Das idyllische 200-Einwohner-Dorf Mörz in der Ferienregion Maifeld in der Eifel lockt mit kunsthandwerklichen Angeboten Gäste von weither an.
Von Ute Strunk
Reporterin Politik
Jede Menge Tonfiguren bevölkern den Hof der kleinen Töpferei in Mörz. Foto: Ute Strunk, RPT
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
Mörz - Der alte Backes wird im beschaulichen Eifeldorf Mörz immer dann angefeuert, wenn es etwas zu feiern gibt – zur Kirmes im Oktober oder am zweiten Adventswochenende zum Beispiel. Dann findet nämlich der traditionelle Weihnachtsmarkt statt und der ist etwas ganz besonderes – findet zumindest Bürgermeister Achim Weidung. Vielleicht liegt es am knusprigen Backesbrot, dass die Besucher inzwischen von weither angelockt werden. Vielleicht liegt es aber auch an den kunsthandwerklichen Angeboten, die das idyllische kleine 200-Einwohner-Dorf bereithält. Und gerade diese sind nicht nur zum Weihnachtsmarkt eine Reise wert.
Dem Künstler bei der Arbeit über die Schulter schauen
In der kleinen Töpferei bietet Martina Brück originelle, liebenswerte Gebrauchskeramik für Haus und Garten an. „Die Wichtel sind derzeit der Renner“, erzählt die Töpfermeisterin, die ihre Werkstatt in einem ehemaligen Kuh- und Schweinestall eingerichtet hat. Hier kann man ihr bei der Arbeit an der Töpferscheibe über die Schulter schauen. Im Verkaufsraum stapeln sich Teller und Tassen, während im begrünten Hof die modernen Gartenzwerge und andere Geschöpfe aus Ton bewundert werden können.
Ein Spaziergang durch die Römerstraße führt den Besucher vorbei an uralten Fachwerkhäusern, bewachsenen Mauern, hübsch dekorierten Innenhöfen, Streuobstwiesen und Pferdeweiden. Nach wenigen Metern kommt man an einem weiteren Künstler uns seinem Atelier „Das Fenster“ in der Moselstraße vorbei. In dem 150 Jahre alten Bauernhof hat der Bildhauer Anton Alflen sein Hobby zum Beruf gemacht. Hier bietet er Bildhauerworkshops an und öffnet mehrmals im Jahr seine Tore zu Kunstausstellungen.
Ein Ausflug in das beschauliche Eifeldörfchen lässt sich perfekt mit einer gemütlichen Tasse Kaffee und einem Stück selbstgebackenem Kuchen bei „De Dos Clematis & Café Toskana“ beschließen. Inhaberin Stephanie Loch hat in der ehemaligen Scheune eine wahre Erlebnis-Oase geschaffen. Im vorderen Teil des Gebäudes bietet die gelernte Floristin gemeinsam mit ihrer Schwester Naturfloristik an. Im hinteren Teil des Scheunenlädchens wird in einem kleinen Dorfmuseum alte Handwerkskunst wieder lebendig.
Toller Blick vom Wasserturm auf die Rapsfelder
Nur zwei Kilometer von Mörz entfernt liegt Münstermaifeld. Fast 50000 Autos fahren täglich auf ihrem Weg zur Burg Eltz durch die historische Stadt. Nur die wenigsten nehmen sich die Zeit, den mittelalterlichen Stadtkern mit den verwinkelten Gassen, den klassizistischen Herrenhäusern und der romanischen Stiftskirche einmal genauer zu erkunden. Ein Besuch empfiehlt sich besonders, wenn im April und Mai zur Zeit der Rapsblüte, die Hochebene in ein leuchtend gelbes Blütenmeer getaucht ist. Dann hat man vom Wasserturm aus einen tollen Blick über die wogenden Rapsfelder. Diesen zu besteigen ist Teil der Stadtführung, die von Ende März bis Ende Oktober jeden Samstag und Sonntag um 15 Uhr angeboten wird. Treffpunkt ist die Stiftskirche. Nur wenige Meter entfernt, befindet sich ein weiterer Höhepunkt des Ortes: das Heimatmuseum. Wer sich für alte Zeiten interessiert, findet in der Ausstellung von Läden und Geschäften eine Fülle von Dingen aus der Zeit von 1900 bis 1960, die so manche Erinnerung wecken.