Bitte bleibt an Ostern zuhause! So lautet der Appell an die Menschen in Hessen, die touristischen Ausflugsziele an Ostern zu meiden.
HESSEN. Für das Osterwochenende bereiten sich viele Ausflugsregionen in Hessen auf einen Besucheransturm vor. Zahlreiche Spaziergänger und Wanderer dürfte es zu beliebten Zielen ziehen, zumal so manchem nach dem monatelangen Lockdown und wegen fehlender Urlaubs- und Freizeitmöglichkeiten die Decke auf den Kopf fällt. Den Behörden bereitet das Sorgen. So sollen auf der Wasserkuppe an Ostern die Parkplätze gesperrt werden, um einen allzu hohen Besucherdruck wie an manchen Tagen im zurückliegenden Winter zu vermeiden.
Selbstverständlich würden die Gastgeber in der Rhön eigentlich gerne Besucher und Urlauber empfangen - aber coronabedingt sei das zurzeit nicht möglich, sagte der Geschäftsführer der Tourismusgesellschaft Rhön GmbH, Bertram Vogel, der Deutschen Presse-Agentur. Deshalb appelliere man an Ausflügler, über Ostern nicht Hessens höchsten Berg anzusteuern, zumal es an Verpflegungsmöglichkeiten fehlt und sanitäre Anlagen geschlossen sind. Auch andere beliebte Freizeitziele wie das Rote Moor oder den Kreuzberg nahe Bischofsheim in der Rhön (Bayern) sollten Ausflügler möglichst meiden.
Große Herausforderung durch hohe Besucherzahl
Die große Besucherzahl auf der Wasserkuppe habe zuletzt nicht nur die Ordnungsämter, sondern auch die Menschen in umliegenden Gemeinden vor Herausforderungen gestellt - von zugeparkten Rettungswegen bis hin zu Müll und Fäkalien an Wanderparkplätzen. Das sei auch ein Problem für die sensible Natur im Biosphärenreservat Rhön, sagte Vogel.
Auf dem Feldbergplateau im Taunus bereiten sich die Ordnungshüter auf einen Einsatz am Osterwochenende vor, wie die Bürgermeisterin der Gemeinde Schmitten, Julia Krügers (CDU), sagte. Auch die Verkehrswacht sei angefragt. "Diese würde das Plateau und die Parkplätze sperren, sobald alle Parkplätze ganz oben voll sind." Sollte es nötig sein, werde auch die Polizei zusätzlich informiert, um gegebenenfalls weitere Maßnahmen kurzfristig einzuleiten. Es sei wichtig, dass jeder auf sich und die anderen Rücksicht nehme, auch an der frischen Luft Abstand halte und auch seinen Müll in die entsprechenden Behälter werfe oder wieder mit nach Hause nehme. Man hoffe auf die "Besonnenheit und Mitarbeiter von allen Besuchern", erklärte Krügers.
Möglicher Ansturm wie im Winter
Das Ordnungsamt von Königstein im Taunus rechnet nicht mit einem so großen Ansturm wie im Winter, wie eine Sprecherin mitteilte. Jetzt könnten sich Besucher und Besucherinnen auf 20 Quadratkilometer Heilklima-Park verteilen, 180 Kilometer Wanderwege seien ausgeschildert. "Im Winter zum Rodeln konzentrierten sich die Gäste auf viel weniger Fläche", erläuterte sie. Auf der Königsteiner Burg würden 200 Besucher eingelassen.
Von dpa