Das Museum Castellum in der Reduit beherbergt seit 1992 ein Fastnachtskabinett, in dem die närrischen Requisiten der heute vier Kasteler Vereine ausgestellt sind. Hier treffen Besucher unter anderem auf närrische Gestalten wie zum Beispiel die „Großmutter-Schnorrerin“.
Von Dagmar Staab
Großmutter Schnorrerin und Schnakel alias Josef Grebner. Foto: Dagmar Staab
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Kastel - Im Museum Castellum in der Reduit wird fleißig gesammelt und präsentiert: Der Initiator war Fritz Diehl. Das Heimatmuseum beherbergt seit 1992 ein Fastnachtskabinett, in dem die närrischen Requisiten der heute vier Kasteler Vereine ausgestellt sind.
Die „Großmutter-Schnorrerin“
Eine Schaufensterpuppe trägt zum Beispiel das Kostüm der Großmutter-Schnorrerin. In dem Ort ist es seit etwa 1900 Tradition, dass verkleidete Frauengruppen mit Gemüsekörben durch Gaststätten und Kneipen ziehen, um „müde“ Männer wieder fit zu machen und ihnen inkognito zu sagen, was sie von ihnen halten. Dabei lässt man sich auch gerne mal einen „Halwe“ ausgeben und drückt dem Spender dafür eine verschrumpelte Möhre in die Hand.
Eine andere Figur ist der Schnakel alias Josef Grebner. Vor dem Zweiten Weltkrieg sang er jahrzehntelang über lokale Ereignisse und zeichnete humorige sowie hintersinnige Bilder dazu. Das Markenzeichen des Generalfeldmarschalls der Jokusgarde sind die braunen Reitstiefel, die er als Einziger tragen darf. Auch von dieser Aufmachung ist ein Exemplar ausgestellt.
Keramiken aus der Römerzeit
Viele Exponate sind wertvolle Einzelstücke, die manchmal erst gefunden werden, wenn der Speicher von Oma oder Opa entrümpelt ist. Alle werden gerne genommen, um die Sammlung zu erweitern. Denn im rechten Gebäudeflügel der Reduit (vom Rhein aus gesehen) ist nicht nur das Fastnachtskabinett untergebracht, sondern auch 2000 Jahre große Geschichte des kleinen Kastel. Die sollte man sich bei einem Besuch nicht entgehen lassen, denn Grabungen im 19. Jahrhundert waren sehr ergiebig.
Die Archäologen fanden Bauwerke, Keramiken und Gläser aus römischer Zeit. Weitere Teile des Museums zeigen alte Arztbestecke, eine Druckwerkstatt, „richtige“ Uniformen, Kleidung und Möbel vergangener Jahrhunderte sowie Dokumente über den Bau der Bahnstrecke.