Im Rahmen von Hollyworms diskutierten (v.l.) Dennis Dirigo (Moderator), Dennis Hauck (Comic- und Trickfilmzeichner), Andreas Birkner (Schauspieler), Frank Schreiber (Filmkomponist) und per Leinwand zugeschaltet Erik Schmitt (Filmproduzent). Foto: photoagenten/Stumpf
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WORMS - „Wir sind jedes Jahr hier“, erzählt die Wormserin Dagmar Hahn-Schuff, die mit Ehemann Bernd zu Hollyworms, dem fünften langen Kurzfilmtag, in den Mozartsaal gekommen ist. „Mir gefällt vor allem das komprimierte Genre. Die wichtigsten Sachen werden innerhalb kürzester Zeit gezeigt“. „Man sieht hier Sachen, die man im Fernsehen leider kaum zu sehen kriegt“, ergänzt Bernd Schuff. Auch Doris Gutland hat Hollyworms bisher nie versäumt. „Mittlerweile hat sich das Format etabliert. Einige Beiträge sind sehr gut, bei anderen frage ich mich, was das soll. Nicht gefallen hat mir, dass dieses Mal ein Film ganz in Englisch gezeigt wurde“. Torsten Deifel und Andreas Sabin aus Frankenthal sind über Facebook auf die Veranstaltung gestoßen.
Frank Schumann, Projektmanager im Kultur- und Tageszentrum, der Hollyworms vor fünf Jahren ins Leben gerufen hat und seit zwei Jahren mit der Berliner Filmagentur aug&ohr medien kooperiert, hatte bei 80, zum Teil nominierten oder preisgekrönten Kurzfilmen die Qual der Wahl. Zum Schluss blieben noch 27 übrig: „Wir haben jetzt eine gute Mischung aus Spielfilm und Animation, Drama, Comedy und Dokumentation“. Es freut ihn, dass trotz des ungewöhnlichen Termins das Interesse nichts zu wünschen übriglässt.
Alles läuft wie am Schnürchen, so dass pünktlich um 20 Uhr Block 2 an den Start gehen kann mit Filmen, die alle etwas mit den vier Podiumsgästen zu tun haben, die in lockerer Runde von Dennis Dirigo befragt werden. Andreas Birkner, der als Kalle in „Bleifrei“ an einem köstlichen Banküberfall beteiligt ist, hat es seiner Lehrerin Elfriede Löhr (Gauß-Gymnasium) zu verdanken, dass er Schauspieler wurde. Sie überredete den VWL-Student, auf die Schauspielschule zu gehen. Seither hat er in vielen Fernsehproduktionen mitgewirkt. Das Drehbuch von „Bleifrei“ habe ihm auf Anhieb gefallen. „Die Geschichte schreit nach Spaß“, schwärmt er. Das fand auch das Publikum, das beim Zuschauen immer wieder herzlich lachte.
Von Birkners erfolgreichem Schulkollegen, Erik „Coyote“ Schmitt, jetzt in Berlin lebend („Ich werde immer ein Wormser sein“), war der preisgekrönte Streifen „Nashorn im Galopp“ zu sehen. Er habe einen Film machen wollen, in dem die Stadt im Vordergrund steht, genauer gesagt die Seele der Stadt, erzählt er via Skype. Diese Seele wird dem Protagonisten erschlossen durch ein recht ungewöhnliches, ihm wesensverwandtes Mädchen, in das er sich natürlich verliebt. Schmitt und Kameramann Stephan Müller verwendeten eine Fülle spannender und witziger Effekte. Derzeit arbeitet Schmitt an seinem ersten Kinofilm und plant die Verfilmung des Kinderbuches „Die kleine Dame“.
Für den nachdenklichen Animationsfilm „Mercury Bird“ hat der Wormser Filmkomponist und Sounddesigner Frank Schreiber eine filigrane, einprägsame Musik geschrieben. Jetzt hat er gerade die Komposition für den Film „Manu, der Mauersegler“ abgeschlossen, der im Herbst in die Kinos kommen soll.
Der vierte Gast ist der Frankenthaler Comic- und Trickfilmzeichner Dennis Hauck, gelernter Kartograf, der seit elf Jahren Animationsfilme produziert inklusive der Musik. Am liebsten zeichnet er Tiere, wie die tanzenden und singenden Schweinchen in „Just smile“, seinem ersten Beitrag des Abends. Nächstes Projekt, auf das er sich besonders freut, ist ein Musikvideo für Alex Sebastian und Band.