Döftels – Neue CD der Wormser Band erinnert an die 80er Jahre
Von Sandra König
Drei Jahre lang hat die Wormser Band „Döftels“ an der CD gefeilt. Foto: Döftels
( Foto: Döftels )
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WORMS - „Neue Deutsche Disko“ also – schrill und bunt wie gewohnt, diesmal aber eindeutig an die Neue Deutsche Welle der frühen 80er-Jahre angelehnt: So kommt das neue Album der Wormser Band The Döftels daher. Drei Jahre haben Peter Englert alias Jim Walker Jr. und seine Bandkollegen an der Platte gefeilt, ent- und verworfen, einen ebenso neuen wie bekannten Ton gesucht – und gefunden. Denn obschon das Album durchaus vielfältig ist und mit Pop, Wave, Schlager und Rock spielt, ist ein roter Faden erkennbar.
Cosma Shiva Hagen als Duettpartnerin
Angenehm wenig nölig singt sich Jim Walker Jr. durch die Songs, die in ihrer Eigenständigkeit sehr wohl Anklänge an großen Namen finden: So blitzt bei „Konjunktur“ und „Schere, Stein, Papier“ Sprechgesang im Falco-Stil durch, bei „Orbiterflug“, in dem die Döftels die Fake-Story vom vermeintlichen Mars-Flug des Gitarristen John Evangelium aufs Korn nehmen, denkt man unwillkürlich an Peter Schilling und – wenig überraschend – wenn Englert in „Tanzen“ von Cosma Shiva Hagen als Duettpartnerin unterstützt wird, ist die Nähe zur berühmten Mutter Nina nicht zu verleugnen.
Die Schauspielerin ist eine von zwei Promis, die Englert über die Nibelungen-Festspiele kennengelernt und für die neue Döftels-Produktion ins Boot geholt hat. Markus Majowsky spielt im Video zu „Minusmensch“ mit, aufgenommen im alten Schlachthof und in der Kaiser-Passage.
RELEASE-KONZERT
Das Release-Konzert steigt am Freitag, 31. März, 20.15 Uhr, im Kanal 70 (Hochheimer Straße 4a). Mit dabei sind auch Uncle Herb und Supernova Plasmajets sowie weitere Gäste. Es wird also eine große Party werden.
Laut aufgedreht haben alle zehn Nummern und zwei Bonustracks eines gemein: Sie sind tanzbar und erinnern irgendwie an die 80er. Ebenfalls verbindend sind ihre humorvollen und kreativen Texte (gerne auch zweideutig und sozialkritisch) sowie immer wieder schrille Wendungen und Einschübe. Nie lassen die Döftels ihre Zuhörer in Sicherheit schwelgen, ein Lied einfach zu Ende hören zu können, ohne dass nicht doch noch etwas ganz anderes daherkommt als gedacht. Sie provozieren eben gerne, nicht nur live.
Mit „Neue Deutsche Disko“ bleiben sie ihrem grellen und unkonventionellen Image treu und haben einen professionellen Sound gefunden, ohne ihre gepflegt-chaotischen Wurzeln aus den Augen zu verlieren. Wer Deutsch-Pop, Disko und NDW mag, für den ist das Album ein glatter Tipp.