US-Militär: Zivilisten bei Drohnenangriff in Kabul getötet

Bei einem Luftangriff mit einer Drohne Ende August wollten die USA eine Bedrohung durch die Terrormiliz IS ausschalten. Doch getötet wurden  zehn Zivilisten. Foto: Massoud Hossaini/MH/AP/dpa

Bei dem Drohnenangriff in Kabul Ende August wurden statt Terroristen wohl vor allem Zivilisten getötet, räumt das US-Militär jetzt ein. Bis zu sieben Kinder unter den Opfern.

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WASHINGTON. Das US-Militär hat einen US-Luftangriff in der afghanischen Hauptstadt Kabul Ende August als "tragischen Fehler" bezeichnet. "Ich bin inzwischen davon überzeugt, dass bis zu zehn Zivilisten, darunter bis zu sieben Kinder, bei diesem Angriff auf tragische Weise ums Leben gekommen sind", sagte US-General Kenneth McKenzie, der das US-Zentralkommando Centcom führt, am Freitag.

Auf Bedrohung reagiert, die gar keine war

Außerdem halte man es für unwahrscheinlich, dass das Fahrzeug und die getöteten Personen eine direkte Bedrohung für die US-Streitkräfte dargestellt hätten oder mit Isis-K, einem Ableger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), in Verbindung gestanden hätten.

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"Dieser Schlag wurde in dem ernsten Glauben ausgeführt, dass er eine unmittelbare Bedrohung unserer Streitkräfte durch die Evakuierten auf dem Flughafen verhindern würde, aber das war ein Fehler", sagte McKenzie. Es habe sich nicht um einen "überstürzten Angriff" gehandelt. Man habe das Fahrzeug zuvor acht Stunden lang beobachtet. Es hatte bereits zuvor Berichte über tote Zivilisten bei dem Angriff am 29. August gegeben. Das US-Militär hatte Aufklärung angekündigt.

Von dpa