Seit dem Morgen durchsuchen Polizei und Staatsanwaltschaft in Hessen zahlreiche Objekte. Drei mutmaßliche IS-Unterstützer waren Ziel der Untersuchungen.
WIESBADEN . Im Rahmen von insgesamt fünf Ermittlungsverfahren, die die Staatsanwaltschaft Frankfurt mit dem Hessischen Landeskriminalamt und dem Polizeipräsidium Mittelhessen wegen des Verdachts der Terrorismusfinanzierung und der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat führen, wurden heute Morgen hessenweit zehn Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt.
Bei den zehn Beschuldigten handelt es sich um zwei Frauen und acht Männer im Alter von 20 bis 51 Jahren mit deutscher, afghanischer, kosovarischer und türkischer Staatsangehörigkeit. "Es hat keine konkrete Anschlagsgefahr gegeben", sagte ein Sprecher des Landeskriminalamtes. In vier Ermittlungsverfahren wird den Beschuldigten vorgeworfen, durch Spendengelder den IS in Syrien finanziert zu haben. Dieser gilt laut Einstufung des Bundesinnenministeriums als terroristische Vereinigung im Ausland. In einem Fall liegt der Verdacht der Vorbereitung einer staatsgefährdenden Gewalttat gemäß vor. Für die Dursuchungsmaßnahmen waren hessische Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte im unteren dreistelligen Bereich im Einsatz.
Bei der Aktion habe es keine Festnahme gegeben. "Wir haben keine Haftbefehle gehabt", sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Frankfurt, Nadja Niesen, der Deutschen Presse-Agentur.
Die Durchsuchungen fanden in Darmstadt, Dietzhölztal, Eschenburg, Kassel, Haiger, und Lollar statt. An den Einsatzmaßnahmen waren die Polizeipräsidien Mittelhessen, Nordhessen, Südhessen, Südosthessen und Westhessen beteiligt. Da ein Beschuldigter zwischenzeitlich in die Schweiz ausgereist war, wurde er dort durch die Schweizer Polizei durchsucht.
Bei den Durchsuchungen wurden zahlreiche Beweismittel, wie Bargeld und Datenträger, aufgefunden und sichergestellt.
Im Zuge der vorgenannten Einsatzmaßnahmen wurden auch zwei Durchsuchungsbeschlüsse der Bundesanwaltschaft gegen drei mutmaßliche Unterstützer des IS vollstreckt.
Von unseren Reportern und dpa