Spitzenkandidaten-Duo der Linken in Hessen steht fest

Das Logo der Partei Die Linke ist zu sehen.

Bei der Landtagswahl führen Elisabeth Kula und Jan Schalauske die Linke in den Wahlkampf. Sie seien die einzige echte Opposition, meinen sie.

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Wiesbaden. Sie bilden bereits seit knapp anderthalb Jahren die Fraktions-Doppelspitze im hessischen Landtag – jetzt ziehen sie gemeinsam auch als Spitzenkandidaten-Duo in den Landtagswahlkampf. Der Landesvorstand habe das Duo einstimmig gebeten, sich bei einem Parteitag am 22. April in Flörsheim als Spitzenkandidat und Spitzenkandidatin zur Verfügung zu stellen, teilen die Landesvorsitzenden Christiane Böhm und Jakob Migenda am Montag mit.

Jan Schalauske und Elisabeth Kula bilden seit Oktober 2021 die Fraktionsdoppelspitze im hessischen Landtag.
Jan Schalauske und Elisabeth Kula bilden seit Oktober 2021 die Fraktionsdoppelspitze im hessischen Landtag. (© Fotos: René Vigneron)

Beide seien „die Gesichter der sozialökologischen Opposition im Hessischen Landtag. Sie sind ein gutes Team, das vertrauensvoll miteinander arbeitet und sich hervorragend ergänzt”, betont Böhm. Die 32-jährige Kula sagt: „Ich bin davon überzeugt: Hessen braucht Druck von links, die Armut in diesem reichen Bundesland ist auf einem Höchststand, sie ist unter der schwarz-grünen Regierung sogar noch gewachsen.” Sie ist seit 2018 Landtagsabgeordnete, bildungspolitische Sprecherin, und seit Oktober 2021, nachdem Janine Wissler als Bundesvorsitzende der Linken nach Berlin ging, neben Jan Schalauske Fraktionsvorsitzende.

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Der 42-jährige Schalauske ist ebenfalls tief bei den Linken verwurzelt, er war acht Jahre lang Landesvorsitzender in Hessen. Er skizziert die zentralen Forderungen seiner Partei: „Um Mieten zu senken, braucht es jährlich 10.000 neu geschaffene Sozialwohnungen – das darf nicht allein dem Markt überlassen werden. Außerdem muss der öffentliche Nahverkehr ausgebaut werden und die Fahrpreise mit dem Ziel Nulltarif gesenkt werden. Dass das möglich ist, wenn der politische Wille da ist, wurde beim 9-Euro-Ticket sichtbar.” Die Linke sei die einzige echte Opposition, weil alle anderen Parteien an Bündnispartner in Bund oder Land gebunden seien. „Wir können und werden den Finger in die Wunde legen”, erklärt Kula.

Mit Kula und Schalauske ist die Riege der Spitzenkandidaten der im Landtag vertretenen Parteien für die Abstimmung am 8. Oktober komplett: Ministerpräsident Boris Rhein will als CDU-Spitzenkandidat in den Wahlkampf ziehen, für die SPD wirft Bundesinnenministerin Nancy Faeser ihren Hut in den Ring. Die Grünen nominierten am vergangenen Wochenende Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir als Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten. Die AfD hat ihren Fraktionsvorsitzenden Robert Lambrou zum Spitzenkandidaten bestimmt, die FDP den Landtagsabgeordneten Stefan Naas.