Samstag,
16.05.2020 - 16:20
2 min
Fehlstart der Lilien nach der Coronapause

Von Jens-Jörg Wannemacher
Leiter Sportredaktion Südhessen

Die Lilien kassierten im ersten Spiel nach der Coronapause eine 0:2-Niederlage gegen den Karlsruher SC. Foto: Florian Ulrich
KARLSRUHE - Es war eine merkwürdige Atmosphäre vor leeren Rängen, doch daran wird man sich wohl gewöhnen müssen. Die Vorstellung, dass nicht nur diese, sondern wahrscheinlich auch Teile der nächsten Fußballsaison unter Ausschluss von Zuschauern ausgetragen werden, lässt einen erschaudern. Denn die Bezeichnung Geisterspiel trifft es nicht einmal ansatzweise - die Atmosphäre in einem leeren Stadion ist einfach gruselig. Die Partie am Samstag zwischen dem Karlsruher SC und dem SV Darmstadt 98 erweckte den Eindruck eines Testspiels, auf das sich keiner so wirklich gefreut hatte.
Die Lilien waren erst am Spieltag aus dem Quarantäne-Trainingslager im Golfhotel Gernsheim in zwei Bussen ins knapp 100 Kilometer entfernte Karlsruhe angereist. Nicht dabei war Matthias Bader, der wegen muskulärer Probleme passen musste. Für ihn kam Patrick Herrmann in die Startelf. Im Vergleich zum letzten Spiel vor der Corona-Zwangspause Mitte März gegen den VfL Bochum (0:0) erhielt Seung-Ho Paik den Vorzug vor Mathias Honsak.
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Die lange Pause war beiden Teams durchaus anzuspüren. In der ersten Hälfte lief im Karlsruher Wildparkstadion nicht viel zusammen. Die Lilien ließen die Karlsruher kommen. Doch dem Tabellenvorletzten fiel herzlich wenig ein.
Darmstadts Torhüter Marcel bekam erst nach 20 Minuten den ersten Schuss durch Marvin Wanitzek auf sein Tor. Doch dieser Versuch war ebenso harmlos wie der von Philipp Hofmann (24.). Die beste Chance im ersten Durchgang bot sich hingegen den Lilien bei ihrem ersten (und einzigen) durchdachten Angriff. Nach feiner Vorarbeit kam Yannick Stark völlig frei zum Schuss, doch er verfehlte das KSC-Tor deutlich (35.). Das war`s aber auch schon im ersten Abschnitt.
Nach einer Stunde Doppelwechsel bei den Lilien
Nach dem Wechsel bot sich den Darmstädtern eine weitere gute Chance. Erneut leistete Paik die Vorarbeit, der Schuss von Marvin Mehlem strich jedoch knapp am Tor vorbei. Nach einer Stunde nahm Trainer Grammozis einen Doppelwechsel (ab diesem Spieltag sind fünf Spielerwechsel möglich) vor. Für Mehlem und Paik kamen Honsak und Tim Skarke in die Mannschaft, die nur eine Minute später Glück hatte, dass ein Kopfball von Daniel Gordon nur die Latte streifte. Kurz darauf zappelte der Ball dann aber im Darmstädter Netz. Nach einem Eckball des gerade erst eingewechselten Marc Lorenz traf Philipp Hofmann in der 67. Minute zum 1:0 für den KSC - da sah die Darmstädter Abwehr schlecht aus. Der SV 98 hatte in der 80. Minute nach einem Freistoß von Kempe die Chance zum Ausgleich, doch einen Volleyschuss von Fabian Holland blockte ein Karlsruher ab.
In der Schlussphase warfen die Lilien alles nach vorn. Doch es dauerte bis in die Nachspielzeit, bis es noch einmal einen Hoffnungsschimmer gab. Ein Kopfball von Mathias Honsak verfehlte das Ziel nur knapp. Im anschließenden Konter machte der KSC den Sack zu. Wanitzek traf zum 2:0 (90+3).
Dieser Artikel wurde ursprünglich am 16.05.2020 um 15:11 Uhr publiziert.