Eishockey-Traditionsverein Bad Nauheim verpflichtet vor seinem 75-jährigen Jubiläum mehrere Altstars
BAD NAUHEIM. Eishockey hat Tradition in Bad Nauheim und Tradition bringt oft über die Jahre Spielerpersönlichkeiten hervor, die einen Verein prägen und die dann über ihre aktive Zeit hinaus ihrer Sportart treu und verbunden bleiben. Wenn ein Verein auch noch über viele Jahrzehnte bundesweit als Erst- oder Zweitligist die Schlagzeilen mitbestimmt, sind es gerade diese herausragenden Spieler, die die Fans in ihren Bann ziehen. Bleiben solche Persönlichkeiten zudem über ihren aktiven Sport hinaus in der Region verwurzelt, können sie ein wichtiges Kapital darstellen, mit dem ein Verein für Emotionalität, Identität und damit enge Verbundenheit zu seinem Umfeld sorgen kann.
In dem Sinne haben jetzt auch die Verantwortlichen des EC Bad Nauheim reagiert und sich des Potenzials an ehemaligen Spielern erinnert, die in und um Bad Nauheim leben und noch immer beim Eishockeysport mit fiebern und deren Herz besonders für den EC Bad Nauheim schlägt. Was liegt also näher als im Zusammenhang mit dem anstehenden 75-jährigen Vereinsjubiläum, das der EC Bad Nauheim im nächsten Jahr begeht, sich an die früheren Eishockeystars zu erinnern, die in der Vereinsgeschichte einen besonderen Platz einnehmen?
Aus diesem Grund hat man jetzt bei den Roten Teufeln sechs ehemalige Spieler als "Botschafter des Vereins" ernannt. Sie sollen bei Treffen mit Fans und Sponsoren, bei Events und Festivitäten und natürlich auch bei den Heimspielen des EC Bad Nauheim dabei sein, um den Verein entsprechend nach außen zu repräsentieren.
Mit Dieter Jehner, Manfred Müller, Rolf Knihs, Ralph Pöpel, Thomas Barczikowski und Jan Guryca hat man eine ganz bewusste Mischung ausgewählt, die fast für ein halbes Jahrhundert Vereinsgeschichte des Bad Nauheimer Eissports steht. Torwart Dieter Jehner ist derjenige, dessen aktive Zeit schon zu VfL-Zeiten 1966 begann, während Jan Guryca eher der "Neuzeit" zuzuordnen ist, denn er hat die "goldenen Jahre" des VfL Bad Nauheim im Eishockey gar nicht mehr erlebt und kennt den Verein nur als den EC Bad Nauheim.
"Als die Anfrage vom EC kam, habe ich keine Sekunde überlegt, dass ich als Botschafter sehr gerne mitmachen will", sagt Thomas Barczikowski, der auch heute noch die EC-Heimspiele intensiv mit verfolgt. "Ich fühle mich geehrt. Ich trage Eishockey im Herzen, Bad Nauheim war und ist meine Heimat", lässt sich Ralph Pöpel gerne in die Arbeit des Repräsentierens für den Verein einbinden. Eine andere Motivation hat das "Küken" Jan Guryca. "Als ich geboren wurde, hat es den VfL Bad Nauheim gar nicht mehr gegeben. Durch meinen Vater Ivan fühle ich mich der Idee aber sehr eng verbunden", erklärt Guryca.
Die Botschafter des EC Bad Nauheim im kurzen Abriss:
Dieter Jehner: Alle nannten ihn nur "Birnchen". Er stand von 1966 bis 1981 im Tor des VfL Bad Nauheim und absolvierte dann Mitte der 80er Jahre sogar noch zwei Spielzeiten für den EC Bad Nauheim.
Rolf Knihs: Er wurde in Bad Nauheim fast zur Legende. 22 Jahre lang trug er das Trikot mit der Nummer 13 in der Zeit von 1966 bis 1991.
Manfred Müller: Sein Spitzname war "Tiger" auch wegen seiner aggressiven Defensivarbeit. Er kam 1974 nach Bad Nauheim, nachdem er beim Berliner Schlittschuh-Club die deutsche Meisterschaft errungen hatte. Zehn Jahre lang verteidigte er für Bad Nauheim, war danach als Interimstrainer aktiv und engagiert sich heute noch als Nachwuchstrainer.
Ralph Pöpel: Er war zusammen mit Dieter Jehner und Rolf Knihs im Team des VfL Bad Nauheim, das 1974 unter Leitung von Trainer Ladislav Olejnik mit Platz drei in der Bundesliga die beste Bad Nauheimer Platzierung aller Zeiten erreichte. Seine Karriere begann 1973/74 und ging mit Unterbrechungen bis 1993.
Thomas Barczikowski: Zwischen 1980 und 1998 war der Stürmer in der Badestadt aktiv. Danach stand er als Chef- und Nachwuchstrainer beim EC hinter der Bande. Das Talent war ihm offensichtlich schon von seinem Vater Leo Barczikowski in die Wiege gelegt worden.
Jan Guryca: Sein Vater Ivan war bereits 1974 im legendären Team des VfL Bad Nauheim. Jan kehrte dann 2013 in seine Heimat zurück. Er ist mit Abstand der Jüngste im Kreis der neuen EC-Botschafter.