Sie möchten möglichst hoch hinaus: die sportliche Leitung der Löwen Frankfurt mit Marko Raita (Co-Trainer, von links), Franz-David Fritzmeier (Sportdirektor) unddem neuen Trainer Matti Tiilikainen.
(Foto: Storch)
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FRANKFURT - Der Countdown rückt näher. Ab der Saison 2020/21, in der ein Aufstieg in die DEL wieder möglich ist, geht es für die Frankfurter Löwen "um alles". "Auf Dauer ist ein hochprofessioneller Eishockey-Standort hier in Frankfurt nur in der ersten Liga mit einem dann möglichst moderneren und besser ausgestatteten Stadion denkbar", meinten unisono die beiden "Eishockey-Macher" des DEL 2-Klubs Frankfurter Löwen, Stefan Krämer und Andreas Stracke. "Dafür müssen wir in dieser und der nächsten Zweitligasaison den Grundstein im Umfeld und natürlich auf dem Eis legen."
Die Spielzeit startet am Freitag (19.30 Uhr) zu Hause in der Eishalle am Ratsweg (Fassungsvermögen 7200 Zuschauer) mit dem schweren Heimspiel gegen Titel-Mitfavorit ESV Kaufbeuren, der vergangene Saison erst im Halbfinale am späteren Vize-Meister SC Rießersee (Zwangsabstieg aus finanziellen Gründen in die Oberliga) scheiterte. Am Sonntag gastiert Frankfurt, das 2017/18 im Halbfinale an Meister Bietigheim gescheitert war, beim Aufsteiger Deggendorfer SC im "tiefen Süden".
"Wir wollen möglichst weit oben landen. Vielleicht ergibt sich doch schon früher als 2021 eine Chance zum Aufstieg in die DEL 1, falls ein Team zurückzieht", hofft der neue finnische Matti Tilikainen, erst 31 Jahre jung, auf ein Hintertürchen. "Und dann muss man möglichst Meister sein, um erster Berechtigter für den Aufstieg zu sein." Unabhängig von diesem "Hintertürchen" wollen die drei finnischen Trainer - neben dem Chefcoach noch Marko Raita und Valteri Salto - die "Bausteine" für den sportlichen Aufschwung legen. Vergangene Saison lief es trotz der Halbfinalteilnahme und Platz drei nach der langen Vorrunde nicht unbedingt optimal. Auch diese Saison muss jedes Team wieder 52 Vorrunden-Spiele absolvieren.
Erstliga-Erfahrung
So mussten auch einige "Hochkaräter" den Klub verlassen, allen voran Torwart Brett Jaeger (zum Ligarivelen Bayreuth), Pawel Dronia (Ravensburg), C. J. Stretch (Österreich) oder Publikumsliebling Nils Liesegang (zum Oberligisten Herne). Dafür kamen einige Cracks, die fast alle schon Erstligaluft geschnuppert haben. So Eduard Lewandowski (Düsseldorfer EG), Antti Kerälä (erste dänische Liga), Adam Mitchell (Straubing) oder Dominik Meisinger (zuletzt Bad Nauheim). Vom "kleinen" Nachbarn" aus der Wetterau (geschätzter Etat knapp 2,5 Millionen, Frankfurt rund eine Million höher) kamen außerdem der große Torwart-Hoffnungsträger Felix Bick sowie Verteidiger Markus Erk - dieses Trio sieht durch die Bank mittelfristig am Main größere Perspektiven als in der Wetterau.
Das Verletzungspech zwang die Löwen zur Nachverpflichtung von Abwehrspieler Maxi Faber (zuvor unter anderem in Krefeld) für den schwer verletzten Starverteidiger Mike Card. "Der wird uns nach seiner Adduktorenoperation sehr lange fehlen, ein Riesenverlust", so die Löwen-Führung. Ein weiterer Schock in der Vorbereitung: Torjäger Brett Breitkreuz (sein Bruder Clarke wechselte nach Dresden) verletzte sich am Oberkörper (er begann jetzt mit der Reha) und fehlt noch wochenlang. Er erzielte vergangene Runde 53 Scorerpunkte. Ob der Kanadier Matthieu Tousignant, zuletzt in Schweden in Liga zwei, diese Lücke schließen kann?
Dazu gesellen sich bei den Hessen auf ausdrücklichen Wunsch von "Jungtrainer" Tilikainen noch einige Nachwuchstalente, zum Teil mit Förderlizenzen aus der DEL 1. Das Durchschnittsalter beträgt 24,31 Jahre, Lewandowski ist der "Oldie" mit 37 Jahren. Die Mannschaft weist die Erfahrung von 2 079 DEL-Spielen auf.
Als Favorit sieht man in der Mainmetropole Bietigheim den nordhessischen Rivalen Kassel Huskies - die den Löwen den schon sicher geglaubten "Wunderstürmer" Richie Mueller wegschnappten - und mit Abstrichen Ravensburg und Heilbronn. Auch Kaufbeuren wird einiges zugetraut, also gibt es gleich am Freitag gegen die Allgäuer einen ersten "Gipfel"?