Härtetest eindrucksvoll bestanden

Darf sich mit Recht feiern lassen: Mit drei Treffern gegen Wolfsburg hat Chad Kolarik die Adler an die Tabellenspitze geschossen.Foto: vaf  Foto: vaf

Die Mannheimer Adler haben in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) offensichtlich das Verlieren verlernt. Ihre Siegesserie baute die Mannschaft von Headcoach Sean Simpson am...

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MANNHEIM. Die Mannheimer Adler haben in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) offensichtlich das Verlieren verlernt. Ihre Siegesserie baute die Mannschaft von Headcoach Sean Simpson am Sonntag gegen die Grizzlys Wolfsburg auf zehn in Reihe aus. Durch das 4:3 (1:3, 2:0, 1:0) gegen die Niedersachsen vor 12 583 Zuschauern in der SAP Arena krallten sich die Nordbadener außerdem die Tabellenführung. Nachdem sich der bisherige Spitzenreiter EHC München am Freitag den Adlern mit 3:5 geschlagen geben musste, verloren die Bayern am Sonntag auch überraschend bei den Iserlohn Roosters mit 2:5.

Das Wochenende war noch einmal ein Härtetest vor den Play-offs. Man muss konstatieren: Die Mannheimer haben diesen eindrucksvoll bestanden. Als erste Mannschaft in dieser Saison haben die Adler mit den sechs Zählern von diesem Wochenende die 100-Punkte-Schallmauer durchbrochen. Drei Spiele sind in der regulären Saison noch Zeit, um das Konto weiter aufzustocken. Derzeit ist aber schwer vorstellbar, wer die Mannheimer Urgewalt aufhalten soll.

Grizzlys hilft auch starkes erstes Drittel nicht weiter

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Am Sonntag zeigten die Wolfsburger ein bärenstarkes erstes Drittel. Gerade in Überzahl waren die Niedersachsen enorm effizient. So ging der Tabellensechste nach Treffern von Brent Aubin, Mark Voakes und Tyson Mulock mit einer 3:1-Führung in die Pause. Für die Gastgeber hatte David Wolf zwischenzeitlich zum 1:1 getroffen. Dann mussten die Grizzlys aber erkennen, was passiert, wenn man die Adler in ihrer aktuellen Verfassung reizt. Das Selbstvertrauen ist bei der Mannschaft von Sean Simp-son so groß geworden, dass man sich von einem schnöden Zwei-Tore-Rückstand gar nicht erst aus der Ruhe bringen lässt.

Zwar tat sich der Hausherr zu Beginn des Mittelabschnitts noch schwer. Gerrit Fauser verpasste für Wolfsburg in Unterzahl knapp den vierten Treffer. Aber der Druck der Adler nahm zu. Und diesmal war es Chad Kolarik, der von der Wolfsburger Abwehr nicht in den Griff zu bekommen war. Um den Ausgleich herzustellen, brauchte der Stürmer gerade einmal 68 Sekunden. Und in der 50. Minute ließ Kolarik mit seinem dritten Tor den 4:3-Siegtreffer folgen. Die Wolfsburger versuchten in der Schlussphase noch einmal alles, kamen aber nicht mehr durch.

Ein Ausrufezeichen an diesem Wochenende hatten die Adler bereits am Freitag mit ihrem ersten Sieg in dieser Saison gegen die Münchner gesetzt. Beim 5:3 erzielten Brent Raedeke, Luke Adam, Marcus Kink, David Wolf und Sinan Akdag die Tore für Mannheim. Weiter geht es bereits am Mittwoch, wenn die Schwenninger Wild Wings in der SAP Arena gastieren. Zum Abschlusswochenende der regulären Saison geht es am Freitag nach Augsburg, am Sonntag kommen die Straubing Tigers nach Mannheim. Die Situation ist für die Adler nun aber neu: Plötzlich sind sie durch ihre Siegesserie zum Gejagten geworden.

Von Philipp Sémon