Der YouTuber Rezo wollte in einem neuen Format ein Kanzlerduell zur Bundestagswahl 2021 veranstalten. Armin Laschet sagt ab. Die Aufregung über #laschetkneift im Netz ist groß.
DEUTSCHLAND. Der YouTuber Rezo hat ein neues Video veröffentlicht. Große Aufmerksamkeit bekam Rezo 2019 durch sein Video "Die Zerstörung der CDU", in dem er die aktuellen deutschen Regierungsparteien kritisierte.
In einem neuen Video, was der 28-jährige am Donnerstag, 17. Juni, auf YouTube veröffentlicht hat, erzählt Rezo von der Idee ein Kanzlerduell zur Bundestagswahl zu veranstalten. Genauer ein Kanzlertriell, also mit drei Kandidaten, zwischen Armin Laschet (CDU), Annalena Baerbock (Grüne) und Olaf Scholz (SPD). Das Kanzlerduell sollte auf YouTube, der Streaming-Plattform Twitch und in Kooperation mit Zeit Online live gestreamt werden.
Die Idee zu dem neuen Diskussionsformat habe laut Rezo der Journalist Tilo Jung gehabt. Jung ist bekannt durch sein Interview-Format "Jung und Naiv".
Rezo und Jung wollten mit dem neuen Diskussionsformat zur Bundestagswahl die U30-Zielgruppe erreichen. Dazu habe er die Kanzlerkandidaten der SPD, CDU und Grünen angefragt. "Es ist so wichtig für die U30-Generationen ein Zeichen zu setzen", betont Rezo.
Laschet sagt ab
SPD und Grüne wären dabei gewesen, wenn Armin Laschet zugesagt hätte, erklärt der YouTuber. Doch NRW-Ministerpräsident und Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet habe Rezos und Jungs Anfrage abgelehnt. Diese Information bestätigte die CDU-Bundespartei dem WDR. "'Die CDU hat der Produktionsfirma für das Triell abgesagt', so ein Sprecher", schreibt der WDR auf seiner Internetseite am Freitagmittag.
Rezo habe sich seitens Armin Laschet die Auseinandersetzung mit den neuen Plattformen, etwa durch solch ein Streaming-Format gewünscht. "Wegen Armin gibt es kein Kanzlertriell", sagt Rezo weiter in seinem Video. "Das ist eine verpasste Chance".
"Gen Z und Millennials zeigen in den letzten Jahren 'Wir interessieren uns für Politik'", betont Rezo. Aktiv seien diese Generationen laut Rezo in den "neuen Medien" wie etwa auf YouTube und Twitch - nicht mehr primär im Fernsehen. "Es wäre so ein gutes Zeichen an die jungen Leute gewesen, an die U35-jährigen", sagt Rezo abschließend in seinem Video.
Kanzerduell mit Tiefgang
Der etwa 90-minütige Stream mit den Kanzlerkandidaten sollte in die Tiefe gehen, erläutert der 28 Jahre alte YouTuber weiter. "Über jedes Thema kann man lang und breit reden, eher in die Tiefe statt in die Breite gehen."
Derzeit trendet Rezos Video "Kanzlerduell auf YouTube mit Rezo?". In den Sozialen Netzwerken hat sich der Hashtag #laschetkneift verbreitet. Vor allem auf Twitter äußern sich aktive Nutzer. Am Freitagabend ist der Hashtag #laschetkneift auf Platz 5 der Deutschland Trends.
Ein User twittert: "#LaschetKneift nicht.Das ist ein völlig kalkulierter move & hat nichts mit Angst zu tun. Sein Team weiß, dass er keine Antworten auf die Fragen unserer Generation hat."
Der ehemalige CDU-Generalsekretär Ruprecht Polenz schreibt auf Twitter dazu: "Die Absage könnte vielleicht daran liegen, dass man sich für ein Streitgespräch neutrale Moderator:innen wünscht".