Welche neuen Erkenntnisse es über Thrombosen-Todesfälle gibt und wie wir in Zeiten von Corona reisen, sehen Sie in der Aufzeichnung der Nachtvorlesung von VRM und Unimedizin.
Von Stefan Schröder
Chefredakteur VRM
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MAINZ - Was wissen wir Neues, und wie geht es weiter? So könnte man die Inhalte der nächsten Nachtvorlesung aus der Uni-Medizin am Donnerstag zwischen 17 und 18 Uhr überschreiben. Abermals wird die Veranstaltung wegen der Kontaktbeschränkungen als Livestream aus dem Hörsaal der Chirurgie über die Online-Portale der VRM-Zeitungen übertragen.
Einen Schwerpunkt bilden die Erkenntnisse, die mittlerweile über Todesfälle durch Thrombosen, also Blutgerinnsel gewonnen wurden. Mit dem Centrum für Thrombose und Hämostase (CTH), das 2010 gegründet wurde, hat die Uni-Klinik ein ausgesprochenes Kompetenzzentrum zu diesem Thema zu bieten. Die Professoren Wolfram Ruf, Wissenschaftlicher Direktor, und Stavros Konstantinidis, Ärztlicher Direktor des CTH, werden sich der Frage widmen, was Thrombosen und Lungenembolien als Todesursache bei Coronavirus-Infizierten zu bedeuten haben. Die Positionierung des CTH als Bindeglied zwischen Forschung und Klinik hilft hier, die Forschungsergebnisse bei der Diagnostik und klinische Anwendung beim Patienten zu nutzen.
Die Professoren Wolfram Ruf, Wissenschaftlicher Direktor, und Stavros Konstantinidis, Ärztlicher Direktor des CTH, werden sich der Frage widmen, was Thrombosen und Lungenembolien als Todesursache bei Coronavirus-Infizierten zu bedeuten haben.
(Foto: klick61/Fotolia)
Schon jetzt deuten Forschungsergebnisse darauf hin, dass die Erkrankung mit dem Coronavirus zu einer erhöhten Gerinnungsneigung führt und Thrombosen und Lungenembolien eine wesentliche Todesursache bei schweren Krankheitsverläufen darstellen. Insbesondere interessiert die Wissenschaftler, welche Unterschiede es zu „gewöhnlichen“ bakteriellen Lungenentzündungen gibt. Was heißt das für eine vorbeugende Behandlung und welche Folgeerkrankungen könnten sich ergeben? Auch dazu werden sich die beiden Professoren äußern.
Weniger Herzinfarkte und Schlaganfälle?
Von null auf hundert musste sich die akademische Lehre in der Corona-Krise mit den neuen Anforderungen digitalen Lernens befassen. Darüber wird Dr. Holger Bugenhagen, Leiter der Rudolf-Frey-Lernklinik der Uni-Medizin, berichten. Inzwischen werden eigene Lehrfilme in improvisierten Studios gedreht, schulen Experten die Hochschullehrer im Erstellen von Webinaren, also Seminaren, die im Internet abgehalten werden. Froh ist der Chefpädagoge der Uni-Klinik aber darüber, dass es ab dem 1. Juni wieder vorsichtig in den Präsenzbetrieb gehen soll.
Programm der Nachtvorlesung
Prof. Dr. Wolfram Ruf, Wissenschaftlicher Direktor Centrum für Thrombose und Hämostase (CTH), Uni-Medizin Mainz: „Thrombosen und Embolien bei Covid-19-Patienten“
Prof. Stavros Konstantinidis, Ärztlicher Direktor und Sprecher des CTH:
„Die Behandlung und Prophylaxe von Thrombosen bei Covid-19-Patienten“
Dr. Holger Bugenhagen, Leiter der Rudolf-Frey-Lernklinik der Uni-Medizin: „Wissenschaftlicher Unterricht in Zeiten von Corona“
Dr. Kareem Khan, Direktor des Instituts für Arbeitsmedizin, Prävention und Gesundheitsförderung sowie Experte für Reisemedizin (HSK Wiesbaden): „Endlich wieder Reisen, aber wie?“
Prof. Norbert Pfeiffer, Ärztlicher Vorstand der Uni-Medizin:
„Der Bericht zur aktuellen Lage am Klinikum “
Moderation: Professor Dr. Christian Vahl/VRM-Chefredakteur Stefan Schröder
Mitte Juni, so hat es Außenminister Heiko Maas, verkündet, sollen die Reisebeschränkungen teilweise aufgehoben werden. Das Virus ist aber erstens nicht verschwunden und zweitens drohen je nach Urlaubsziel auch weiterhin Krankheitserreger, auf die man vorbereitet sein muss. Darauf macht Dr. Kareem Khan in seinem Beitrag aufmerksam. Der Direktor des Instituts für Arbeitsmedizin, Prävention und Gesundheitsförderung an den Helios-Horst-Schmitt-Kliniken in Wiesbaden, ist zugleich Experte für Reisemedizin. Er gibt zum Beispiel Auskunft darüber, was bei Flugreisen wichtig ist, wie sich Risikopatienten zu verhalten haben und welche Impfungen für welches Ziel ratsam sind.
Deutlicher Rückgang on Schlaganfall- und Herzinfarktpatienten
Aufhorchen ließen Nachrichten, dass die Zahl von Schlaganfall- und Herzinfarktpatienten in Schwerpunktkrankenhäusern deutlich zurückgegangen ist. Gibt es tatsächlich weniger Vorfälle, oder trauen sich Personen mit entsprechenden Symptomen seltener in die Krankenhäuser? Damit und mit der aktuellen Lage der Uni-Medizin wird sich der Ärztliche Vorstand Professor Norbert Pfeiffer befassen.
Organisator und Gastgeber der Nachtvorlesung ist Professor Christian Vahl, Direktor der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, VRM-Chefredakteur Stefan Schröder wird die Veranstaltung moderieren.