Scholz-Wahlkampf: Ohne große Emotionen, aber geschlossen

SPD Bundestagswahlkampf in Worms mit Kanzlerkandidat und Bundesfinanzminister Olaf Scholz.  Foto: pakalski-press/Boris Korpak

Die zunehmend schärferen Attacken der CDU ändern bislang nichts: Olaf Scholz und die SPD liegen in den Umfragen zur Bundestagswahl vor. Beobachtungen in Worms.

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WORMS. Noch vor wenigen Monaten schien die Wahl für die SPD gelaufen, sahen die Umfragen eindeutig aus: Armin Laschet wird neuer Kanzler oder Annalena Baerbock neue Kanzlerin, Olaf Scholz und seinen Genossen droht ein neues historisches Debakel. Doch jetzt ist alles ganz anders. Die SPD liegt nach langer, langer Zeit vorne, und jetzt kann auch Scholz tatsächlich Kanzler werden. Wie konnte es nur soweit kommen?

Keine großen Emotionen

Die Antwort beginnt natürlich bei Laschet und Baerbock, die Fehler gemacht haben - in einem Wahlkampf, in dem es nach 16 Jahren Angela Merkel besonders auf die Persönlichkeit ihrer möglichen Nachfolger ankommt, womöglich entscheidende. Die andere Antwort liegt in der Geschlossenheit der SPD und der Person Olaf Scholz, der sich durch diesen Wahlkampf merkelt - geradezu „Erbschleicherei“ sei das, meinen manche in der Union. Vorwürfe im Wirecard-Skandal, einer Cum-Ex-Affäre und nun zur Razzia in seinem Ministerium schaden ihm bislang nicht.

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Auch beim Scholz-Auftritt in Worms wird deutlich: Die großen Emotionen vermag er nicht zu erwecken. Aber die unaufgeregte Kampagne reicht aus, die eigenen Reihen zu schließen. Und den Rest davon zu überzeugen, dass es künftig doch ein bisschen so weitergeht wie mit der gewohnten Merkel.

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