Eine Person aus dem Lahn-Dill-Kreis hat sich mit den Affenpocken infiziert. Eine Kontaktperson befindet sich in Quarantäne. Sie erhält eine spezielle Impfung.
LAHN-DILL-KREIS. Im Lahn-Dill-Kreis ist der erste Fall von Affenpocken aufgetreten. Wie die Kreisverwaltung auf Facebook mitteilte, ist die betroffene Person isoliert. Eine weitere Person befinde sich in Quarantäne.
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Die Affenpocken-Infektion sei am Dienstag labor-diagnostisch bestätigt worden. Die infizierte Person werde vom Gesundheitsamt medizinisch beraten, heißt es in der Mitteilung. Ein Haushaltskontakt der infizierten Person befinde sich in Quarantäne, weitere Kontaktpersonen seien nicht gemeldet worden.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) empfiehlt bei einer Infektion mit den Affenpocken eine Isolation und Quarantäne von 21 Tagen. Die Entlassung nach dieser Zeit hängt jedoch mit dem Heilungsprozess zusammen und muss individuell beurteilt werden. Sollte es bei der Kontaktperson zu keinem Krankheitsausbruch kommen, kann diese nach drei Wochen aus der Quarantäne entlassen werden.
Die Kontaktperson erhält nach Kreis-Angaben in einer Schwerpunktpraxis für Infektionsmedizin eine spezielle Impfung. Sie soll dabei helfen, rasch Antikörper gegen den Erreger aufzubauen, damit die Krankheit nicht oder nur sehr schwach ausbricht. "Wir haben die Lage im Griff", wird Landrat Wolfgang Schuster (SPD) in der Mitteilung des Kreises zitiert.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte wegen der Affenpocken am Wochenende eine "Notlage von internationaler Tragweite" ausgerufen. Am Wochenende waren mehr als 16.000 Affenpocken-Fälle in 75 Ländern registriert. Laut RKI waren Ende letzter Woche 2268 Fälle in Deutschland registriert - Todesfälle gab es bisher nicht. Weitere Informationen zum Thema "Affenpocken" hat das Robert-Koch-Institut hier zusammengetragen.
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Die Übertragungswege zwischen Menschen sind noch nicht abschließend geklärt. Voraussetzung ist laut RKI meist enger Körperkontakt. Infektionen sind aber mitunter wohl auch durch Speichel, große Tröpfchen und eventuell auch Sperma möglich. Hinzu kommen möglicherweise kontaminierte Kleidung, Bettwäsche und Handtücher. Im Gegensatz etwa zum Coronavirus wird der Erreger nicht durch Aerosole etwa beim Atmen, Sprechen oder Husten übertragen.
Von red/tma/dpa