Schulstart: Rund 1000 neue Lehrer in Rheinland-Pfalz

aus Coronavirus-Pandemie

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Lehrer in Rheinland-Pfalz werden immer häufiger Opfer von psychischer oder körperlicher Gewalt, wie eine Studie zeigt.  Archivfoto: Sebastian Gollnow/dpa

Trotz der Vielzahl der neu eingestellten Lehrer können nicht alle offenen Stellen besetzt werden – und auch von Schülern gibt es Kritik.

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MAINZ. Mehr als 500.000 Schülerinnen und Schüler dürfen nach Wochen der Schulschließungen, dem Wechsel von Präsenz- und Fernunterricht sowie den Sommerferien seit Montag wieder in Rheinland-Pfalz in die Schule gehen – allerdings mit den entsprechenden Hygieneregeln und mit Maske im Schulgebäude, zumindest außerhalb des Klassenraums. Wir haben weitere Zahlen & Fakten zum Schulstart zusammengestellt:

Einschulungen: Während die Gesamt-Schülerzahl weiter sinkt, steigt erneut die Zahl der Einschulungen. Insgesamt 37.100 Erstklässlerinnen und Erstklässler starten nun ihre Schulkarriere. Das sind rund 1.450 mehr Kinder als im vergangenen Jahr. Bei der Gesamtschülerzahl gibt es derweil einen Rückgang von rund 1550 Schülern, vor allem an den berufsbildenden Schulen ist dieser Trend bemerkbar.

Neue Lehrer: Rund 1.000 neue Lehrerinnen und Lehrer werden zum Start des Schuljahrs in den rheinland-pfälzischen Schuldienst eingestellt. Mit den Stellenbesetzungen, die an den berufsbildenden Schulen traditionell zum 1. November erfolgen, werden es rund 1.100 Einstellungen sein. Während die Planstellen an den weiterführenden Schulen wie in den Vorjahren mit voll ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern besetzt werden können, bleiben an Grund- und Förderschulen zum Schuljahresstart wenige Stellen offen, die zunächst vertreten und dann nachbesetzt werden sollen. So fehlen an den Grundschulen sieben Planstellen, die zum Beginn des zweiten Halbjahres im Februar nachbesetzt werden, an den Förderschulen sind es acht Stellen, die erst zum zweiten Schulhalbjahr besetzt werden.

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Vertretungspool: Die Personalreserve im sogenannten Vertretungspool steigt auf 1.625 verbeamtete Lehrerinnen und Lehrer, die im Vertretungsfall landesweit eingesetzt werden können. Zusätzliche steigt die Zahl der sogenannten „Feuerwehrlehrkräfte“ im neuen Schuljahr um 40 zusätzliche Stellen auf dann 228. Für Vertretungsbedarfe, die sich aus der Corona-Krise ergeben, hat die Landesregierung angekündigt, zusätzliche finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Hier wird von Seiten des Ministeriums aktuell damit gerechnet, dass knapp 1000 Lehrkräfte aufgrund von Vorerkrankungen für den Präsenzunterricht ausfallen werden.

Neue Angebote: In Mainz startet der Betrieb in der neuen Integrierten Gesamtschule am Europakreisel. Insgesamt gibt es jetzt 56 Integrierte Gesamtschulen landesweit. Ab diesem Schuljahr startet zudem das neue Bildungsangebot der Informatik-Profil-Schule (IPS) mit dem Schwerpunkt Informatik ab Klasse fünf an landesweit 21 Schulen.

Schülerkritik: Kritik gibt es von der Landesschülervertretung, dass diese nicht bei der Vorbereitung der Corona-Maßnahmen gehört worden sei. Die Vertreter befürworten den Verzicht auf eine Maskenpflicht im Unterricht, würden den Abstand in der Klasse jedoch lieber beibehalten sowie eine Mischung aus Präsenz- und Fernunterricht wie vor den Ferien. Zudem fordern die Schülervertreter, dass auch für Schülerinnen und Schüler kostenlose und freiwillige Corona-Tests ermöglicht werden sollten. Auch sollten die Hürden für Schüler, die einen Schulbesuch aus gesundheitlichen Gründen nicht riskieren wollen, reduziert werden.