Das Römisch-Germanische Zentralmuseum hat viele Gesichter: Es ist Forschungsmuseum für Archäologie und beinhaltet Restaurierungswerkstätten und Labors sowie eine der größten archäologischen Studien-Bibliotheken Deutschlands.
Das Römisch-Germanische Zentralmuseum im Kurfürstlichen Schloss Mainz, Fotos: Volker Iserhardt, René Müller, Sabine Hölper
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Mainz - Seit seiner Gründung im Jahr 1852 ist aus dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum (RGZM) eine Einrichtung der Weltarchäologie geworden. Aufgeteilt in die drei Abteilungen Vorgeschichte, Römerzeit und Frühmittelalter erforschen 40 Wissenschaftler 2,5 Millionen Jahre Geschichte des homo sapiens. Zwei von drei Arbeitsschwerpunkten kann man sich im RGZM annähern: Der Römerzeit im ersten Obergeschoss sowie dem frühen Mittelalter ein Stockwerk darüber. Der älteste Zeitraum, die Vorgeschichte, ist in Magazinen ausgelagert.
In der Ausstellung zur Römerzeit wird anschaulich gezeigt, wie sich das Imperium Romanum aus einem kleinen Stadtstaat am unteren Tiber zum mächtigsten und beständigsten Großreich des Altertums entwickelte. Belege hierfür sind nicht nur die Gefäße, Skulpturen und Gegenstände des täglichen Lebens, sondern auch die militärischen Insignien der Macht sowie die Instrumente der antiken Medizin.
In der oberen Etage wird dargestellt, wie benachbarte Völker die Römer allmählich aus ihrem Gebiet verdrängten. Der Niedergang des Imperium Romanum ging einher mit dem wachsenden Einfluss der Alemannen, Goten und Franken. Zu sehen sind unter anderem der Thron eines Bischofs, kirchliche Steindenkmäler sowie Beigaben aus Gräbern von Königen, Kriegern und vornehmen Frauen.
Information
An jedem letzten Sonntag im Monat lädt das RGZM um 11 und um 14 Uhr die komplette Familie ins Museum ein. Während die Älteren die Ausstellung bei einer Themenführung erkunden, können Kinder (ab sechs Jahren) passend zum Thema der Führung selbst kreativ werden.
Führungen für Familien
Als einzige Multimediastationen stehen in dieser Abteilung zwei Touch-Screen-Bildschirme, in denen Filme gezeigt werden. Den Rest an römisch-germanischer Geschichte muss man sich erarbeiten. Weswegen es nicht schadet, wenn man beim Besuch ein bisschen Vorwissen mitbringt, mindestens aber Entdeckerfreude. Sonst könnte man beim Gang durch die Ausstellungsräume nämlich irgendwann die (historische) Orientierung verlieren. Damit dies nicht passiert, führen angehende Wissenschaftler Besucher jeweils sonntags um 11 Uhr durch das Museum. Auf ebenso lebendige wie fundierte Weise präsentieren sie Themen vom Alltag im Imperium Romanum über Siege und Niederlagen der Heroen bis hin zu den Pilgerreisen im frühen Mittelalter.