli müssen sie, dann nach mehr als einem Monat Urlaub, zum Auftakttraining unter dem neuen Coach Oliver Glasner auf dem Platz stehen. In den drei Tagen zuvor werden die medizinischen Untersuchungen durchgeführt. Die Nationalspieler genießen dann verlängerte Ferien, je nachdem wie lange sie mit ihren Nationalmannschaften im Einsatz sind.