Eintracht in Mainz: Goldene Trikots sollen Glück bringen
Eintracht Frankfurt Trainer Adi Hütter muss am Spiel am Samstag aus den Vollen schöpfen um Mainz 05 zu bezwingen. Im Vorfeld soll deswegen alles so normal wie möglich ablaufen.
Von Peppi Schmitt
Frankfurts Trainer Adi Hütter.
(Foto: dpa)
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FRANKFURT - Zwischen den Stadien liegen nur 40 Kilometer und ein großes Verkehrsaufkommen ist auch nicht zu erwarten, schließlich sind ja keine Zuschauer zugelassen. Dennoch ist die Frankfurter Eintracht zum Auswärtsspiel (Samstag, 15.30 Uhr) beim Nachbarn FSV Mainz 05 schon am Freitag angereist, nach dem Abschlusstraining mit dem Bus von der Frankfurter Arena rüber über den Rhein in ein Luxushotel in Mainz.
Nichts soll anders gemacht werden als bei anderen Spielen, die Frankfurter wollen das Nachbarschaftsduell, das für beide Klubs durchaus große sportliche Bedeutung hat, im Vorfeld so ruhig, gelassen und „normal“ angehen wie nur irgendwie möglich. Einzige Neuerung gegenüber früheren Spielen in Mainz: Die Eintracht wird gegen die Rot-Weißen nicht in schwarz oder weiß antreten, sondern diesmal sollen die goldenen Ausweichtrikots Glück bringen.
Adi Hütter will "das Spiel zu elft beenden"
Auch wenn sie an den Schlagzeilen der letzten Tage, die sich vor allem damit beschäftigt haben, dass die Eintracht in Mainz noch nie (!) ein Bundesligaspiel gewinnen konnte, gar nicht vorbeigekommen sind, sollen die Spieler diesmal ohne große Vorbelastungen ins Spiel gehen. In der Vorbesprechung des Trainers wird die Horrorserie kein Thema sein. Adi Hütter wird seine Spieler lediglich darauf hinweisen, „dass es schön und wichtig wäre, wenn wir das Spiel zu elft beenden.“ Hintergrund dieser Aussage: In den letzten neun Begegnungen in Mainz hat die Eintracht gleich viermal das Spiel mit einem Spieler weniger beendet.
2011 beim 1:2 aus Frankfurter Sicht wurde Sebastian Rode schon vor der Halbzeit vom Platz gestellt. 2015 beim 1:3 hatte es Carlos Zambrano mit „Gelb-Rot“ kurz vor dem Ende erwischt. 2016 beim 1:2 war Alexander Meier mit „Gelb-Rot“ schon fünf Minuten vor der Halbzeit runtergeflogen. Und im letzten Spiel, beim 1:2 2019, musste Dominik Kohr in der 44. Minute mit glatt Rot vorzeitig gehen. Diese Statistik zeigt: Auch wenn sie in Frankfurt fast schon trotzig das Wort „Derby“ vermeiden, eine besondere Brisanz liegt immer über den Spielen der Nachbarn.
Mainz 05 Trainer Svensson: "Wir wollen dem Gegner weh tun"
Die Mainzer werden auch diesmal wieder vor allem auf Leidenschaft setzen. Was bleibt ihnen angesichts ihren prekären Tabellensituation auch anderes übrig. „Wir wollen dem Gegner weh tun und ihn vor Probleme stellen", hat der neue Trainer Bo Svensson gesagt. Genau darauf wird Hütter seine Spieler einstellen. „Wir wissen, was uns erwartet“, sagt er, „wir müssen kämpferisch dagegenhalten, aber auch unsere spielerischen Vorteile nutzen“. Gelingt das, so glaubt der Frankfurter Trainer, bestehe eine große Chance, die „Mutter aller Angstgegner“, wie die FR geschrieben hat, endlich zu schlagen.
Die gute Nachricht für Hütter: Er kann aus den Vollen schöpfen. Mit Ausnahme von Ragnar Ache sind alle anderen Spieler einsatzfähig. Sicher ist, dass Sebastian Rode nach „Gelbsperre“ zurückkehren wird ins Team. Nicht sicher ist, für wen. Es könnte Evan Ndicka treffen, wenn Makoto Hasebe in die Dreier-Abwehr zurückrückt. Es könnte aber auch sein, dass Hütter Rode für Hasebe im Mittelfeld bringt und den 36 Jahre alten Japaner für das Pokalspiel am nächsten Dienstag in Leverkusen schont. Alle anderen Positionen dürften unverändert bleiben. Alleine auf der Bank wird der Eintracht-Coach rotieren, um alle Spieler des breiten Kaders möglichst bei der Stange zu halten. Darum wird diesmal Timmy Chandler dabei sein und vermutlich Danny da Costa zu Hause bleiben müssen.