In Rheinland-Pfalz starten die Winterferien. Das kann für volle Straßen sorgen. Zumal auch Sturmtief "Zeynep" noch einiges durcheinanderwirbelt.
BERLIN. Vor allem auf den klassischen Wintersportrouten in die Alpen und die Mittelgebirge wird es am kommenden Wochenende eng. Denn in sechs Bundesländern beginnen, enden oder sind Winterferien. Starke Nerven und viel Zeit sind laut ADAC deshalb gefragt. Das gilt ebenfalls für die Rückreisestrecken. Auch der Auto Club Europa (ACE) erwartet am Samstag und Sonntag lebhaften Reiseverkehr. Aber nicht nur Ski- und Rodelfans sind unterwegs, auch andere Urlauber dürften sich auf den Weg machen. Dabei warnt der Wetterdienst vor dem Sturmtief "Zeynep", das am Wochenende über Deutschland ziehen wird. Abseits der Wintersportstrecken dürfte der Verkehr laut ADAC jedoch meist ungestört fließen.
Verkehrsaufkommen in den Wintersportgebieten
Auch in Österreich und der Schweiz sind vor allen die Zufahrten in die Wintersportgebiete sowie die Transitstrecken belastet. Laut ADAC werde es auf den Autobahnen im benachbarten Ausland zeitweise auch nur im Schritttempo vorangehen. Besonders staufgefährdet sind in Österreich die West- (A 1), die Tauern- (A 10), die Inntal- (A 12), die Brennerautobahn (A 13), die Fernpass-Route (B 179) und die Tiroler, Salzburger und Vorarlberger Bundesstraßen.
In der Schweiz sind stark befahren: die Gotthard-Route (A 2), die Strecke St. Gallen - Zürich - Bern (A 1) und die Zufahrten zu den Wintersportgebiete Graubündens, des Berner Oberlands, des Wallis und der Zentralschweiz. Wer wissen will, mit wie viel Wartezeit bei der Rückreise von Österreich nach Deutschland aktuell zu rechnen ist, kann die Seite der Infrastrukturgesellschaft Asfinag online aufrufen. Auch zu den Winterreifen-Regelungen im Reiseland sollten sich Autofahrer vor Fahrtantritt informieren.
Corona reis im Gepäck mit
Reisende sollten sich über geltende Reisebeschränkungen und Quarantäneregeln sowie die allgemeine Corona-Lage informieren. Auch wer innerhalb Deutschlands unterwegs ist, sollte die aktuellen Corona-Regeln der jeweiligen Bundesländer kennen. Hier finden Sie die Regeln in Rheinland-Pfalz und in Hessen. Es ist ratsam, sich vor der Anreise über die Corona-Regeln am Zielort zu informieren und sich entsprechend vorzubereiten.
Zu Beginn der Winter-Hochsaison kämpft der österreichische Tourismus trotz einiger angekündigter Corona-Lockerungen mit Einschränkungen. Im Februar, wenn Schulen in Deutschland und anderen europäischen Ländern Winterferien machen, sind die Hotels des Alpenlandes normalerweise zu 80 Prozent ausgelastet. Doch derzeit liegen die Reservierungen für die diesjährige Hochsaison erst bei knapp 50 Prozent, wie Martin Stanits von der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) der Deutschen Presse-Agentur berichtete.
Skigebiete begrüßen Winterferien
Unterdessen freuen sich die vom Skitourismus lebenden Regionen über steigende Buchungen. So kehrt nach harten Einschnitten wegen der Corona-Pandemie der Wintersport-Trubel in Frankreichs Skigebiete zurück. Die voraussichtliche Belegung der Hotels und Ferienwohnungen in den Skiorten liege im Februar bei 82 Prozent der verfügbaren Betten - und damit sogar etwas höher als im Schnitt in Vor-Corona-Wintern, sagte Jean-Luc Boch, Präsident der Vereinigung von Bürgermeistern der französischen Skiorte (ANMSM). "Die Zahl der Reservierungen der vergangenen Wochen beruhigt uns in Teilen." Auch Deutsche reisten wieder vermehrt zum Skifahren in das Nachbarland, sagte Boch.
Winterferien sind auch umstritten
Die Winterferien werden aber durchaus nicht über all wohlwollend gesehen. Schon vor deren ersten Auflage im Jahr 2022 gab es Kritik. Denn kaum nach dem Start des zweiten Schulhalbjahres stehen schon die nächsten Ferien bevor. Vor Corona wurde kritisiert, dass die Kinder und Jugendlichen dann in der Zeit der Fastnacht fehlen. Sowohl bei Umzügen als auch beispielsweise in den Tanzgruppen in der Saal-Fastnacht. "Die Eltern sind geteilter Meinung, es gibt inzwischen kein klares Bild mehr", sagte damals er Landeselternsprecher Reiner Schladweiler, der Deutschen Presse-Agentur in Mainz.
Der Schulrhythmus werde durch die Winterferien zudem unterbrochen, sagte Schladweiler. "Damit steigt der Druck auf die Schüler." Elisa Engert vom Verband Bildung und Erziehung (VBE) erklärte: "Gerade wieder gestartet, wird die Unterrichtsplanung durch Ferien unterbrochen. Für den Unterricht bedeuten die Winterferien einen Bruch in der Kontinuität, die Unterrichtsinhalte müssen anders geplant werden und auch bei den Klassenarbeiten werden die Zeitfenster ungünstig verkürzt."
Bei den Lehrern gibt es auch Befürworter und Gegner der Winterferien, wie der Landeschef der Bildungsgewerkschaft GEW, Klaus-Peter Hammer, sagte. Der Wechsel zwischen Winter- und Pfingstferien bringe aus seiner Sicht Unruhe, die den Familien auch die Planung erschwere. Aus pädagogischer Sicht sei eine Woche Ferien ohnehin zu kurz für einen echten Erholungseffekt und ein längeres Schuljahr eigentlich positiv, weil es sich ruhiger arbeiten lasse.