Das stärkste, älteste, größte: Bier-Rekorde aus Deutschland

Bayern, München: Besucher prosten sich in einem Bierzelt mit Biergläsern zu.  Foto: picture alliance / Tobias Hase/dpa
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Bier mit fast 60 Prozent Alkohol, gebraut nach dem Reinheitsgebot. Geht nicht? Geht doch! Die Kombination Hopfen, Malz und Deutschland hat schon viele Rekorde hervorgebracht.

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BERLIN. Wasser, Malz, Hopfen, Hefe: Aus diesen Zutaten wird Bier in Deutschland nach dem Reinheitsgebot hergestellt. Ein einfaches Rezept, das hierzulande schon zu vielen Rekorden geführt hat. Eine Auswahl zum "Tag des deutschen Bieres" am 23. April:

Das stärkste Bier: Ein Deutscher reklamiert für sich, das stärkste Bier der Welt gebraut zu haben: Das "Schorschbock 57" von Georg "Schorsch" Tscheuschner gibt es seit 2011. Das Bier werde vier Monate gelagert und komme durch starke Kühlung im Eisbock-Verfahren auf einen Alkoholgehalt von 57,7 Prozent, heißt es auf der Homepage von Schorschbräu. Besonders stolz ist der Braumeister aus dem fränkischen Gunzenhausen darauf, dass sein "Schorschbock 57" nach deutschem Reinheitsgebot gebraut wird. Das noch stärkere "Brewmeister Snake-Venom" ist dagegen ein Bier-Spirituosen-Gemisch und kommt auf 67,5 Prozent.

Gunzenhausen: Georg "Schorsch" Tscheuschner zeigt ein helles Eisbock-Bier. Der Deutsche reklamiert für sich, das stärkste Bier der Welt gebraut zu haben: Das "Schorschbock 57" gibt es seit 2011. Das Bier werde vier Monate gelagert und komme durch starke Kühlung im Eisbock-Verfahren auf einen Alkoholgehalt von 57,7 Prozent.  Foto: Juergen Holzenleuchter/Schorschbräu/dpa
Gunzenhausen: Georg "Schorsch" Tscheuschner zeigt ein helles Eisbock-Bier. Der Deutsche reklamiert für sich, das stärkste Bier der Welt gebraut zu haben: Das "Schorschbock 57" gibt es seit 2011. Das Bier werde vier Monate gelagert und komme durch starke Kühlung im Eisbock-Verfahren auf einen Alkoholgehalt von 57,7 Prozent.
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Wenn es nach dem Guinness-Buch der Rekorde geht, hat wiederum ein anderes Bier die Nase vorn. Dort wird das schottische "The End of History" von Brewdog mit 55 Prozent Alkoholgehalt gelistet, das zuletzt 2010 verkauft wurde. Um die Sache auf die Spitze zu treiben: Seit 2020 machen Schorschbräu und Brewdog gemeinsame Sache. Heraus kam das "Strength in Numbers" mit 57,8 Prozent und toppt damit das "Schorschbock 57" um genau 0,1 Prozent.

Die älteste Brauerei: Die Menschen haben wahrscheinlich schon vor 13.000 Jahren Bier gebraut. Archäologen entdeckten vor einigen Jahren in Israel die vermutlich älteste Brauerei der Welt. Wenn es dagegen um die älteste, aktuell noch betriebene Brauerei geht, muss die Reise gar nicht so weit gehen. Das Kloster Weihenstephan wurde im frühen 8. Jahrhundert nach Christus in Bayern gegründet. Im Jahr 1040 erhielt es eine Braulizenz, seitdem wird der Gerstensaft dort produziert.

Freising: Die Abfüllanlage in der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan bei Freising. Sie gilt als älteste noch bestehende Braustätte der Welt, seit dem Jahr 1040 wird hier Bier gebraut. Neben der Brauerei befindet sich das Wissenschaftszentrum der Technischen Universität München mit einem Zentrum für Brauwissenschaft. Sie ist ein Regiebetrieb des Freistaates Bayern unter der Hoheit des Wissenschaftsministeriums.  Foto: Frank Mächler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Freising: Die Abfüllanlage in der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan bei Freising. Sie gilt als älteste noch bestehende Braustätte der Welt, seit dem Jahr 1040 wird hier Bier gebraut. Neben der Brauerei befindet sich das Wissenschaftszentrum der Technischen Universität München mit einem Zentrum für Brauwissenschaft. Sie ist ein Regiebetrieb des Freistaates Bayern unter der Hoheit des Wissenschaftsministeriums.
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Die zweitälteste funktionierende Brauerei der Welt liegt nur eine kurze Autofahrt entfernt. Im Kloster Weltenburg, 60 Kilometer nördlich von Weihenstephan, startete im Jahr 1050 das Bierbrauen.

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Das größte Bierfestival: Wer einmal im Frühherbst in München war, den verwundert dieser Rekord nicht. Das Oktoberfest in der bayerischen Landeshauptstadt findet sich im Guinness-Buch der Rekorde unter dem Titel "Größtes Bierfestival". Dabei geht es konkret um den Konsum und die Veranstaltung aus dem Jahr 2011. Vom 17. September bis zum 3. Oktober haben seinerzeit insgesamt 6,9 Millionen Besucher 7,5 Millionen Liter Bier getrunken. Das heißt: Jeder Besucher in den 35 Bierzelten mit 105.000 Sitzplätzen hat mindestens eine Maß verzehrt.

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Die kleinste Brauerei: Wenn es nur um den Platz geht, findet sich die kleinste Brauerei Deutschlands in Berlin. Die nur 35 Quadratmeter große Schlossplatzbrauerei ist in Köpenick zu Hause, der Braumeister an sich ist nach eigenen Angaben gar nur auf zwei Quadratmetern tätig. Trotzdem fließen sechs Sorten Bier aus den Zapfhähnen. Eine Besonderheit ist das "Babylonische Bier", dessen Rezept aus dem Jahr 1762 vor Christus datiert.

Berlin: Die Schlossplatzbrauerei am Schlossplatz Köpenick in Berlin gilt als kleinste Brauerei in Deutschland.  Foto: picture alliance / ZB
Berlin: Die Schlossplatzbrauerei am Schlossplatz Köpenick in Berlin gilt als kleinste Brauerei in Deutschland.
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Die meisten Etiketten: Ein weiterer Bier-Rekord aus Deutschland führt ins Frankenland nach Erlangen. Henrik Thomann steht seit 2012 mit den meisten gesammelten Bier-Etiketten im Guinness-Buch der Rekorde. Von den insgesamt 548.567 Exemplaren stammt etwa ein Drittel aus Deutschland - die anderen aus dem Rest der Welt.

Von Marc Fleischmann und dpa