Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine haben die Evangelische Kirche Hessen Nassau und das Bistum Mainz zu einem gemeinsamen Zeichen für den Frieden aufgerufen.
WIESBADEN. Am Donnerstagvormittag hat der Präsident der Evangelischen Kirche Hessen Nassau, Volker Jung, alle Gemeinden angeschrieben und ruft zum Läuten der Glocken auf. Wörtlich heißt es in dem Brief: „Der russische Angriff auf die Ukraine ist entsetzlich und versetzt viele Menschen in große Angst. Die Folgen sind nicht absehbar. Ich rufe dazu auf, von heute an und in den nächsten Tagen um 12 Uhr die Glocken zu läuten und für Frieden zu beten. Das Läuten der Glocken ist der Aufruf, innezuhalten und persönlich zu beten. Es ist auch gut, wenn zur Mittagszeit oder auch zu anderen Zeiten, wo dies möglich ist, in Friedensandachten gemeinsam gebetet wird.“
Jung unterstütze alle Appelle an die russische Regierung, die militärischen Aggressionen sofort zu beenden und die Truppen abzuziehen. „Für alle, die jetzt politisch zu entscheiden haben, bitte ich um Besonnenheit und den Willen, Eskalationen zu vermeiden und Wege des Friedens zu suchen und zu gehen. Krieg bringt schreckliches Leiden und Not über Menschen. Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein.“
Auch Bistum Mainz läutet die Glocken
Auch das Bistum Mainz hat angesichts der kriegerischen Eskalation in der Ukraine seine Kirchengemeinden zu einem kurzfristigen Friedensläuten am heutigen Donnerstag um 12 Uhr aufgerufen. Die Gläubigen sollten inne halten und für den Frieden in Europa und um eine sofortige Einstellung der Kämpfe beten, teilte das Bistum Mainz am Donnerstag mit. In allen Gottesdiensten der kommenden Tage solle für den Frieden gebetet werden. Mit dem Friedensläuten und den Friedensgebeten will das Bistum Mainz seine Solidarität mit allen Menschen in der Ukraine ausdrücken. Besonders verbunden fühle sich das Bistum in dieser Zeit mit den verschiedenen kirchlichen Partnerinnen und Partnern. Das Bistum Mainz schließe sich mit dem Friedensläuten einer gemeinsamen ökumenischen Aktion der Kirchen an.
Das Bistum Limburg hat ebenfalls alle hessischen Kirchenleitungen eingeladen, um 12 Uhr die Glocken zu läuten, um für Frieden in der Ukraine zu beten und fordern, weiter nach diplomatischen Lösungen zu suchen. Damit soll ein Zeichen der Solidarität und Verbundenheit gesetzt werden. Heute und auch in den Gottesdiensten in den kommenden Tagen und Wochen soll intensiv um Frieden gebetet werden. „Die Menschen in der Ukraine sollen in dieser Stunde wissen, dass alle, denen Frieden und Freiheit am Herzen liegen, an ihrer Seite stehen“, hat Bischof Dr. Georg Bätzing mit Blick auf den Konflikt bereits vor wenigen Tagen deutlich gemacht.
Zudem lädt der Bundesvorstand der internationalen katholischen Friedensbewegung Pax Christi den Angaben zufolge zu einem Friedensgebet mit dem Mainzer Bischof und Pax Christi-Präsidenten Peter Kohlgraf und dem Geistlichen Beirat Klaus Hagedorn ein. Das Gebet finde am Freitag, 25. Februar, um 18 Uhr als Zoom-Veranstaltung statt. Außerdem veranstalten das katholische und evangelische Dekanat Mainz-Stadt ebenfalls am Freitag um 12 Uhr ein ökumenisches Friedensgebet in der Kirche Mainz-St. Christoph.