Die Deutsche Eishochey-Liga (DEL) befindet sich auf der Zielgeraden der Hauptrunde – und die Mannheimer Adler haben in den letzten Wochen mächtig an Fahrt aufgenommen. Durch...
MANNHEIM. Die Deutsche Eishochey-Liga (DEL) befindet sich auf der Zielgeraden der Hauptrunde – und die Mannheimer Adler haben in den letzten Wochen mächtig an Fahrt aufgenommen. Durch den cool und taktisch diszipliniert erspielten 4:2-Auswärtssieg bei den Kölner Haien gelang den Kurpfälzern am Sonntag der Sprung auf Tabellenplatz drei. An diesem Wochenende nun blasen die Mannheimer gar zum Angriff auf Rang zwei, denn am Sonntag (14 Uhr) gastiert der Tabellenvordermann aus Nürnberg in der SAP Arena. 12 715 Karten wurden für das Topduell der DEL bereits abgesetzt. Am Sonntag dürfte wohl „ausverkauft“ gemeldet werden.
Dass die Adler überhaupt so gut drauf sind, überrascht doch viele Experten. Schließlich hatte Headcoach Sean Simpson während der Saison immer wieder mit einer langen Ausfallliste zu kämpfen. Nicht zuletzt der Kreuzbandriss bei Schlüsselspieler Marcel Goc ließ die Sorgenfalten bei so manchem Fan größer und größer werden. Bislang stecken die Mannheimer das Fehlen des Nationalmannschafts-Kapitäns aber erstaunlich gut weg. Sechs Siege in Folge sorgen auch ohne Goc für großes Selbstvertrauen in der Mannheimer Kabine. In den vergangenen 13 Partien haben die Adler obendrein stets gepunktet. Bevor aber das Spitzenspiel mit dem Zweiten aus Nürnberg steigt, müssen die Adler am Freitag (19.30 Uhr) in Düsseldorf die Grundlage schaffen, um Sonntag tatsächlich den Blinker setzen und die Franken überholen zu können. „Wir müssen ein super solides Auswärtsspiel abliefern“, weiß Cheftrainer Sean Simpson. Einen Spaziergang erwartet im Lager der Adler ohnehin niemand, auch wenn Düsseldorf momentan nur auf Rang zwölf liegt. Ihre Minimalchance aufs Erreichen der Pre-Play-offs wird sich die Mannschaft von Christof Kreutzer erhalten wollen – da helfen bei sieben verbleibenden Partien nur Punkte weiter. „In dieser Liga musst du dir alles verdienen, wir haben bislang keinen einzigen Punkt geschenkt bekommen“, schwört Simpson seine Jungs auf einen harten Kampf am Rhein ein.
In Düsseldorf wird wieder (wie schon beim 4:2 in Köln) Drew MacIntyre das Tor der Adler hüten. Mit den Leistungen des Kanadiers ist Simpson sehr zufrieden. Zusammen mit Dennis Endras bildet MacIntyre derzeit das Goalie-Gespann der Mannheimer. Youri Ziffzer bleibt momentan nur die Rolle des dritten Keepers. Ob das auch in den Play-offs so ist? „Drew hat in Köln sehr gut gespielt. Er war ein wichtiger Faktor“, lobt Simpson den 33-Jährigen. Während also alle Keeper zur Verfügung stehen, tun sich in Angriff und Verteidigung weiter Lücken auf, die es zu füllen gilt: Jamie Tardif ist nach seiner Gehirnerschütterung zwar wieder im Training. Hier will das Trainerteam aber den Rat der Ärzte abwarten, wann Tardif wieder voll belastbar ist. Dieses Wochenende auf jeden Fall noch nicht. Niki Goc und Mathieu Carle reisen ebenfalls nicht mit nach Düsseldorf. Bis zum 15. Februar ist das Transferfenster noch geöffnet. Doch auch wenn Manager Teal Fowler gerade mit Klubchef Daniel Hopp Nordamerika bereist, werden die Adler vor den Play-offs wohl nicht mehr tätig werden. Bei der Reise steht die Kaderplanung für die kommende Saison ganz klar im Vordergrund.